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1. FC Köln unterliegt Außenseiter Fehérvár in der Conference League - Europa-Traum der Geißböcke droht zu platzen
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Publiziert 18/08/2022 um 22:21 GMT+2 Uhr
Der 1. FC Köln hat das Hinspiel der Conference-League-Playoffs gegen Fehérvár verloren. Die Geißböcke unterlagen vor heimischer Kulisse 1:2 (1:2). Dabei sah es zunächst aus Sicht der Kölner gut aus, Florian Dietz brachte den Effzeh früh in Führung (14.). Sechs Minuten später handelte sich Jeff Chabot jedoch eine Rote Karte ein. Noch vor der Pause drehten die Ungarn die Partie zu ihren Gunsten.
Jeff Chabot flog gegen Fehérvár vom Platz
Fotocredit: Getty Images
Euphorisiert vom ersten europäischen Auftritt seit fünf Jahren und einer traumhaften Choreo der FC-Fans starteten die Kölner furios gegen den ungarischen Underdog Fehérvár FC.
Gegen sehr defensiv eingestellten Gäste agierten die Hausherren dominant und selbstbewusst, fuhren Angriff um Angriff. Besonders über die rechte Seite sorgten Benno Schmitz und Jan Thielmann für Betrieb. Eine Flanke des Letzteren fand in der 11. Minute den Kopf von Dejan Ljubicic, der das Leder aber nur noch leicht touchierte und der Ball so deutlich am langen Pfosten vorbei ging. Drei Minuten später machte es Mitspieler Florian Dietz dann besser. Diesmal bediente Ljubicic den Stürmer mustergültig mit einem Steilpass aus dem Mittefeld in die Schnittstelle. Allein vor Keeper Daniel Kovács behielt der Offensivmann einen kühlen Kopf und markierte trocken die Führung für den FC.
Alles lief nach Plan – bis zur 20. Spielminute. Innenverteidiger Julian Chabot kam als letzter Mann zu spät gegen Palko Dardai, der sich auf den Weg zum Tor machen wollte, der daraufhin zu Fall kam. Folgerichtig wurde Chabot des Feldes verwiesen, Köln musste nun 70 Minuten in Unterzahl agieren. Kristian Pedersen rückte von links nach innen, Jonas Hector übernahm die Position des Dänen.
Der Platzverweis brachte das Spiel zum Kippen. Fehérvár wurde immer stärker, kam besser in die Zweikämpfe, war aggressiv und suchte nun den Weg nach vorne. Nach einer knappen halben Stunde ließ Funsho Bamgboye die erste Großchance aus (31.), eine Minute später klingelte es dann. Loic Nego fand mit seiner Flanke von der rechten Seite im Zentrum Budu Zivzivadze, der sich im Luftduell gegen Timo Hübers behauptete und das Leder wuchtig unter die Latte zum Ausgleich köpfte (32.).
Damit aber noch nicht genug. Nur acht Minuten später traf Ex-Herthaner Dardai mit einem traumhaften Linksschuss aus linker Strafraumposition unter die Latte und brachte den Außenseiter – nicht unverdient – in Führung (40.). Das war auch der Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel fingen sich die verunsicherten Kölner dann aber und sollten die Partie bis zum Schluss dominieren. Fehérvér agierte weiter geordnet in der Defensive, wurde mit zunehmender Spieldauer aber merklich müder.
In einem weiterhin körperlichen Spiel, das von vielen Fouls geprägt war, näherte sich Kapitän Hector dem Tor des Gegners erstmals in der 59. Minute an. Sein Kopfball landete nach einer Ecke aber nur auf dem Tordach.
Eine Minute später kam Linton Maina für Thielmann ins Spiel (60.). Der Joker belebte sofort die Offensive. Erst verpasste er eine gute Gelegenheit, weil er den Ball nicht richtig traf (62.), dann kam auch noch Pech dazu. Zwanzig Minuten vor Schluss zog Maina aus linker Strafraumposition ab, scheiterte aber erst an Kovacs Fußabwehr, von wo die Kugel dann an den Pfosten sprang (70.).
In der Schlussphase unterbrachen immer wieder Wechsel den Spielfluss. Köln war bis zur letzten Sekunde um den Ausgleich bemüht, konkrete Abschlüsse kamen aber nicht mehr dazu. So unterlagen die favorisierten Kölner dem Außenseiter aus Ungarn mit 1:2.
DIE STIMMEN:
Jonas Hector (1.FC Köln): "Beim 1:1 sieht man, dass der Gegner ein Mann mehr ist über außen. Das haben sie gut gespielt. Bei den Möglichkeiten die wir hatten, hat uns einfach das Glück gefehlt, sodass wir hier mit einer Niederlage vom Platz gehen."
Florian Kainz (1.FC Köln): "Wir haben sehr gut begonnen, sind 1:0 in Führung gegangen und haben dann die Rote Karte bekommen. Der Gegner schießt gefühlt zwei Mal aufs Tor. In der zweiten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft, haben es aber leider nicht geschafft, das Spiel zu drehen. Ich bin aber trotzdem optimistisch, dass wir das in Ungarn noch umbiegen können."
DER TWEET ZUM SPIEL:
Alle in Rot! Das war die Devise vor dem Spiel – und die 44.000 Kölner Fans hielten sich dran. Hinzu kam eine tolle Choreographie vor dem Anpfiff. Eine europapokal-würdige Atmosphäre.
DAS FIEL AUF: Kölns zwei Gesichter, Maina belebend
Die Kölner waren im ersten Abschnitt nicht in der Lage, Chabots Platzverweis zu kompensieren. Falsche Laufwege und einige Missverständnisse sorgten für Unmut bei Spielern und Fans. Fehervar stand kompakt, machte die Räume eng und ließ nach der Roten Karte gegen Köln nichts mehr zu. Besonders Bamgboye und Dardai stachen heraus und wirkten sehr agil in der Offensive. Im Kölner Offensivspiel fehlte es dagegen oft an Bewegung. Dietz war in der Sturmzentrale oft auf sich allein gestellt.
Nach dem Seitenwechsel rissen die Hausherren das Spiel dann an sich und konnten knapp 80% Ballbesitz für sich verbuchen. Gegen defensiv-disziplinierte Ungarn taten sich die Kölner aber weiterhin schwer. Größter Lichtblick in einer mageren Offensiv-Abteilung war Linton Maina, der in der 60. Minute kam. Der Stürmer spielte immer wieder seine Geschwindigkeit aus, schoss nach Kainz`Auswechselung alle Standards und verpasste den Ausgleich nur knapp.
DIE STATISTIK: 9
Insgesamt neun Karten verteilte der portugiesische Schiedsrichter Tiago Bruno Lopes Martins an diesem Abend. Acht Mal zückte er die Gelbe, darunter auch gegen Steffen Baumgart. Einmal musste er zu Rot greifen (20., Chabot).
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