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Der Bundesliga-Abstiegs-Check: Wer muss neben Hannover 96 runter?

Matias Peiroten

Update 29/04/2016 um 18:41 GMT+2 Uhr

Der Abstieg von Hannover 96 ist seit vergangenem Sonntag beschlossene Sache. Seit Wochen war der Gang in die Zweitklassigkeit nur noch eine Frage der Zeit. Das Abstiegsdrama bleibt irre spannend. Darmstadt 98, die TSG Hoffenheim, der VfB Stuttgart, Werder Bremen und Eintracht Frankfurt kämpfen um die Plätze oberhalb der roten Linie. Wer bleibt drin, wer muss runter?

Schuster, Kramny, Kovac, Skripnik, Nagelsmann

Fotocredit: Eurosport

SV Darmstadt 98

Aktuelle Lage: 35 Punkte – Tabellenplatz 13
Die "Lilien" hatten nach zwei Siegen in Serie die große Chance, in Köln die Weichen für den Ligaverbleib zu stellen. Doch dann kam alles anders. Die Hessen verloren mit 1:4 beim "Effzeh". Ganz deutlich wurde dabei, dass die Leidenschaft, die die Elf von Dirk Schuster Woche für Woche auf den Platz bringt, manchmal nicht ganz ausreicht.
Häufig fehlte in dieser Spielzeit die individuelle Klasse, was insbesondere beim 3:1 von Marcel Risse deutlich wurde. Darmstadt-Goalie Christian Mathenia stand völlig falsch und so landete die misslungene Flanke des 26-Jährigen unberührt im Tor.
Für den Aufsteiger wird der Endspurt eine knackige Angelegenheit. Am Wochenende empfängt der Neuling den Erzrivalen Eintracht Frankfurt. Ein Spiel, welches Sandro Wagner und Co. durchaus über die Leidenschaft gewinnen können. Sollte es im Hessen-Derby dennoch nicht für einen Sieg reichen, besteht für die "Lilien" noch genug Hoffnung.
In den letzten beiden Saisonspielen geht es für die Darmstädter noch gegen die beiden Champion-League-Anwärter Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach. Auf den ersten Blick scheinen diese Spiele schwerer, doch der Hertha scheint im Schlussspurt die Luft auszugehen und die "Fohlen" kämpfen gegen ihre erschreckende Auswärtsschwäche. Die Elf von André Schubert hat seit dem 9. Spieltag nicht mehr in der Ferne gewonnen (5:1 bei Eintracht Frankfurt).
In einem der beiden Partien wird die Elf von Dirk Schuster definitiv punkten und in der Liga bleiben.
Tabellenplatz-Prognose: Platz 15

TSG Hoffenheim 1899

Aktuelle Lage: 34 Punkte – Tabellenplatz 14
Als Julian Nagelsmann bei der TSG am 11. Februar ins kalte Wasser geworfen wurde, hatte kaum noch jemand Hoffnung auf den Klassenerhalt. Nur 14 Punkte aus 20 Spielen und sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz: Der jüngste Trainer der Bundesliga-Geschichte stand bei Amtsantritt von einer Herkulesaufgabe, die der 28-Jährige mit Bravour gemeistert hat.
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Julian Nagelsmann

Fotocredit: From Official Website

Unter Nagelsmann präsentiert sich die TSG mehr als ein Champions-League-Aspirant als ein Abstiegskandidat. Tatsache: Mit dem 28-Jährigen holten die Kraichgauer 20 Zähler aus elf Spielen - macht im Schnitt 1,8 Punkte pro Partie. Das würde auf die ganze Saison hochgerechnet 61 Punkte machen, damit wäre mindestens Platz vier sicher gewesen.
Die 1899er werden von allen Kandidaten am ehesten die Liga halten, vor allem da das Abschlussprogramm keine Tücken mehr birgt. Die bereits geretteten Ingolstädter haben ihr Saisonziel erreicht, Hannover 96 steht schon als Absteiger fest. Am letzten Spieltag auf Schalke sollte der Ligaverbleib schon in trockenen Tüchern sein.
Tabellenplatz-Prognose: Platz 13

VfB Stuttgart

Aktuelle Lage: 33 Punkte – Tabellenplatz 15
Die Sorgenfalten von VfB-Trainer Jürgen Kramny werden tiefer und tiefer. Die Schwaben warten seit sechs Bundesliga-Spielen auf einen Sieg. Offensiv hapert’s mit nur drei Toren aus den letzten fünf Ligaspielen gewaltig. Nicht nur der maue Angriff gibt wenig Grund zur Hoffnung: Hinten stehen die Schwaben die ganze Spielzeit über schon wackelig. Zusammen mit Werder Bremen stellt der VfB die schlechteste Abwehr der Liga (63 Gegentreffer).
Großen Anteil daran hat VfB-Keeper Przemysław Tytoń, der zwar diese Saison schon einige Glanzparaden zeigen konnte, aber auch mindestens genauso häufig böse patzte. Der Pole steht stellvertretend für die ganze Saison der Schwaben: Entweder Top oder Flop. Seit dem 5:1-Schützenfest im Derby gegen Hoffenheim, ist von "Top" nichts mehr zu sehen gewesen.
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Stuttgarts Tyton

Fotocredit: SID

In der Montagsspiel-Premiere gegen Werder Bremen, muss der VfB Stuttgart die Wende schaffen. Sollte dies nicht gelingen, werden die letzten beiden Spiele gegen Mainz und Wolfsburg zum Höllenritt.
Tabellenplatz-Prognose: Platz 17

Werder Bremen

Aktuelle Lage: 31 Punkte –Tabellenplatz 16
Wie auch die Stuttgarter wartet die Elf von Viktor Skripnik seit sechs Spielen auf einen Dreier in der Bundesliga. Am Montag kommt es daher zu einem ganz entscheidenden Duell. Sollte Werder gegen Stuttgart den Sieg einfahren, würden sie an den Schwaben vorbeiziehen und mindestens auf Platz 15 springen.
Werder-Keeper Felix Wiedwald musste so oft wie Tyton hinter sich greifen, die Bremer haben aber einen entscheidenden Vorteil. Im Gegensatz zu den Stuttgartern haben die Norddeutschen das Toreschießen nicht verlernt und in den letzten fünf Spielen fünfmal öfter genetzt als der VfB.
Die bittere und vor allem unverdiente 1:2-Derbypleite beim Hamburger SV steckt den Bremern noch in den Knochen - trotzdem gibt die Niederlage auch Grund zur Hoffnung. Den Werderanern fehlte in Hamburg häufig nur das letzte Quäntchen Glück für den Ausgleich.
Kann Werder Bremen den Spirit aus dem Hamburg-Spiel gegen Stuttgart wieder abrufen, wird Viktor Skirpnik die Montagspremiere in guter Erinnerung behalten.
Nächste Woche in Köln stehen die Chancen für Werder gut, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Am letzten Spieltag kommt der direkte Konkurrent Eintracht Frankfurt nach Bremen.
Tabellenplatz-Prognose: 14

Eintracht Frankfurt

Aktuelle Lage: 30 Punkte –Tabellenplatz 17
Vor dem vergangenen Spieltag galt die Eintracht schon als abgeschrieben, doch das Trainer-Duo Niko und Robert Kovac scheint endgültig zur Mannschaft durchgedrungen zu sein. Beim 2:1-Sieg der Hessen über Europa-League-Aspiranten Mainz 05 lieferte das Team einen großen Kampf ab und hat gezeigt, dass sie sich noch nicht aufgegeben haben. Der Siegtreffer von Änis Ben-Hatira brachte das lang vermisste Glück zurück in die Commerzbank-Arena.
"Das Gefühl, als der Ball reinging, kann ich gar nicht in Worte fassen. Diesen Sieg haben alle gebraucht, aber wir müssen ihn nächste Woche in Darmstadt krönen", betonte Ben-Hatira.
In der Tat: Das Spiel in Darmstadt könnte den Abstieg nämlich so gut wie besiegeln. Allerdings würde das Kovac-Team mit einem Sieg auch die direkten Abstiegsränge sicher verlassen.
Sollte es der Eintracht gelingen, den Hype aus dem Sieg gegen Mainz mit ans Böllenfalltor nehmen, könnte dieser, gepaart mit der Erfahrung von Carlos Zambrano und Co., die Weichen für den überlebenswichtigen Auswärtserfolg stellen.
Ein weiteres Erfolgserlebnis ist DRINGEND notwendig! Nächste Woche muss die Eintracht gegen Borussia Dortmund ran, da wird der Sieg sicherlich schwerer einzufahren sein als in Darmstadt. Im Saisonfinale kommt es dann zum "Do-or-Die"-Spiel gegen Werder Bremen.
Tabellenplatz-Prognose: 16
Fazit: Der VfB Stuttgart wird den Abwärtstrend nicht stoppen können. Die Schwaben treten Hand in Hand mit Hannover 96 den Gang in Liga zwei an und steigen erstmals seit 1975 wieder ab. Hoffenheim wird mit dem Abstieg bald nichts mehr zu tun haben, Werder Bremen ist mit ihren Oldies zu abgezockt und Darmstadt duselt sich zum verdienten Platz 15. Eintracht Frankfurt feiert im Derby zwar einen "Big-Point", das Schlussprogramm ist allerdings zu schwer. Für die Hessen reicht es nur für den Relegationplatz 16.
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