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DFB-Analyse: Intensive Beratungen verlaufen "sehr gut"

VonSID

Publiziert 19/07/2018 um 12:26 GMT+2 Uhr

Dass Joachim Löw seine Arbeit nach dem Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland fortsetze, sei "eine vernünftige Entscheidung, aber kein Neuanfang. Löw wird einiges verändern müssen, nachdem ihm erfahrene Spieler den Einsatz verweigerten", sagte Franz Beckenbauer. Die abschließende, von der DFB-Spitze eingeforderte WM-Analyse des Bundestrainers soll erst am 24. August vorgelegt werden.

Trainer-Kollegen stärken Joachim Löw den Rücken

Fotocredit: SID

Für Bundestrainer Joachim Löw war noch nicht "der richtige Zeitpunkt" gekommen, "sich zu äußern". DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte nach stundenlangen Beratungen nur kurz, die Gespräche seien "sehr gut" verlaufen. Doch über Ergebnisse der mit Spannung erwarteten Analyse des historischen WM-Desasters wurde erst einmal nichts bekannt.
Frühestens am Freitag nach einer turnusmäßigen Präsidiums-Sitzung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) könnten erste Konsequenzen aus dem Versagen der deutschen Nationalmannschaft in Russland präsentiert werden, heißt es aus DFB-Kreisen. Löw will nach Bild-Informationen zuvor aber noch mit allen Beteiligten und "möglichen Opfern" persönlich sprechen.

Die Gespräche starten

Am Donnerstag setzten Löw und sein Trainerstab um die beiden Assistenten Marcus Sorg und Thomas Schneider gemeinsam mit Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff die intensiven Diskussionen fort. Am Mittwochmittag und damit deutlich früher als erwartet hatte die WM-Klausur in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main begonnen. Bis zum frühen Abend saßen die Verantwortlichen im Büro von Bierhoff zusammen. Grindel soll laut Bild bei den Debatten um die Zukunft der DFB-Auswahl rund eine Stunde dabei gewesen sein.
Zuvor wies der DFB-Chef offenbar seine Landespräsidenten per Mail an, zum Thema Löw und Nationalmannschaft öffentlich zu schweigen, nachdem Sachsens Präsident Hermann Winkler die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Löw scharf kritisiert hatte. Die Stimmung an der Basis ist angespannt.
Wohl auch deshalb erhöhen die Verantwortlichen nun das Tempo. Laut Nationalmannschaftssprecher Jens Grittner sei das aktuelle Treffen allerdings "nicht das erste" im Zuge der dringend geforderten Aufarbeitung gewesen, "und es wird auch nicht das letzte sein". Löw und Co. befänden sich "mitten in der Arbeit".
Franz Beckenbauer empfiehlt Löw eine konsequente Linie ohne Rücksicht auf Namen. Der 72-Jährige sagte der Bild:
Löw muss bei der Nominierung hart sein, Dankbarkeit bringt ihn nicht weiter.

Der Plan des Bundestrainers

Wie der SID aus gut informierten Kreisen erfuhr, ist der Bundestrainer in seiner Analyse drei Wochen nach der Katastrophe von Kasan gegen Südkorea (0:2) inhaltlich schon sehr weit gekommen. Eigene Fehler, der Neuaufbau der Mannschaft möglicherweise ohne langjährige Säulen, die Veränderung des Spielsystems - bei all diesen Themen liegen wichtige Erkenntnisse vor.
Auch erste personelle Konsequenzen sollten bei der Zusammenkunft diskutiert, aber noch nicht beschlossen werden. Neben der Besetzung des Trainerstabes standen dabei die Bereiche Scouting und Medien auf dem Prüfstand.
Dass Löw seine Arbeit nach dem Vorrunden-Aus fortsetze, sei "eine vernünftige Entscheidung, aber kein Neuanfang. Jogi wird einiges verändern müssen, nachdem ihm erfahrene Spieler den Einsatz verweigerten", sagte Beckenbauer.

Der Grund für das WM-Desaster

Der Grund für die WM-Enttäuschung war laut Beckenbauer "die Einstellung. So kann man keine WM spielen", betonte der Teamchef der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990:
Fußball ist in erster Linie ein Laufspiel. Es bestand aber null Bereitschaft dazu. Die Mannschaft hat eher das Gegenteil dessen gemacht, was ihr Löw aufgetragen hat.
Nach dem WM-Desaster hatte Löw selbst "tiefgehende Maßnahmen" angekündigt. Bierhoff sprach von Veränderungen "auf allen Ebenen".
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