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DFB-Pokal: Eintracht Frankfurt dreht die Partie gegen Hannover 96 - Hradecky rettet den Sieg

Jan Niestegge

Update 08/02/2017 um 23:57 GMT+1 Uhr

Eintracht Frankfurt steht im Viertelfinale des DFB-Pokal. Die Hessen setzten sich mit 2:1 (0:0) gegen Hannover 96 durch. Der Zweitligist ging durch Martin Harnik zunächst in Führung (57.). Taleb Tawatha glich fünf Minuten später aus (62.). Haris Seferovic drehte die Partie zu Gunsten der Gäste (68.). Nach einem Foul von Mascarell verschoss Sané in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter (90.+6).

Lukas Hradecky von Eintracht Frankfurt lässt sich nach seiner Rettungstat feiern

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

"Es wird kein Spaziergang. Hannover ist gefühlt eine Erstliga-Mannschaft", prophezeite Niko Kovac vor dem Duell gegen den Zweitligisten. Er sollte recht behalten. Die Eintracht hatte einen starken Gegner vor der Brust, der mit einer dicken Portion Selbstvertrauen ins Duell gegen den Favoriten ging. Die Hannoveraner setzten dabei nicht alles auf die eigene Defensive und Kontergelegenheiten, sondern versuchten auch selbst, das Spiel zu machen und der Eintracht auf Augenhöhe zu begegnen.
Die Frankfurter kamen allerdings besser in die Partie. In der 7. Minute versetzte Ante Rebic die Gastgeber beinahe in Schockstarre. Nach einem starken Angriff über die rechte Seite kam der Mittelfeldmann im Strafraum zum Abschluss - knallte die Kugel aber nur an die Latte. Kurz darauf scheiterte Bastian Oczipka ebenfalls nur knapp. Aus halblinker Position setzte er den Ball ans Außennetz.
Nach dieser Druckphase der Gäste, wachten die Hannoveraner auf - kreierten sich nun auch Chancen. Nach einer halben Stunde hatte Kenan Karaman aus zwölf Metern die Führung auf dem Fuß - Lukas Hradecky hielt mit einer starken Parade. Spätestens in der 36. Minute hätte es dann aber klingeln müssen - Edgar Prib scheiterte aus fünf Metern. Viele Chancen, keine Treffer.
Ein Tor gab es in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs zwar zunächst nicht - furios startete er dennoch. In der 53. Minute spielte sich die Eintracht in die Offensive. Der eingewechselte Taleb Tawatha legte im Strafraum quer auf den mitlaufenden Haris Seferovic. Fünf Meter vor dem Gehäuse rutschte der Angreifer am Ball vorbei. Quasi im Gegenzug verwandelte Martin Harnik die HDI-Arena dann in ein Tollhaus. In der 57. Minute verwertete er einen Angriff der 96er aus elf Metern zur Führung.
Die Antwort der Frankfurter ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Die Eintracht antwortete mit viel Offensivdruck. In der 62. Minute flankte der starke Timothy Chandler von rechts an den zweiten Pfosten - Tawatha lief ein und köpfte den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich in die Maschen. Nur vier Minuten später legten die Gäste nach und drehten den Spieß. Nach einem dicken Patzer von Edgar Prib, lief Seferovic frei auf das Gehäuse zu und verwandelte mit einem satten Schuss aus elf Metern.
Lange Zeit blieb es nach der Führung ruhig. In der Nachspielzeit brach der Wahnsinn aus. In der fünften Minute der Nachspielzeit gab es Elfmeter für Hannover. Omar Mascarell foulte den eingewechselten Artur Sobiech im Strafraum. Salif Sané übernahm die Verantwortung - und scheiterte mit seinem Schuss an Hradecky. Was für ein Schlusspunkt.

Die Stimmen zum Spiel:

Daniel Stendel (Trainer Hannover 96): "Die schnellen Gegentore waren für uns die Knackpunkte. Wir mussten ganz viel Laufbereitschaft zeigen, leider hat es am Ende dann doch nicht ganz gereicht. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf die Liga. Wir haben gegen Frankfurt zeigen können, dass wir deutlich mehr drauf haben als zuletzt bei unserer Niederlage gegen Greuther Fürth."
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Es war ein typisches Pokalspiel. Wir haben es uns schwerer gemacht, als ich mir das gedacht habe. Wir haben verdient gewonnen, aus zwei Gründen: Wir haben ein Tor mehr geschossen, und wir hatten Lukas Hradecky."
Lukas Hradecky (Eintracht Frankfurt): "Ich versuche natürlich immer eiskalt zu bleiben - dieses Mal habe ich Glück gehabt. Natürlich haben wir die Elfmeter von Hannover mit dem Video-Coach analysiert. Das hat geholfen."

Der Tweet zum Spiel:

Sowas kann halt nur der Pokal bieten...

Das fiel auf: Etablierung voll im Gange

Eintracht Frankfurt ist eines der Teams der Stunde in der Bundesliga. Europa ruft - Platz drei wird zurzeit erfolgreich verteidigt. Die Elf von Niko Kovac hat sich zu einem absoluten Top-Team gemausert. Es sind keine Zufallsprodukte, die Frankfurt ihre Punkte bescheren. Es ist starker Kombinationsfußball gepaart mit hoher Qualität und guter taktischer Ausrichtung. Das zeigte die Eintracht auch gegen Hannover. Zwar handelt es sich bei den Niedersachsen um einen Zweitligisten - doch wie die Hessen auftraten, sich verkauften, das Spiel drehten und den Sieg erspielten war schon ein dickes Ausrufezeichen!

Die Statistik: 25

Vor 25 Jahren wurde in Hannover - oder besser gesagt in Berlin - Geschichte geschrieben. Damals schnappte sich ein Zweitligist den DFB-Pokal. Diesem Traum sind die Hannoveraner auch in diesem Jahr nachgegangen. Bis kurz vor Schluss träumten sie ihn auch gegen Frankfurt - wurden dann aber unsanft in Person von Eintracht-Schlussmann Hradecky geweckt. Aus der Traum...
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