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FC Bayern - Borussia Dortmund: Der BVB wirft den FC Bayern aus dem DFB-Pokal

Tim Neuenfeldt

Update 27/04/2017 um 00:37 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund steht im DFB-Pokalfinale. Der BVB setzte sich im Halbfinale beim FC Bayern München mit 3:2 (1:2) gegen den Rekordmeister durch. Marco Reus (19.) brachte das Team von Thomas Tuchel in Führung. Javi Martínez (28.) und Mats Hummels (41.) schlugen zurück, bevor der BVB noch einmal aufdrehte. Pierre-Emerick Aubameyang (69.) und Ousmane Dembélé (74.) machten für Dortmund alles klar.

Borussia Dortmund wirft Bayern aus dem Pokal

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Borussia Dortmund begann stark und überraschte mit einem mutigen Auftritt sichtbar die Bayern. Javi Martinez tat den Gästen dann zusätzlich den Gefallen, einen Rückpass genau in den Lauf von Raphael Geurreiro zu spielen. Den Abschluss des Portugiesen lenkte Sven Ulreich noch an den Pfosten, doch von dort aus hatte Marco Reus keine Mühe zum 0:1 einzuschieben (19.).
Schiedsrichter Manuel Gräfe zog sich im Abschluss den Zorn der Dortmunder zu, als er Julian Weigl und Ousmane Dembélé jeweils Gelb zeigte, Xabi Alonso nach einem harten Foul aber ohne Verwarnung beließ.
Die Bayern übernahmen im zweiten Teil der ersten Halbzeit mehr und mehr das Kommando und gleichen durch Martinez aus, der mit seinem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke von Xabi Alonso seinen Patzer vom 0:1 wieder ausbügelte (28.).
Der Rekordmeister ließ nicht locker und ging durch Mats Hummels nach einem Querpass von Franck Ribéry gegen immer passiver werdende Gäste sogar noch in Führung (41.). Hummels verzichtete gegen seine alten Teamkollegen auf einen Torjubel - seine Mitspieler natürlich nicht. Der BVB wankte bedenklich und rettete sich gerade so in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie zunächst vor sich hin, ehe die Mannschaft von Carlo Ancelotti es verpasste, aus den sich bietenden Chancen, das Spiel zu entscheiden. Speziell Thiago, Robert Lewandowski und Arjen Robben hätten frei vor Roman Bürki das 3:1 erzielen müssen (64.).
So fasste der BVB plötzlich wieder Mut. Speziell Dembélé wurde immer stärker und drehte die Begegnung abermals. Zunächst flankte der Youngster punktgenau von rechts auf den zweiten Pfosten zu Pierre-Emerick Aubameyang, der nur noch zum 2:2 einnicken musste (69.). Nur fünf Minuten später machte es der Franzose dann selbst, als er sich den Ball aus halbrechter Position auf links legte und unwiderstehlich zum Siegtreffer in den linken Torwinkel einnetzte. Bayern kam zwar noch einmal auf, doch Robben wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen.
Für die Bayern ist eine bestenfalls mittelmäßige Saison nun Realität, während Dortmund nach den Ereignissen der letzten Wochen nun auf das große Happy End gegen Eintracht Frankfurt in Berlin hoffen darf.

Die Stimmen:

Carlo Ancelotti (Trainer FC Bayern München): "Ich denke, es ist zu früh, über die Saison zu sprechen. Wir wollen noch versuchen, die Bundesliga zu gewinnen. Natürlich sind wir enttäuscht. Wir hatten die Gelegenheit, 3:1 in Führung zu gehen, wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das ist unser Fehler. Das ist kein guter Moment, aber wir müssen uns auf die Bundesliga konzentrieren."
Philipp Lahm (FC Bayern München): "Bei uns herrscht eine große Enttäuschung. Wir haben uns viel vorgenommen, das hat man bis zum 2:2 auch gesehen, dass wir unbedingt ins Finale wollten. Wir haben die erste Viertelstunde nicht gut gespielt, haben uns dann aber gesteigert. Diesen Rückschlag müssen wir erst einmal verdauen."
David Alaba (FC Bayern München): "Wir haben einfach das 3:1 nicht gemacht. Da hatten wir natürlich die Chance und dann bekommen wir hinten halt die Dinger. Der Unterschied war einfach, dass wir heute die Dinger nicht gemacht haben. Wir haben jetzt einige Ziele nicht erreicht, die wir uns vorgenommen haben. Das ist sehr bitter."
Sven Ulreich (FC Bayern München): "Wir haben einfach unsere Chancen nicht genutzt. Dann hatte Dortmund zwei Aktionen und hat uns bestraft. Natürlich ist das jetzt keine tolle Saison mehr, da wir aus den Pokalwettbewerben draußen sind. Wir müssen uns jetzt für die letzten vier Spiele motivieren."
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben 1:2 zurückgelegen und dann noch gewonnen. Das ist der Wahnsinn. Das 1:4 in der Liga hatten wir komplett abgehakt. Heute haben wir 20 Minuten gut gespielt und dann nachgelassen. Nach der Pause haben wir uns nach und nach gesteigert, ab der 60. Minute war es dann sehr gut. Sicher haben wir auch etwas Glück gehabt."
Ousmane Dembélé (Borussia Dortmund): "Ich bin einfach sehr glücklich. Natürlich ist Bayern noch einmal aufgekommen weil es eine ganz starke Mannschaft ist, doch wir haben es geschafft. Es ist sicherlich der größte Moment meiner Karriere bisher."
Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Wir haben sehr gut angefangen, haben dann aber gegen starke Bayern nachgelassen und sind fast etwas in die Pause getaumelt. Wir hatten heute sicherlich auch das Glück, welches uns in den letzten Wochen gefehlt hat. Ich mache mir keine Sorge, denn die Truppe ist ja noch so jung, die trinkt ja gar kein Bier."

Der Tweet zum Spiel:

In der 64. Minute verlor Bürki den Ball. Thiago und Lewandowski standen danach allein vor dem Keeper, verweigerten jedoch den Abschluss, und Robben traf im Anschluss nur den Pfosten. Das hätte das 3:1 für die Bayern sein müssen - und die Partie wäre vorentschieden gewesen...

Das fiel auf: Löw aufmerksam

Bundestrainer Joachim Löw ließ sich dieses Halbfinale natürlich auch nicht nehmen und schaute über 90 Minuten sehr konzentriert zu. Vielleicht machte er sich schon so seine Gedanken, welche Akteure er mit zum Confed-Cup nach Russland nimmt und wem er eine Pause gönnen wird.

Die Statistik: 4

Erstmals gelang es einem Team, zum vierten Mal in Folge in das DFB-Pokal-Endspiel in Berlin einzuziehen.
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