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Eintracht Frankfurt gewinnt DFB-Pokal gegen FC Bayern München

Martin Lehmann

Update 20/05/2018 um 11:29 GMT+2 Uhr

Eintracht Frankfurt hat das Finale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München mit 3:1 (1:0) gewonnen und damit den letzten Auftritt des Trainers Jupp Heynckes verdorben. Ante Rebic traf zwei Mal (11./82.) zur Führung im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Robert Lewandowski (53.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Mijat Gacinovic (90.+5) setzte den Schlusspunkt.

Ante Rebic

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Frankfurt präsentierte sich im 75. DFB-Pokalfinale der Geschichte als der erwartet unbequeme Gegner und machte den Bayern mit mutigem Anlaufen und aggressiver Zweikampfführung das Leben schwer.
Den ersten Warnschuss der Partie gab aber der FC Bayern ab. Robert Lewandowski traf mit seinem Freistoß von der Strafraumgrenze nur die Unterkante der Latte (8.). Kurz darauf leitete dann James Rodriguez mit einem Ballverlust gegen Ante Rebic die Frankfurter Führung ein. Kevin-Prince Boateng spielte Rebic den Ball prompt zurück in den Lauf und der Kroate vollendete aus 16 Metern flach links unten (11.).
Die Antwort des Rekordpokalsieger ließ nicht lange auf sich warten. Kapitän Thomas Müller verlängerte einen James-Freistoß mit der Schulter knapp am Tor vorbei (17.). Aus dem Spiel heraus fand das Team von Jupp Heynckes im ersten Durchgang trotz hohem Ballbesitzanteil kaum Lücken in der gut verteidigenden Eintracht-Elf.
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel stellte Bayern den Spielstand wieder auf pari. Robert Lewandowski war nach Vorarbeit von Joshua Kimmich zur Stelle (53.). Danach drückten die Bayern zwar, ließen den letzten Zug zum Tor über weite Strecken jedoch vermissen.
Und trotzdem hätte Mats Hummels per Kopf fast die Führung erzielt, traf aber nur die Latte des Frankfurter Gehäuses (80.). Besser machte es auf der Gegenseite Rebic, der schneller als Hummels war und den Ball zum 2:1 an Sven Ulreich vorbeispitzelte (82.).
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Kevin-Prince Boateng und Javi Martinez

Fotocredit: Imago

In der Nachspielzeit rückte Schiedsrichter Felix Zwayer nochmal in den Mittelpunkt. Einen Kontakt von Boateng gegen Javi Martínez im Sechzehner wertete der Unparteiische als nicht elfmeterwürdig und entschied stattdessen auf Eckball.
Aus eben jener Ecke entstand dann ein letzter Frankfurter Konter, bei dem der eingewechselte Mijat Gacinovic über den halben Platz auf das leere Bayern-Tor zusprintete und zum Endstand einschob (90.+5).

Die Stimmen:

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Diese Geschichten machen den Sport so interessant. Wenn man eng zusammensteht, kann man alles schaffen. Das hat diese Mannschaft ausgezeichnet. Mit diesem Einsatz haben wir nicht unverdient den Pokal geholt. Ich habe hier in Frankfurt zweieinhalb wunderschöne Jahre erlebt. Ich bin auch traurig, dass ich jetzt gehe."
Kevin-Prince Boateng (Eintracht Frankfurt): "Es ist einfach unglaublich. Ein Kompliment an dieses Mannschaft. Wir haben Herz gezeigt und Bayern München aus dem Stadion geschossen. Wer an sich glaubt, der wird belohnt."
Marco Russ (Eintracht Frankfurt): "Man sieht, dass man mit Leidenschaft und Einsatz auch gegen eine Weltmannschaft wir Bayern bestehen kann. Wir waren heute bis unter die Haarspitzen motiviert."
Fredi Bobic (Manager Eintracht Frankfurt): "Glauben sie mir, Fankfurt ist morgen im Ausnahmezustand. Es ist unglaublich, was dieser Sieg für den Verein bedeutet."
Ante Rebic (Eintracht Frankfurt): "Das ist ein Traum für mich. Die Fans waren immer unser 12. Mann, wir haben einfach die besten Fans der Welt."
Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "Im Sportlerleben gehören auch Niederlagen dazu, beim 1:0 haben wir leider einen gravierenden Fehler gemacht. Es war am Ende ein Elfmeter für uns, aber wir haben heute auch nicht so zwingend gespielt, wie wir das gewohnt sind. Die Eintracht ist ein würdiger Pokalsieger."
Hasan Salihamidžić (Sportdirektor FC Bayern): "Die Frankfurter haben versucht, unser Spiel zu zerstören und zu kontern. Das ist ihnen heute gelungen. Trotzdem muss der Elfmeter gegeben werden. Dann steht es 2:2. Aber der Schiedsrichter hat es nicht so gesehen. Es bringt jetzt nichts, darüber zu reden. Es ist vorbei."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Rauchschwaden verzögern Wiederanpfiff

Weil beide Fanlager einen Großteil ihrer ins Olympiastadion geschmuggelten Pyro-Ware zum Ende der Halbzeitpause abbrannten, mussten die bereits auf den Rasen zurückgekehrten Spieler knappe fünf Minuten auf den Wiederanpfiff warten.

Die Statistik: 30

Zum ersten Mal nach 30 Jahren gewinnt Eintracht Frankfurt wieder den DFB-Pokal. Es war der insgesamt fünfte Sieg im deutschen Pokal für die Hessen.
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