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FC Bayern nach Pokal-Gala: "Wird auch für Real Madrid schwer"

Andreas Morbach

Update 18/04/2018 um 18:02 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat bei seiner Gala im DFB-Pokal-Halbfinale bei Bayer Leverkusen unterstrichen, warum das Triple auch 2018 greifbar nah ist. Der Dominanz in der Bundesliga folgt der spektakuläre Einzug ins Finale in Berlin - und vor dem Duell mit Real Madrid in der Champions League ist die Botschaft klar: Der FC Bayern muss keinen Gegner fürchten, auch keine Mannschaft mit Cristiano Ronaldo.

FC Bayern München - Thomas Müller

Fotocredit: Getty Images

Aus Leverkusen berichtet Andreas Morbach
Fünf Minuten lang hatte Thomas Müller in blendender Laune über das 6:2 der Bayern im Leverkusener Pokalhalbfinale gesprochen. Doch vor dem Schlendergang zum Mannschaftsbus musste der Nationalspieler noch das kleine Rätsel über die Anzahl seiner Treffer aufklären.
"Zwei waren es auf jeden Fall, und beim dritten kam ich nicht mehr weg", scherzte Müller. Ob zwei oder drei, das sei ihm nach diesem furiosen Sturm ins Berliner Cup-Finale aber auch nicht so wichtig. Doch allen, die es ganz genau wissen wollten, riet der 28-Jährige:
In dem Fall kann man schreiben - die Mannschaft hat das Tor erzielt.
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Thiago, Thomas Müller, Joshua Kimmich (FC Bayern München)

Fotocredit: Getty Images

FC Bayern mit "Demonstration"

Müller gelang damit die perfekte Beschreibung, wie das Team von Jupp Heynckes derzeit durch Meisterschaft, Pokal und Champions League stürmt. In der BayArena lieferten sich die beiden Kontrahenten, auch dank einiger Nachlässigkeiten in der Defensive, vor allem in der ersten Halbzeit ein hochklassiges Duell.
Sven Ulreich, der von Woche zu Woche selbstbewusstere Stellvertreter von Manuel Neuer im Bayern-Tor, parierte kurz vor und kurz nach der Pause zwei Mal grandios gegen Karim Bellarabi. "Und dann", kommentierte Trainer Jupp Heynckes stolz, "war es teilweise eine Fußball-Demonstration meiner Mannschaft."

Ulreich: "Dann wird es für Real schwer"

Der zweieinhalbfache Torschütze Müller schloss sich diesem Urteil uneingeschränkt an. "In der zweiten Halbzeit haben wir schon zwei, drei sehr gute Spielzüge rausgeknallt. Dazu waren wir effektiv im Abschluss und haben wirklich schöne Tore erzielt", betonte der Nationalstürmer. Vor seinem Treffer zum 3:1 etwa sauste der Pass des Spaniers Thiago so sensenscharf genau vor Müllers Füße, dass Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne vor Begeisterung die Gesichtszüge entglitten.
Ein seltenes Bild, und den passenden Satz dazu lieferte der Vorstandschef an diesem lauen Frühlingsabend im Rheinland ebenfalls.Wie bei allen Münchnern wanderte auch sein Blick bereits hin zum ersten Duell mit den Königlichen aus der spanischen Metropole, im Halbfinale der Königsklasse.
"Wir müssen die Konzentration bis nächsten Mittwoch hochhalten. Und wenn im Moment einer Real Madrid schlagen kann, dann der FC Bayern", erklärte Rummenigge. Keeper Ulreich stimmte zu:
Wenn wir so auftreten wie heute, wird es auch für Real schwer.

FC Bayern "ohne Ich-AGs"

Die Lederhosen sitzen in der entscheidenden Phase der Saison also wieder mal besonders stramm bei den Bayern. In den drei Jahren unter dem Bank-Vorsitzenden Pep Guardiola war das nicht immer so, der ewige Bayern-Erwecker Heynckes dagegen lässt nun immer deutlicher die Erinnerungen an das Triple-Jahr 2013 aufflammen.
"Wir mussten in dieser Saison auch schwere Zeiten durchstehen", rekapitulierte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zunächst, als er im Untergeschoss der BayArena im feinen dunkelblauen Anzug über das aktuelle Erfolgsrezept der Münchner Dauergewinner sprach. "Das sind viele Dinge", betonte der 41-Jährige, dann zählte er auf:
Die Spieler akzeptieren auch mal, auf der Bank zu sitzen. Wir haben in den letzten Wochen alle zusammen eine professionelle, aber harmonische Atmosphäre geschaffen. Das sieht man in jedem Training, es macht richtig Spaß. Das Miteinander macht diesen Erfolg aus.
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Der FC Bayern feiert in Leverkusen

Fotocredit: Getty Images

Mit der allergrößten Selbstverständlichkeit fügt sich beim FC Bayern im Augenblick eins zum andern. Selbst altgediente Alphatiere wie Arjen Robben (34) und Franck Ribéry (35) malen ohne zu murren mit an diesem Gesamtbild. Deshalb war es auch kein Zufall, das Heynckes nach dem Kantersieg bei den zuletzt so stark auftrumpfenden Leverkusenern speziell diese beiden und den offensichtlich wechselwilligen Angreifer Robert Lewandowski für ihre Einsatzbereitschaft und ihre Defensivarbeit lobte.
Wir haben momentan nur Teamplayer, keine Ich-AGs. Und ich habe schon vor der Saison gesagt: Champions-League-Sieger wird die Mannschaft, die Homogenität ausstrahlt, in der sich die Spieler gut verstehen und gegenseitig respektieren.
Begleitet von der wohlwollenden Ergänzung von Thomas Müller, der heraushob:
Jupp Heynckes hat es einfach geschafft, dieser Mannschaft die Gier nach Erfolg einzutrichtern.
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