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DFB-Pokal | Holstein Kiel im Halbfinale - Rot-Weiss Essen zürnt über Schiedsrichter

Eurosport
VonEurosport

Update 03/03/2021 um 20:45 GMT+1 Uhr

Zweitligist Holstein Kiel hat auch dank eines äußerst umstrittenen Foulelfmeters Klubgeschichte geschrieben - und zugleich das DFB-Pokal-Märchen von Rot-Weiss Essen abrupt beendet. Kiel gewann im Duell der Underdogs beim starken Viertligisten mit 3:0 (2:0) und steht damit erstmals nach 80 Jahren wieder im Halbfinale des nationalen Pokalwettbewerbs.

Rot-Weiss Essen gegen Holstein Kiel

Fotocredit: Getty Images

Im Duell der Favoritenschrecks zwischen Leverkusen-Bezwinger Rot-Weiss Essen und Bayern-Besieger Holstein Kiel startete der Viertligist aus Essen forsch in die Partie und verbuchte nach nicht einmal zehn Minuten bereits vier Eckbälle. Dem Tor am nächsten kam dabei Innenverteidiger Daniel Heber, der Kiel-Schlussmann Ionannis Gelios mit einem Kopfball aus zehn Metern zu einer ersten Parade zwang (10.).
In der Folge setzten sich die Kieler mit fast 70 Prozent Ballbesitz immer weiter in der Essener Hälfte fest und wurden schließlich für ihre geduldige Suche nach der entscheidenden Lücke belohnt. Finn Porath ging bei einem Zweikampf mit Dennis Grote im Strafraum sehr leicht zu Boden, Schiedsrichter Markus Schmidt zeigte dennoch auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Alexander Mühling sicher rechts unten (26.) - eine Szene, die im Nachgang aber noch für Diskussionen sorgen sollte.
Essen hatte sich noch gar nicht so recht mit dem Rückstand abgefunden, da klingelte es erneut im Kasten von Keeper Daniel Davari. Ein punktgenauer langer Ball von der Mittellinie erreichte rechts im Strafraum Fin Bartels, dessen überlegte Kopfballablage an den langen Pfosten Angreifer Janni Serra mühelos zum 2:0 verwertete (28.).
Angesichts des drohenden Ausscheidens investierte RWE nach dem Seitenwechsel mehr in die eigene Offensive, konnte das Tor von Gelios aber nur selten wirklich gefährden. Angreifer Isaiha Young vergab in Hälfte zwei aus elf Metern die erste gute Chance für die Essener (64.), die in der Schlussphase zwar alles probierten, aber dem Anschlusstreffer nur noch ein Mal gefährlich nahe kamen. Einen von Heber an den langen Pfosten verlängerten Eckball verpasste Kapitän Marco Kehl-Gomez um Haaresbreite (86.).
Gegen hoch aufgerückte Hausherren machte der Zweitligist per Konter schließlich alles klar: Den Schuss des eingewechselten Jsoshua Mees fälschte Alexander Hahn unhaltbar für Davari in die linke Ecke zum 3:0-Endstand ab (90.).

Die Stimmen:

Christian Neidhart (Trainer Rot-Weiss Essen): "Wenn der Schiedsrichter die Elfmeterszene jetzt nochmal sieht, würde er sicher anders darüber denken. Wir können trotzdem stolz auf die Pokalserie sein, die wir hingelegt haben."
Dennis Grote (Rot-Weiss Essen): "Wir sind sehr gut reingekommen und hatten viele Standards. Die zwei unnötigen Tore haben den Spielverlauf dann aber etwas auf den Kopf gestellt. Wenn ich die Szene beim Elfmeter jetzt nochmal sehe, sieht es nicht nach Foul aus."
Fin Bartels (Holstein Kiel): "Es war das erwartet schwere Spiel auf tiefem Geläuf. Beim Elfmeterpfiff haben wir ein bisschen Glück gehabt, das muss man schon sagen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: "Riesenskandal" - Großer Wirbel um Elfmeterpfiff

Über den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Markus Schmidt vor dem 1:0 dürften sich die Essener wohl noch eine Weile ärgern. Was im ersten Moment wie ein klares Foul von Grote an Porath wirkte, sah in der Wiederholung eher nach einer Schwalbe des Kielers aus. Auf den TV-Bildern war klar zu erkennen, dass Porath bereits vor dem Kontakt mit Grote abhob und den Kontakt des Esseners am Fuß erst kurz danach spürte.
Weil aber unumstritten ein leichter Kontakt vorlag, konnte von einer klaren Fehlentscheidung keine Rede sein. Somit durfte laut Regelwerk der VAR die Entscheidung auch nicht mehr zurücknehmen, die aus Essener Sicht dennoch als extrem unglücklich einzustufen ist. RWE-Boss Marcus Uhlig tat seinen Unmut über die Szene bereits im Halbzeitinterview bei "Sky" kund: "Das ist für mich ein Riesenskandal. Wenn wir das Interview hier fertig haben, werde ich mal auf dem Parkplatz klopfen. Vielleicht wecke ich jemanden auf", sagte Uhlig über die strittige Szene.

Die Statistik: 1

Holstein Kiel steht zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Halbfinale des DFB-Pokals.
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