VfB Stuttgart: Viel mehr als ein Titel - Wird der Triumph gegen Arminia Bielefeld zum Katalysator für die Schwaben?
Publiziert 25/05/2025 um 14:24 GMT+2 Uhr
Der VfB Stuttgart macht durch den Sieg im Finale des DFB-Pokals gegen Arminia Bielefeld eine durchwachsene Bundesliga-Saison vergessen – auch finanziell. Trotz Rang neun in der Tabelle zum Abschluss spielen die Schwaben durch den Triumph im Berliner Olympiastadion in der kommenden Spielzeit international. Die Zukunft des Vereins wirkt rosig, was auch an Trainer Sebastian Hoeneß liegt.
Erster Titel seit 18 Jahren: VfB Stuttgart gewinnt DFB-Pokal
Quelle: Perform
Große Erfolge sind manchmal schwer zu realisieren. "Es ist verrückt, ich kann das noch gar nicht richtig begreifen. Es ist phänomenal, der Wahnsinn", sagte Nick Woltemade, der mit dem Treffer zum 1:0 den Sieg des VfB Stuttgart im Finale des DFB-Pokals eingeleitet hatte.
Mit 4:2 (3:0) gewannen die Schwaben gegen den Drittligameister Arminia Bielefeld und sicherten sich die Trophäe. "Das ist der größte Moment in meiner Karriere", sagte Woltemade.
"Diese Saison folgte ein Highlight nach dem anderen. Ich glaube, der Weg, den wir als VfB momentan gehen, ist enorm. Wir haben Champions League gespielt, jetzt haben wir nach langer Zeit wieder einen Titel gewonnen. Wir spielen im nächsten Jahr wieder europäisch. Es ist definitiv keine Selbstverständlichkeit, dass wir das alles erleben."
So erfolgreich der VfB im DFB-Pokal auch war, so durchwachsen verlief die Bundesliga-Saison. Die Spielzeit nur auf Rang neun abgeschlossen zu haben, entsprach nicht den Erwartungen.
Vfb kompensiert Bundesliga-Enttäuschung
Zwischen dem 22. und dem 31. Spieltag rutschte Stuttgart in der Tabelle ab, weil die Mannschaft in dieser Zeit nur ein Spiel gewinnen konnte. Besonders bitter: In dieser Phase verlor der VfB sogar sechs Liga-Heimspiele hintereinander. Erst zum Saisonende endete die Ergebniskrise durch drei Siege aus den finalen drei Partien der Bundesliga-Spielzeit.
"Wir konnten den Fans dadurch jetzt etwas zurückgeben", freute sich Woltemade. "Ich glaube, die Fans waren einige Male in dieser Saison nicht ganz zufrieden mit uns. Aber so ist eben Fußball. Es lässt sich nicht immer alles planen. Trotzdem haben wir jetzt zwei phänomenale Saisons gespielt."
Der enttäuschende Tabellenplatz in der Bundesliga ist ohnehin kompensiert, weil die Qualifikation für die Europa League nun durch den Triumph im DFB-Pokal perfekt gemacht wurde.
Dementsprechend groß war die Erleichterung in der Mannschaft, wie etwa der Jubel von Deniz Undav zeigte: "Wir haben das Ding geholt. Das war unser Ziel. Pokal geholt, neunter Platz in der Liga, Qualifikation für die Europa League – da können wir alle stolz drauf sein."
Hoeneß küsst den VfB wach
Für Trainer Sebastian Hoeneß ist dies der Höhepunkt einer ohnehin erfolgreichen Dienstzeit. Anfang April 2023 hatte er die Mannschaft übernommen, als der Traditionsverein stark abstiegsgefährdet war.
Erst über die Relegation gegen den Hamburger SV wurde der Ligaverbleib gesichert. Danach ging es für den Verein nur noch in eine Richtung: bergauf.
Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, erinnerte bei "Sport1" noch einmal an die beeindruckende Entwicklung seines Klubs: "Vor zwei Jahren haben wir Relegation gespielt. Dann folgte mit 73 Punkten die beste Saison in der Vereinsgeschichte. Wir haben eine tolle Champions-League-Saison gespielt."
Auch die zurückliegende Bundesliga-Saison sei richtig einzuordnen: "Diese 50 Punkte war die viertbeste Platzierung in den letzten 15 Jahren für den VfB." Die Architekten des Erfolges benannte Wehrle klar: Fabian Wohlgemuth (Sportvorstand), Christian Gentner (Leiter der Lizenzspielerabteilung) und eben Hoeneß.
Stuttgart plötzlich mit DFB-Block
Der so gelobte Chefcoach wurde im Anschluss an den größten Erfolg seiner Karriere emotional: "Ich bin überglücklich, es ist gerade wahnsinnig viel los in mir – auch wenn man mir das vielleicht nicht auf den ersten Blick ansieht."
"Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, auf die Leistung und auf das, was wir gemeinsam erreicht haben."
Den Einfluss des 43-Jährigen verdeutlichte auch Shooting Star Woltemade, der regelrecht ins Schwärmen geriet: "Ich bin dem Coach sehr, sehr dankbar für die Zeit, die ich mit ihm hier habe. Er gibt mir immer ein sehr gutes Feedback. Sogar in der Zeit, in der ich gar nicht gespielt habe, hatte ich nie das Gefühl, außen vor zu sein."
Dass mit Woltemade, Undav, Alexander Nübel, Angelo Stiller und Maximilian Mittelstädt am Freitag fünf Spieler zur deutschen Nationalmannschaft reisen, spricht aber nicht nur für die Arbeit von Hoeneß, sondern auch für die Qualität des Kaders.
Mehreinnahmen durch Europa League
Die Schwaben stellen für das bevorstehende Final Four der UEFA Nations League genauso viele Nationalspieler wie der FC Bayern München – und einen mehr als Borussia Dortmund. Ebenfalls wichtig für den VfB: All die genannten Spieler stehen über den Sommer hinaus unter Vertrag.
Durch die Teilnahme an der Europa League und am Supercup hat der VfB laut Wehrle Netto-Mehreinnahmen von mindestens 20 Millionen Euro. "Das ist auch für die Transferphase wichtig", so der Funktionär.
Auf ein Ziel für die kommende Saison wollte er sich noch nicht festlegen. Klar ist aber: Die Erfolgsgeschichte des VfB muss noch längst nicht beendet sein.
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Quelle: Perform
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