Meister Bayer Leverkusen und Vizemeister VfB Stuttgart senden im DFL-Supercup klare Botschaft: FC Bayern, aufgepasst!
VonThomas Gaber
Update 18/08/2024 um 12:42 GMT+2 Uhr
Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart liefern sich im DFL-Supercup (2:2, 4:3 i.E.) einen unerbittlichen Fight, zeigen in der ersten Halbzeit beeindruckenden Offensivfußball und enorme Nehmerqualitäten. Der Meister und der Vizemeister befinden sich eine Woche vor Bundesligastart in beachtlicher Frühform und senden ein klares Signal an die Konkurrenz: Mit uns ist auch in dieser Saison zu rechnen.
Nach Supercup-Krimi: Alonso lobt Bayer-Neuzugänge
Quelle: Perform
Anfang der zweiten Halbzeit richteten die Fans des VfB Stuttgart schöne Grüße nach München. "Ohne Bayern wären wir gar nicht hier", sangen die mitgereisten Anhänger.
Für wahr. Eine grandiose Saison 2023/24 endete mit dem netten Nebeneffekt einer Teilnahme am Supercup als Vizemeister, weil der FC Bayern am letzten Spieltag gegen Hoffenheim eine 2:0-Führung verspielte und die drei Punkte in Sinsheim ließ.
Unabhängig vom Ausgang des Spiels, das der VfB im Elfmeterschießen verlor, verfestige sich am Samstagabend der Eindruck, dass die Schwaben auf dem besten Weg sind, eine feste Größe im oberen Drittel der Bundesliga zu werden.
Dass die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß ohne die abgewanderten Leistungsträger Waldemar Anton, Serhou Guirassy (beide Borussia Dortmund) und Hiroki Ito (FC Bayern) antrat, fiel überhaupt nicht ins Gewicht.
Stuttgarter Stärken: Pressing und Tempofußball
Von der ersten Minute an presste der VfB aggressiv - ein Markenzeichen der letzten Saison. Nach der Balleroberung ging es mit Tempo und erstaunlicher Passgenauigkeit Richtung Bayer-Tor. Auch vom Rückstand durch Victor Boniface (11.) ließen sich die Gäste nicht beeindrucken.
"Wir waren einmal mehr sehr nah dran. Das ändert aber nichts daran, dass ich über weite Strecken sehr zufrieden bin", sagte Hoeneß bei "SAT.1". "Wir wussten nicht, wo wir stehen und dafür muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen", so Hoeneß weiter.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/08/17/image-49555a53-6d0b-4678-8baa-aa906112a806-85-2560-1440.jpeg)
Deniz Undav erzielte den zwischenzeitlichen Führungstreffer für den VfB Stuttgart
Fotocredit: Getty Images
Mit den Einwechslungen von Neuzugang Frans Kräzig und Deniz Undav bewies der VfB-Coach obendrein ein goldenes Händchen. Beide waren gerade mal 43 Sekunden auf dem Platz, als Krätzig mit seinem ersten Ballkontakt Undav bediente und der mit seinem ersten Ballkontakt den Führungstreffer zum 1:2 erzielte (63.).
Undav stinksauer über verpassten Titel
Der späte Ausgleich von Patrik Schick (88.) verhagelte Undav allerdings gehörig die Stimmung. "Wir sind ein Mann mehr auf dem Platz und müssen das Spiel nach Hause bringen. Mich fuckt das echt ab, dass wir wieder so ein scheiß Tor kriegen nach einem Fehler von uns. Das ist uns hier letzte Saison schon passiert und jetzt wieder", sagte der Nationalspieler.
Am Ende stand der VfB mit leeren Händen da, weil Krätzig und Silas ihre Elfmeter verballerten. Nichtsdestotrotz haben die Stuttgarter eine Duftmarke hinterlassen, auch hinsichtlich ihrer Nehmerqualitäten. Gerangel, Handgemenge, intensive Zweikämpfe, jede Menge Gelbe und eine Rote Karte - diese Supercup-Ausgabe ist emotional ganz oben anzusiedeln und daran hatten die Gäste großen Anteil.
Leverkusen stand dem in nichts nach. Personell früh geschwächt durch die berechtigte Rote Karte für Neuzugang Martin Terrier nach einem üblen Tritt gegen Ermedin Demirović (37.) beschränkte sich Bayer längere Zeit aufs Verteidigen, ging aber in den letzten 20 Minuten all-in.
"Nach der Roten Karte war es ein anderes Spiel. Wir sind geduldig geblieben und hatten geplant, erst in der letzten Viertelstunde Vollgas zu geben. Das ist uns dann auch gelungen", erklärte Trainer Xabi Alonso.
Später Ausgleich: Leverkusen hat nichts verlernt
Von ihrer enormen Wucht im Schlussspurt haben die Leverkusener in der Sommerpause nichts verloren. 32 Tore erzielte die Bayer-Elf in der letzten Saison ab der 80. Minute, im ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit ging es gleich so weiter. Patrik Schick brachte Bayer mit seinem späten Treffer (88.) ins Elfmeterschießen.
"Es war wichtig, dass wir den Hunger nicht verlieren. Wir glauben immer an uns, dass wir noch ein Tor machen können. Es war natürlich schwieriger mit einem Mann weniger, aber die Mannschaft ist gewillt, bis zum Ende alles zu geben", sagte Robert Andrich in der "ARD".
Wie bei Stuttgarts Führungstor waren auch beim Leverkusener Ausgleich zwei Joker in den Hauptrollen. Schick wurde von Alejandro Grimaldo bedient. Die Qualitäten von der Bank beeindruckten auch den Gegner.
"Wenn du einen Grimaldo, einen Wirtz, einen Frimpong und einen Schick bringen kannst, verändert das natürlich die Statik des Spiels", stellte Hoeneß heraus.
Ob Stuttgarts feine Klinge oder Leverkusens unnachahmliche Comeback-Qualitäten - sechs Tage vor dem Start der Bundesligasaison 2024/25 sendeten beide Mannschaften eine klare Botschaft an die Konkurrenz aus München und Dortmund: Wer Meister werden, will, muss erst einmal an uns vorbei.
Das könnte Dich auch interessieren: Tor und Assist - Havertz beschert Arsenal Traumstart
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/08/17/4027814-81693933-2560-1440.jpg)
Trainer-Rückkehr beim BVB! Kuba und Piszczek klingeln bei Klopp durch
Quelle: Perform
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung