Abwehrduo im Blickpunkt: Lob für "Kaiser" Jerome Boateng - Schwere Kritik an Mats Hummels
VonSID
Update 06/10/2015 um 17:32 GMT+2 Uhr
Das DFB-Abwehrzentrum steht im Fokus: Während Jerome Boateng als neuer "Kaiser" gefeiert wird, erfährt Mats Hummels scharfe Kritik aus den eigenen Reihen. Mats Hummels wird froh gewesen sein, dass er sich am Dienstag unter dem wachen Auge von Bundestrainer Joachim Löw beim Fitnesstest in der noblen Villa Kennedy in Frankfurt/Main schinden durfte.
Während Jerome Boateng, sein Partner im Abwehrzentrum der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, vor dem wichtigen EM-Qualifikationsspiel in Irland am Donnerstag (20.45 Uhr im Liveticker auf eurosport.de) als neuer "Kaiser" gefeiert wird, steht Hummels heftig in der Kritik.
Boateng verteidigt Hummels
Der verärgerte Borussia-Boss Hans-Joachim Watzke und der nicht minder verschnupfte Sportdirektor Michael Zorc bestellten Hummels nach dessen Kollegenschelte von München zum Rapport. Während Hummels sich im Kreise des DFB-Teams "versteckte", übernahm Boateng dessen Verteidigung. "Mats ist Kapitän bei Dortmund. Ich glaube, er hat das Recht, Sachen anzusprechen", sagte der Bayern-Profi am Dienstagnachmittag.
Kritik von Watzke und Zorc
In Dortmund sehen sie das völlig anders. "Wir müssen sicherlich mal reden", sagte Watzke bei Sport1, und Zorc betonte in der Bild: "Mats sollte als Kapitän Vorbild sein und voran gehen - insbesondere in der Thematik Selbstkritik." Hummels (26) hatte nach dem 1:5 beim FC Bayern am vergangenen Sonntag aber nur seine Kollegen für unzureichendes Abwehrspiel gerügt.
Für Boateng ist ein solches Szenario im Kreise der DFB-Auswahl undenkbar. "Bei der Nationalmannschaft haben wir eine ganz normale Kommunikation", sagte er über das Verhältnis zu Hummels, "kritisiert haben wir einander noch nicht - und werden es auch nie." Klar gebe es auf dem Platz mal lautstarke Kommandos, "aber das nehme ich nicht als Kritik - und er auch nicht. Wir sind alt genug und müssen nicht alles auf die Goldwaage legen."
"Kaiser" Boateng ganz bescheiden
Schon gar nicht all die Lobhudelei der vergangenen Tage für ihn selbst, betonte der 27-Jährige. Dass ihn Mitspieler Thomas Müller nach seinen Zuckerpässen im Spitzenspiel als "Kaiser" geadelt hatte, sei doch nur "ein kleiner Spaß am Rande" gewesen. Er sei "ruhiger geworden im Spiel", meinte Boateng, aber dass er nun gleich der beste Innenverteidiger der Welt sein soll? Boateng neigte demütig den Kopf: "Das sollen andere beurteilen, das ist mir nicht so wichtig."
Doch während sein Partner Hummels im Feuer stand, rissen die Elogen auf Boateng auch am Dienstag nicht ab. "Er ist wirklich zu einer echten Größe geworden, ein absoluter Weltklasse-Spieler", sagte Franz Beckenbauer, der wahre "Kaiser", und betonte, Boateng mache inzwischen weit weniger "Leichtsinnsfehler" als noch zu Beginn seiner Karriere.
Gündogan mit Seitenhieb
Dortmunds Ilkay Gündogan, der Hummels ebenfalls verteidigte ("nicht dramatisch"), attestierte Nebensitzer Boateng bei der Pressekonferenz eine "brutale Entwicklung", und fügte schnippisch an: "Als Mittelfeldspieler wünscht man sich besonders, einen solchen Mann hinter sich zu haben. Ich bin froh, dass das zumindest auf Nationalmannschaftsebene so ist." Wer spielt in Dortmund noch gleich hinter Gündogan?
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