DFB-Cheftrainer Joachim Löw spielt bei der EURO im Sommer auch um seinen Job

Die Zukunft von Joachim Löw entscheidet sich im Sommer. Was schon seit dem historischen 0:6-Debakel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Spanien als höchst wahrscheinlich galt, ist jetzt gewiss: Nur ein positives Abschneiden bei der EURO (11. Juni bis 11. Juli) hält den Bundestrainer im Amt. Das bestätigte Bundestrainer Fritz Keller gegenüber der "Welt am Sonntag".

Joachim Löw

Fotocredit: Getty Images

Für Bundestrainer Joachim geht es bei den Europameisterschaften im Sommer auch um seinen Job.
Sollte das ambitionierte Ziel Halbfinale verpasst werden, wäre das zwar nicht gleichbedeutend mit dem Aus für Löw, sagte DFB-Präsident Fritz Keller der "Welt am Sonntag", aber: "Natürlich muss man am Ende des Turniers schauen, was herausgekommen ist." Mit anderen Worten: Ein Vorrunden-Aus wie bei der "Schande von Kasan" 2018 - und Löw wäre nicht mehr zu halten.
"Es gibt keine Denkverbote", betonte Keller. Auch nicht in Sachen Bundestrainer: "Ich habe die Verantwortung hier und muss auch kritisch sein, vor allem nach innen und zu führenden Mitarbeitern." Dies sei seine "Verpflichtung" als Chef.
Dass sich Fußball-Geschichte in München wiederholt, ist angesichts der Gegner in Gruppe F nicht ausgeschlossen: Weltmeister Frankreich und Titelverteidiger Portugal sind hohe Hürden, der fest eingeplante Sieg gegen Außenseiter Ungarn könnte zu wenig sein.

Keller glaubt an Löw

Keller ist jedoch davon überzeugt, "dass wir mit Joachim Löw eine begeisternde und hochinteressante EM spielen werden". Außerdem habe der Bundestrainer einen Vertrag bis zur WM 2022, "den wir erfüllen wollen – und den auch er erfüllen will".
Allerdings gab Keller ebenfalls zu, dass er und DFB-Direktor Oliver Bierhoff für den Fall der Fälle längst einen Plan in der Schublade haben. Darin sieht er nichts Verwerfliches. "Nennen Sie mir einen Verantwortlichen im Sport, der nicht Option B oder C für die Zukunft ins Auge fasst", sagte er: "Es kann doch immer etwas passieren, das nenne ich nachhaltige Betriebsführung." Er sei aber sicher, "dass es mit Joachim Löw gut geht".
So sicher, dass Keller nach besagtem 0:6 im vergangenen November bei Löw vorgefühlt hatte, ob er nicht schon nach der EM gehen wolle, wie der DFB-Präsident nun ebenfalls bestätigte. Aber auch derartige Gespräche gehörten "in meinen Verantwortungsbereich, das ist doch legitim und normal". Er habe sich inzwischen "mehrmals" telefonisch mit Löw ausgesprochen und dieser ihn überzeugt, "dass er motiviert ist, zu liefern".
Und das muss der Bundestrainer schon Ende März, wenn er mit seiner Elf in die WM-Qualifikation startet. Gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien (beide Heimspiele in Duisburg) werden Siege und überzeugende Auftritte erwartet. Keller sieht zudem "eine gute Gelegenheit, diese Mannschaft weiterzuentwickeln für die EURO", wie er zuletzt betont hatte. Auch das ist ein klarer Auftrag an Löw.
(SID)
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Quelle: Perform

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