EM 2016: Paul Pogba und Antoine Griezmann müssen Frankreich mehr liefern - schon gegen Albanien

Frankreich hat sein Auftaktspiel bei der Europameisterschaft im eigenen Land mit 2:1 (0:0) gegen Rumänien gewonnen und damit einen erfolgreichen Start in die EURO 2016 geschafft. Doch die Stimmung bei "Les Blues" ist getrübt. Der Grund: Antoine Griezmann und Paul Pogba, die Frankreich zum EM-Titel führen sollen, standen neben sich. Eine Stammplatz-Garantie haben die beiden Stars nun nicht mehr.

Antoine Griezmann und Paul Pogba

Fotocredit: AFP

Antoine Griezmann kniet auf dem Rasen, den Kopf gesenkt, das Gesicht schwer gezeichnet. "Zweifel an Griezmann", schrieb die "L'Equipe" am Montag unter dem Bild auf Seite eins. Frankreich ist in ernsthafter Sorge um seinen Torjäger - aber auch um seinen 100-Millionen-Mann Paul Pogba.
Das Duo soll die "Grande Nation" zum vierten großen Titel führen, steht aber nach dem zähen EM-Auftakt gegen Rumänien (2:1) in der Kritik und (noch) klar im Schatten des neuen Volkshelden Dimitri Payet.
Pogba und Griezmann müssen nun liefern. Trainer Didier Deschamps erhöhte vor dem zweiten EM-Auftritt des Gastgebers am Mittwoch (ab 21:00 Uhr im Liveticker) in Marseille gegen Albanien den Druck auf seine beiden Stars. Der Welt-und Europameister:

Teuer, aber keine Weltklasse?

Keinen Stammplatz? Pogba und Griezmann? Das wäre in etwa so, als ob Bundestrainer Joachim Löw bei den deutschen Weltmeistern Jerome Boateng und Toni Kroos infrage stellen würde.
Hoffnungsträger Pogba von Juventus Turin scheint seinen Frust über einen enttäuschenden Auftritt am Freitagabend aber schnell überwunden zu haben. Beim Familientag im französischen Quartier am Wochenende zeigte sich der 23-Jährige bei Twitter bestens gelaunt auf einem kurzen Video mit seiner tanzenden "Mama Swag" Yeo Moriba. Als wolle er aller Welt beweisen: Ich bin weiter völlig entspannt.
Dabei sind Zweifel durchaus angebracht. Der 23-Jährige trage einen schweren Rucksack mit sich herum, kritisierten die Medien. "Er will alles gut machen, aber manchmal auch zu gut", sagte Deschamps. "Marktwert und wirklicher Einfluss" seien nicht im Einklang, schrieb "L'Equipe": "Er gehört zwar zu den fünf teuersten Fußballern, aber nicht zu den fünf besten." Auch Griezmann sei als Anführer vorgesehen gewesen, "und er hat wenig gebracht".

Gegen Albanien in der Pflicht!

Der kleine Stürmer von Atlético Madrid machte zum EM-Start nach einer langen Saison in der Tat einen müden Eindruck. Immerhin hatte der 25-Jährige in der Champions League die meisten Kilometer zurückgelegt. Doch Griezmann ließ die Kritik an sich abprallen. Er sei in "Topform", betonte er. Nach dem verlorenen Finale in der "Königsklasse" gegen Real habe er sich zwei Tage kaputt gefühlt, "aber ich habe genug Zeit gehabt, mich zu erholen".
Frankreichs Mentaltrainer Charles de Bris sieht aber ein mögliches Kopfproblem:
Bei Pogba könnten es die ständigen Gerüchte um seine Zukunft sein, die hemmend wirken. Einige englische Topklubs haben Interesse, Pogbas Agent Mino Raiola soll aber auch schon Gespräche mit Real Madrid führen. "Jeder will Pogba, er ist ein Riesentalent", sagte Real-Trainer Zinedine Zidane unlängst.
Doch der kantige Mittelfeldspieler mit den auffälligen Frisuren muss erst noch den Beweis antreten, dass er ein ganz Großer ist und einem Turnier seinen Stempel aufdrücken kann. Die Erwartungen in Frankreich sind hoch. Gegen Albanien müssen Pogba und Griezmann viel mehr zeigen.
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