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Coronavirus | Jogi Löw und Oliver Bierhoff erwägen Gehaltsverzicht

Peer Kuni

Update 18/03/2020 um 17:38 GMT+1 Uhr

Auf einer wegen der Corona-Krise einberufenden DFB-Pressekonferenz hat DFB-Präsident Fritz Keller erklärt, dass Jogi Löw und Oliver Bierhoff einen Gehaltsverzicht erwägen. "Sie sind schon auf uns zugekommen und haben einen Gehaltsverzicht angedeutet", sagte Keller. Löw und Bierhoff sprachen zudem über die aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft in Zeiten der Corona-Pandemie.

Oliver Bierhoff (links) und Jogi Löw

Fotocredit: Getty Images

Die wichtigsten Aussagen von der DFB-Pressekonferenz mit Bundestrainer Joachim Löw, DFB-Präsident Fritz Keller und Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie.

Keller über Gehaltsverzicht und Kurzarbeit ...

"Jogi Löw und Oliver Bierhoff sind schon auf uns zugekommen und haben einen Gehaltsverzicht angedeutet. Wir müssen durchaus auch Kurzarbeit für unsere Angestellten in Betracht ziehen."

Keller über "Geisterspiele" ...

"Spiele ohne Zuschauer sind in den kommenden Monaten durchaus möglich, um den Fans zumindest vor den Bildschirmen es zu ermöglichen Fußballspiele zu verfolgen."

Löw über die Corona-Krise ...

"Bis vor wenigen Wochen haben wir uns alle noch auf den Endspurt der Liga, auf die K.o.-Spiele in der Champions League und auf die EM gefreut. Es hätte ein tolles Fest werden sollen. Die Corona-Krise hat die Welt fest im Griff; nichts ist mehr, wie es vorher war. Die EM zu verschieben, war alternativlos. Die Welt hat ein kollektives Burn-out erlebt. Ich habe das Gefühl, dass sich die Welt gegen das Tempo des Menschen wehrt. Machtgier, Katastrophen und Krankheiten sind irgendwo stecken geblieben. Jetzt stellen wir fest, was zählt: Freunde, Familie und der respektvolle Umgang untereinander. Das sind die Dinge, die zählen. Wir Menschen müssen jetzt aufeinander schauen, achtsam sein, die Regeln einhalten. So sehr wir uns darauf gefreut haben, ist es richtig, die Events abzusagen und den Fußball in den Hintergrund zu stellen."

Löw über respektvollen Umgang ...

"Jeder Einzige muss jetzt beweisen, dass wir auch anders können. Das wir in Zukunft noch respektvoller miteinander umgehen. Es ist jetzt erst einmal wichtig, dass wir die Situation entschleunigen können. Der Fußball steht erstmal hinten an. Andere Dinge sind wichtiger. Die Fußballprobleme müssen wir später thematisieren."

Löw über seine persönliche Situation ...

"Für mich gilt es auch, dass ich versuche die vorgegebenen Regeln zu befolgen. Das heißt soziale Kontakte zu vermeiden, zuhause zu bleiben und nur von meiner Familie und den engsten Freunden umgeben zu sein. Ich gehe, wenn dann nur vor die Tür, um zu spazieren."

Löw über Bedeutung des Fußballs ...

"Fußball hat eine große Bedeutung und ist wichtig. Aber es gibt einfach Dinge, die sind viel wichtiger."

Löw über Kontakt zu Spielern ...

"Ich war in den letzten Tagen nicht mit den Spielern in Kontakt. Aber vor der Krise habe ich mit vielen gesprochen, da standen ja auch noch die Länderspiele auf dem Programm. Ich werde zu allen Spielern im erweiterten Kader in den kommenden Wochen mal Kontakt aufnehmen."

Löw über die verletzten Spieler ...

"Unsere jungen Spieler stehen noch nicht alle an ihrem Leistungsmaximum, das dauert bei einigen vielleicht auch noch zwei, drei Jahre. Die Pause jetzt, kommt unseren langzeitverletzten Leistungsträgern, wie Niklas Süle und Leroy Sané, entgegen. Ich hätte sehr gerne die EM gespielt, aber wir müssen jetzt gucken, dass wir das Beste daraus machen und gut aus der Krise herauskommen."

Löw über Merkel-Ansprache ...

"Ich werde selbstverständlich heute Abend auch die Ansprache der Kanzlerin verfolgen und bin gespannt, was sie zu sagen hat. Alle Menschen müssen in dieser Zeit Abstriche machen. Wir müssen uns auch alle hinterfragen, was wir besser machen können."

Keller über EM-Verschiebung ...

"Gestern haben wir bei einer Videokonferenz der UEFA beschlossen, die EM um ein Jahr zu verschieben. Das ist natürlich sportlich gesehen schade, aber aufgrund der aktuellen Situation völlig richtig."

Keller über DFB-Umgang mit Krise ...

"Der Fußball ist in den Hintergrund gerückt. Wir müssen jetzt alle solidarisch sein, damit wir alle unser Gesundheitssystem entlasten. Wir müssen uns an Regeln halten, das kennen wir vom Fußball auf dem Platz. Wir müssen Zeit gewinnen. Wir haben letzte Woche 80.000 Spiele abgesagt. Das war angesichts der Situation richtig. Alles was wir heute planen, kann morgen schon wieder überholt werden. Wichtig ist aber, dass wir die Struktur im deutschen Fußballsystem erhalten - von der Kreisliga, bis hin zur Bundesliga."

Keller über finanzielle Probleme beim DFB ...

"Der DFB hat gut daran getan, dass wir Rücklagen gebaut haben. Wir können auf jeden Fall auf ein kleines, aber gutes, Polster zurückgreifen."

Keller über wichtige Maßnahmen ...

"Das Wichtigste ist jetzt die Füße still zu halten und Leuten in der Nachbarschaft zu helfen. Man sollte auf Partys verzichten und nicht in das Vereinsheim gehen. Am besten ist es zum Handy zu greifen und über Handy zu kommunizieren. Handykommunikation ist in dieser Zeit gefragt."

Keller über Regeleinhaltung während der Krise ...

"Wir müssen alle die Regeln einhalten. Wir sind auf dem Spielfeld. Die Bundesregierung und die Virologen sind die Schiedsrichter. Die verteilen Gelbe und Rote Karten. Wir müssen uns nach Ihnen richten!"

Bierhoff über DFB-Spende ...

"Gerade in der Krise ist es wichtig viel zu kommunizieren, mit unseren Mitarbeitern beim DFB, auch mit den Spielern. Da habe ich in den Gesprächen große Betroffenheit bei vielen festgestellt. Daher haben wir uns auch entschieden eine hohe Summe zu spenden, weil wir auch eine Vorbildsfunktion haben. Diese Aktion ist dann auch ganz schnell umgesetzt worden. Das zeigt, dass diese Mannschaft eine Einheit ist."

Bierhoff über wirtschaftliche Probleme ...

"Wir müssen versuchen Mittel und Wege zu finden, damit gerade die im Fußball, die wirtschaftliche Probleme haben, wieder Fuß fassen können."

Bierhoff über seine persönliche Situation ...

"Ich sitze, wie die meisten Menschen wahrscheinlich auch, im Home-Office. Ich muss aber mal sagen: Kompliment an unsere Regierung, wie sie versucht diese Krise anzugehen und die Probleme zu meistern."
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