Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

EM: Deutschland scheitert im Achtelfinale an England - Ära Joachim Löw endet mit Pleite in Wembley

Eurosport
VonEurosport

Update 29/06/2021 um 22:48 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat das EM-Viertelfinale verpasst. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw unterlag England im Achtelfinale in Wembley 0:2 (0:0) und muss den Traum vom ersten EM-Titel seit 1996 begraben. Raheem Sterling (75.) und Harry Kane (86.) trafen für England. Es war gleichzeitig die letzte Partie unter der Leitung von Löw, der vor der EM seinen Rücktritt angekündigt hatte.

Mats Hummels (links) und Manuel Neuer - Deutschland

Fotocredit: Getty Images

Die deutsche Mannschaft legte vor 45.000 Fans im Wembley Stadium einen couragierten Start hin, kam bis auf einen geblockten Havertz-Freistoß aus 17 Metern (10.) aber zu keiner guten Torchance. Kapitän Manuel Neuer musste kurz darauf bei einem Distanzschuss von Raheem Sterling zum ersten Mal ernsthaft eingreifen (16.).
Insgesamt begegneten sich beide Mannschaften in einer ausgeglichenen ersten Hälfte auf Augenhöhe und waren sehr darauf bedacht, dem Gegner im letzten Drittel so wenig Räume wie möglich zu bieten. Nach etwas mehr als einer halben Stunde fand Deutschland dann aber doch wieder eine Lücke im kompakten englischen Abwehrverbund: Timo Werner hatte nach Steckpass von Chelsea-Kollege Kai Havertz die deutsche Führung auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz an England-Keeper Jordan Pickford (33.).
Brenzlig wurde es für die DFB-Elf dann nochmal Sekunden vor der Pause, als Mats Hummels mit einer fantastischen Grätsche die englische Führung durch Harry Kane verhinderte (45.+2).
Nach der Pause übernahm Deutschland wieder die Spielkontrolle, ließ aber die Konsequenz im letzten Drittel vermissen. Havertz scheiterte mit einem Knaller aus 15 Metern am stark reagierenden Pickford (55.), mehr kam von der Löw-Elf offensiv zunächst nicht.
England tat lange Zeit überhaupt nichts nach vorne und ging dennoch mit dem ersten Torschuss in Hälfte zwei in Führung. Raheem Sterling leitete seinen Treffer mit einem Pass auf Kane an den Strafraum selbst ein. Über Jack Grealish und Luke Shaw kam der Ball zurück flach vors Tor, wo der durchgelaufene Sterling aus sieben Metern zur Führung einschob (75.).
Nur sechs Minuten später hatte Thomas Müller den deutschen Ausgleich auf dem Fuß: Nach Pass von Havertz lief der Münchener frei auf das englische Tor zu, schob den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei (81.).
Als Deutschland in den Schlussminuten alles nach vorne warf, nutzten die Three Lions ihre Räume zum zweiten Treffer. Der überragende Grealish fand mit seiner Flanke aus der linken Strafraumhälfte Kane, der per Kopf mit seinem ersten Turniertor den 2:0-Endstand besorgte (86.).

Die Stimmen:

Joachim Löw (Trainer Deutschland): "Das ist eine große Enttäuschung für uns alle. Wir haben uns mehr erhofft, der Glaube an die Mannschaft war absolut da. Wir hatten zwei Großchancen, haben aber leider keine Tore gemacht. Es muss jetzt erst einmal die eine oder andere Stunde vergehen, bevor man ein paar Worte an die Mannschaft richtet. Alle Spieler sind maßlos enttäuscht."
Manuel Neuer (Deutschland): "Es war eine Riesenchance für uns, es zu zeigen gegen eine starke Mannschaft, einfach weiterzukommen ins Viertelfinale. Die Chance haben wir verpasst und deswegen ist die Enttäuschung auch riesengroß. Es ist uns einfach nicht so gelungen, dass wir den Engländern auch mal Schmerzen bereiten konnten."
Toni Kroos (Deutschland): "Ich glaube, man kann sich vorstellen, wie bitter das ist. Ich glaube, es war sehr sehr ausgeglichenes Spiel bis zum 1:0. Beide Mannschaften haben sich neutralisiert, dementsprechend bitter ist es natürlich."
Raheem Sterling (England): "Wir wussten, dass wir eine starke Leistung gegen eine sehr gute Mannschaft zeigen mussten, und ich denke, das haben wir heute geschafft."
Declan Rice (England): "Es ist unglaublich. Viele hatten uns nach der Gruppenphase abgeschrieben. Umso schöner ist es, dass wir jetzt vor unseren Fans eine Runde weiter gekommen sind."

Der Tweet zum Spiel:

Die Szene, die alles für Deutschland hätte ändern können: Müller vergibt frei vor Pickford den Ausgleich.

Das fiel auf: Deutschland ohne Überraschungselement

Dem deutschen Spiel fehlten gegen England die überraschenden Szenen. Über weite Strecken lief der Ball gut durch die eigenen Reihen, im letzten Drittel fehlten der Löw-Elf dann aber sowohl Tempo als auch Tiefe. Werner setzte zwar immer wieder zu Sprints an, wurde von einen Mitspielern aber nur selten gefunden. Gegen eine solide stehende englische Elf, die noch immer ohne Gegentor im Turnier ist, fehlte zudem der Mut für Eins-gegen-eins-Situationen bei den deutschen Spielern. Insgesamt bliebt das Angriffsspiel der DFB-Elf zu ausrechenbar – viel ging über das Zentrum, die Flügelachse um Kimmich und Gosens tauchte zu selten in den gefährlichen Räumen auf.

Die Statistik: 1966

Zum ersten Mal seit dem WM-Titel 1966 hat eine englische Fußball-Nationalmannschaft wieder ein K.o.-Spiel gegen Deutschland gewinnen können.
picture

Deschamps: "Keiner gibt Mbappé die Schuld"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung