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EM: Ukraine schlägt Schweden nach Verlängerung und steht im Viertelfinale - Last-Minute-Drama in Glasgow

Patrick Blank

Update 30/06/2021 um 01:35 GMT+2 Uhr

Die Ukraine steht im Viertelfinale der EURO 2020. Die Mannschaft von Trainer Andriy Shevchenko setzte sich im Achtelfinale in Glasgow 2:1 (1:0, 1:1, 0:1) nach Verlängerung gegen Schweden durch. Oleksandr Zinchenko (27.) und Artem Dovbyk (120.+1) erzielten die Treffer für die Ukraine. Emil Forsberg traf für die Skandinavier (43.). In der Runde der letzten Acht trifft die Ukraine nun auf England.

Artem Dovbyk - Ukraine

Fotocredit: Getty Images

Zwischen Schweden und der Ukraine wurde der letzte EM-Viertelfinalist ermittelt, der kommenden Samstag auf Deutschland-Bezwinger England in Rom trifft. Die Osteuropäer kamen offensiv besser ins Spiel und hatten durch Roman Yaremchuck die erste Chance, doch Robin Olsen parierte stark (11.). Die Schweden brauchten etwa eine Viertelstunde, um in der K.o.-Phase anzukommen und hatten durch den ehemaligen Dortmunder Alexander Isak ihre erste Gelegenheit. Der Stürmer von Real Sociedad verzog aber denkbar knapp (19.).
Nachdem die Schweden immer mehr die Kontrolle der Partie innehatten, kamen die Ukrainer, die durch den Sieg im Gruppenspiel der Schweden über Polen überhaupt erst das Achtelfinale erreichten, zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung. Nach einer schönen Außenristflanke von Andrij Yarmolenko auf den zweiten Pfosten, nahm Oleksandr Zinchenko den Ball mit vollem Risiko direkt. Olsen war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (27.).
Die Schweden taten sich nach dem Rückstand weiter schwer gegen tiefstehende Ukrainer, kamen vor der Pause aber noch zum insgesamt verdienten Ausgleich. Der Leipziger Emil Forsberg zog nach perfekter Ballannahme außerhalb des Strafraums ab. Der Schuss noch abgefälscht und daher unhaltbar für Heorhiy Buschan im Kasten des EM-Gastgebers von 2012 (43.).
Nach der Pause zunächst Pech für die Ukraine. Serhij Sydortschuk traf nach einem erneuten Zuspiel von Yarmolenko nur den rechten Außenpfosten (56.). Doch das Pech begleitete auch die Schweden – und das gleich doppelt! Nur eine Minute nach dem Alu-Treffer der Ukrainer traf Forsberg mit einem gefühlvollen Schlenzer nur den rechten Pfosten, bevor er nach einer weiteren schönen Einzelaktion und deutlich mehr Gewalt nur die Querlatte traf (69.). Nur drei Minuten zwang Dejan Kulusevski den Schlussmann der Ukrainer, Heorhij Bushchan, zu einer Glanzparade (66.).
In der Schlussphase wurde die Partie dann immer zerfahrener, Spielfluss kam kaum noch auf. Die Entscheidung musste also in der Verlängerung her. In dieser entwickelte sich ein reiner Abnutzungskampf, Spielfluss kam kaum noch auf. Aufreger gab es dennoch: Marcus Danielson traf zwar den Ball, aber eben auch viel Knie von Artem Besedin. Der italienische Unparteiische Daniele Orsato zeigte zunächst nur Gelb, nach Überprüfung der Bilder revidierte er seine Entscheidung und schickte Danielson zurecht vom Platz. Auch für Besedin war das Spiel mit einer Knieverletzung beendet. Als sich die Schweden in Unterzahl doch noch in das Elfmeterschießen schienen retten zu können, köpfte Artem Dovbyk die Ukraine doch noch ins Achtelfinale nach Rom (120.+1). Dort trifft das Team von Andrij Schewtschenko kommenden Samstag auf die Three Lions.

Die Stimmen:

Emil Forsberg (Schweden): "Natürlich fühlen wir uns jetzt sehr schlecht. Ich denke, wir waren das bessere Team und haben mehr verdient. Aber im Fußball geht es darum, Tore zu schießen. Sie haben zwei Tore geschossen, wir eins. Natürlich war es härter in Unterzahl nach der Roten Karte. Wir mussten viel kämpfen, es war nicht einfach. Das Tor nach der 120 Minute zu kassieren ist schmerzhaft. Wir sind raus und das tut sehr weh."
Oleskandr Zinchenko (Ukraine): "Es ist ein unglaubliches Gefühl. Wir haben Geschichte für unser Land geschrieben. Ich möchte mich für die Unterstützung bedanken. Heute möchte ich feiern, aber ab morgen müssen wir ans nächste Spiel denken, weil wir noch mehr erreichen können. Es war ein hartes Spiel, weil wir wussten, dass Schweden ein starkes Team hat. Sie sind defensiv gut organisiert und haben starke individuelle Qualität in ihren Reihen. Die Zahlen sprechen für sich. Sie waren Gruppenerster in einer harten Gruppe mit Spanien."

Der Tweet zum Spiel:

#SWEUKR in a Nutshell

Das fiel auf: Abnutzungskampf

Das auf dem Papier möglicherweise unattraktivste Achtelfinale dieser EM mag über lange Zeit viele Fans überrascht haben. Die vor der Partie leicht favorisierten Schweden hatten mehrere gute Chancen und gewannen nach Alu-Treffern 2:1. Doch auch die Ukrainer hatten gute Momente und kamen vor allem durch Zuspiele Yarmolenkos zu guten Gelegenheiten. Doch ab der 70. Minute schlichen sich vermehrt Krämpfe und Verletzungen ein und vor allem in der Verlängerung kam kaum noch Spielfluss auf. Ständig mussten Spieler beider Mannschaften auf dem Platz behandelt werden. Die Trainer nahmen jeweils sechs Wechsel vor. Was bei den Schweden mit der Roten Karte dazu führte, dass nur drei der zehn gestarteten Feldspieler über die volle Distanz gingen.

Die Statistik: 1

Erstmal erreicht die Ukraine das Viertelfinale einer Europameisterschaft. Nach 2006 ist es die insgesamt zweite Teilnahme an der Runde der letzten acht bei einem großen Turnier.
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