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Schweden besiegt die Slowakei dank Emil Forsberg und Robin Quaison in Gruppe D

Florian Luber

Update 19/06/2021 um 00:11 GMT+2 Uhr

Schweden hat mit einem 1:0 (0:0) gegen die Slowakei in Gruppe D der EURO 2020 einen großen Schritt Richtung Achtelfinale getan und nach dem 0:0 gegen Gruppenfavorit Spanien seine weiße Weste gewahrt. Nach einigen vergebenen Chancen erlöste Emil Forsberg von RB Leipzig die Schweden in St. Petersburg (77./Foulelfmeter). Der eingewechselte Robin Quaison vom 1. FSV Mainz 05 war zuvor gefoult worden.

Schweden jubelt

Fotocredit: Getty Images

Gegen Spanien war Schweden kaum einmal an den Ball gekommen, zumindest das änderte sich gegen die Slowakei. Allerdings war von einem Offensivspektakel erneut wenig zu sehen. Das lag auch an den Slowaken, die wenig Risiko gingen, aber dennoch in der ersten Halbzeit einen ordentlichen Auftritt hinlegten. Hinten ließen sie keine Chance zu, standen kompakt und setzten vorne hin und wieder Nadelstiche.
Schweden kam so allenfalls zu Halbchancen. Sebastian Larsson zog zunächst aus der zweiten Reihe ab (4.), Martin Dubravka parierte den abgefälschten Ball im Nachfassen. Auf der Gegenseite kam Juraj Kucka nach einer Marek-Hamsik-Ecke zum Kopfball und verfehlte das Tor nur knapp (5.). Nach einer Freistoß-Flanke von Larsson köpfte dann Mikael Lustig drüber (13.).
Kurz vor der Pause wurden die Schweden durch aggressives Pressing zu einem Fehler vor dem eigenen Sechzehner gezwungen, doch der Schuss von Hamsik ging deutlich drüber (43.).
Auffälligster Akteur war noch Emil Forsberg, der viel rannte und stets anspielbar war. Stürmer Marcus Berg, der nach seiner vergebenen Großchance gegen Spanien im Internet teils heftig beleidigt worden war, fand dagegen zunächst keine Bindung. Auch Hoffnungsträger Alexander Isak leistete sich zu viele Fehler bei der Ballannahme.
Die Routine machte sich zumindest in der äußerst abgeklärt agierenden Defensive beider Teams bemerkbar. Von der Effizienz des Auftakts gegen Polen (2:1) war die Slowakei aber weit entfernt. Bis Pause fielen daher auch keine Tore.
Die Schweden kamen deutlich besser aus der Kabine und wirkten im zweiten Durchgang wie ausgewechselt. Nach einer Minute legte Forsberg für Isak ab, der rechts an der Sechzehnerkante in letzter Sekunde von Milan Skriniar geblockt wurde.
Auf der Gegenseite zwang Juraj Kucka Schwedens Keeper Robin Olsen per Kopf zu einer Glanzparade (58.), stand dabei aber im Abseits. Kurz darauf scheiterte auf der Gegenseite der Bremer Ludwig Augustinsson bei einer ähnlichen Situation an Dubravka (60.).
Damit begann die größte Druckphase der Schweden. Bei der folgenden Ecke legte Isak mit dem Kopf für Marcus Danielson ab, der jedoch aus fünf Metern das Tor klar verfehlte. Kurz darauf versuchte es Isak aus der zweiten Reihe, doch erneut fälschte Skriniar den Versuch des Schweden entscheidend ab (61.).
Zehn Minuten später entschied sich der Mittelstürmer zu einem starken Sololauf durch die gesamte gegnerische Hälfte, doch Isak scheiterte am Ende an Dubravka, der seinen Schuss aus dem kurzen Eck fischte.
Der eingewechselte Robin Quaison holte dann gegen Dubravka einen Elfmeter raus, den Forsberg zum völlig verdienten 1:0 der Schweden verwandelte (77.). Die Slowaken erhöhten zum Ende hin noch einmal den Druck in der Offensive, kamen aber zu keiner wirklichen Torchance mehr.
Dem Team von Nationaltrainer Janne Andersson reicht somit im letzten Spiel gegen Polen schon ein Unentschieden zum sicheren Weiterkommen. Die Slowakei hat mit drei Punkten zwar ebenfalls noch alle Chancen auf die K.o.-Runde, muss aber zum Abschluss der Gruppenphase gegen Spanien antreten.
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Martin Dubravka entsetzt - Elfmeter für Schweden

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen zum Spiel:

Janne Andersson (Trainer Schweden): "Es ist gut, nach zwei Spielen vier Punkte zu haben. Wir haben in diesem Jahr sieben Spiele gespielt und nur ein Tor kassiert. Wir hätten heute mehr Tore verdient, unsere Angreifer haben heute fantastisch gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie wir es wollten. Die Slowakei hat sehr gut gestanden und uns kaum Platz gelassen. Manchmal machen es dir deine Gegner schwer, aber es war wirklich gut, dass wir es geschafft haben, die Kontrolle über das Spiel zu bekommen.”
Štefan Tarkovič (Trainer Slowakei): "In der zweiten Hälfte haben wir die individuellen Qualitäten der Schweden gesehen. Sie erspielten sich viele Chancen, wobei unser Torwart uns mehrmals gerettet hat, aber leider gab es dann den Elfmeter. Wir mussten reagieren. Wir änderten die Formation zu einem 4-1-4-1, wir versuchten etwas zu tun, aber wir hatten wirklich wenig Zeit. Es tut mir wirklich leid, weil die Spieler 100% gegeben haben."
Marek Hamšík (Kapitän Slowakei): "Das ist schade. Hätte es den Elfmeter nicht gegeben, hätten wir wahrscheinlich ein Unentschieden bekommen, und es wäre ein «goldener» Punkt gewesen. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas passiver und haben dafür viel bezahlt. [. . . ] Es ist noch offen. Wir müssen uns gut erholen. Spanien ist der Favorit der Gruppe und auch Anwärter auf den Sieg des Turniers. Es wird sehr herausfordernd."
Emil Forsberg (Schweden): "Es fühlt sich einfach unglaublich an. Ich bin überglücklich. Es ist sehr schön zu gewinnen. In der ersten Halbzeit standen wir zu tief, da war der Druck auf uns zu groß. Danach haben wir besser gespielt. Es war eine großartige Aktion von Robin Quaison, den Elfmeter so herauszuholen. Ich musste ihn nur noch reinmachen. Wir wissen, dass wir mental stark sind. Es war so wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Es gibt immer Dinge, die du besser machen kannst, aber im Großen und Ganzen war es wirklich gut.”
Alexander Isak (Schweden): "Wir haben in der zweiten Halbzeit mit viel mehr Energie gespielt. Mir hat heute nur ein Tor gefehlt."
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Schweden jubelt

Fotocredit: Getty Images

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Guter Siebert

Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert gab erneut eine starke Vorstellung ab. Der Unparteiische aus Berlin kam bei seiner ersten EM schon zum zweiten Mal zum Einsatz und überzeugte abermals. Siebert ließ viel laufen, hatte mit einer guten Körpersprache alles im Griff und blieb auch in kniffligen Situationen - wie dem Elfmeter - souverän.

Die Statistik: 30,2

30 Jahre und 78 Tage alt waren Schwedens Akteure im Schnitt - damit war Janne Anderssons Team aber noch immer etwas jünger als der Gegner aus der Slowakei. Ein "älteres" EM-Spiel hatte es nur 2008 zwischen Griechenland und Schweden gegeben.
(mit SID)
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