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Deutschland blamiert sich gegen Österreich - die Stimmen zum DFB-Debakel in Wien: "Schlechter kann es gar nicht sein"

Eurosport
VonEurosport

Update 22/11/2023 um 00:57 GMT+1 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich im Kalenderjahr 2023 einmal mehr blamiert. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann unterlag vier Tage nach der Heimpleite gegen die Türkei (2:3) auch Österreich am Dienstag in Wien nach einer schwachen Vorstellung mit 0:2 (0:2). Sportdirektor Rudi Völler übte daher im Anschluss scharfe Kritik an den DFB-Stars. Die Stimmen.

Wehrlos, harmlos, leblos: DFB-Team taumelt ins EM-Jahr

Nach dem Offenbarungseid hallten den Spielern der Hohn und Spott der österreichischen Fans in den Ohren, auch bei Bundestrainer Julian Nagelsmann herrschte Fassungslosigkeit.
Durch die 0:2 (0:1)-Blamage im Prestigespiel in Wien taumelt die deutsche Nationalmannschaft ohne jeden Hauch von Aufbruchstimmung ins EM-Jahr. "Schlechter kann es gerade nicht sein", sagte Kapitän Ilkay Gündogan im "ZDF".
Sieben Monate vor Turnierbeginn ist der Gastgeber in einem erschreckenden Zustand. "Wir dürfen jetzt nicht in eine Opferrolle verfallen. Wir müssen akzeptieren, dass es unfassbar viel Arbeit auf allen Positionen ist. Wir können nicht in Schönheit sterben in den Spielen", sagte Nagelsmann.
Die Stimmen zur DFB-Blamage in Österreich:
Julian Nagelsmann (Bundestrainer): "Wir dürfen nicht in eine Opferrolle verfallen. Wir müssen akzeptieren, dass wir unfassbar viel Arbeit haben auf allen Positionen. Es wird bis zum Sommer nichts leicht von der Hand gehen. Es geht nur über sehr harte Arbeit und sogenannte deutsche Tugenden. Es geht darum, nicht in Schönheit zu sterben. Wir werden bis Sommer nicht zu Verteidigungsmonstern. Wir müssen die Zeit, in der wir verteidigen, minimieren. Die Mannschaft hat eine Gabe, schön zu spielen. Aber wir müssen viel mehr Dynamik entwickeln im eigenen Ballbesitz. Wir sind eine gute Gruppe und beim Überschreiten der Linie sind es Einzelkämpfer. Es sind super viele gute Zeichen, aber den Transfer aufs Feld kriegen wir nicht gut hin. Es geht nur über sehr harte Arbeit und sogenannte deutsche Tugenden, nicht darum, in Schönheit zu sterben. Die taktische Idee ist sehr simpel. Es ist nicht kompliziert ehrlich gesagt."
Rudi Völler (Sportdirektor): "Es wird uns nur gelingen, eine gute EM zu spielen und die Menschen wieder auf unsere Seite zu ziehen, wenn wir das machen, was die Türken und die Österreicher gemacht haben: Die fünf Prozent, die wir in den Klubs weniger machen, hier mehr zu machen. Das haben uns die Türken und die Österreicher gezeigt. Nur, wenn jeder für sich noch eine Schippe drauflegt, können wir gegen solche Mannschaften bestehen. Das hat aber in beiden Partien gefehlt. Wir müssen die fünf bis zehn Prozent an Leidenschaft, an Energie, an Dynamik in das Spiel bringen - sonst wird es schwierig. Vielleicht liegt es an den Spielertypen, vielleicht haben sich manche nach der erfolgreichen USA-Reise ein bisschen gesonnt und ausgeruht. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben war nicht schön, das muss im März besser werden."
Ilkay Gündogan: "Es ist alles hausgemacht. Die Rote Karte von Leroy fasst alles zusammen: den Frust, die Enttäuschung. Man muss ehrlich gestehen, dass die Defensive vorne schon losgeht. Statt emotional zu verteidigen, machen wir immer das Gegenteil. So geben wir den Österreichern das Spiel, das sie haben wollen. So wirst du nicht erfolgreich. Schlechter kann es gerade nicht sein. Vielleicht ist das der einzige positive Aspekt."
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Ilkay Gündogan im DFB-Trikot

Fotocredit: Imago

Mats Hummels: "Wir haben emotional und kämpferisch erst mit der Roten Karte angefangen dagegenzuhalten. Defensive ist nicht Abwehr und Offensive Sturm - alles arbeitet zusammen. Wir haben uns als komplette Mannschaft an die eigene Nase zu packen. So reicht es nicht gegen eine Topnation. Es dauert, die Sachen umzusetzen. Ich glaube, dass man noch ganz große Schritte gehen kann. Wir wissen jetzt sehr eindeutig, wo wir noch ein, zwei Schippen drauflegen müssen. Dann kann es auch ein gutes Turnier werden, im Moment nicht."
Benjamin Henrichs (Nationalspieler): "Es ist frustrierend. Wir haben die letzten zwei Länderspiele schlecht gespielt und haben brutal viel Arbeit vor uns. Wir haben viele Fehler gemacht gegen den Ball, es war einfach schlecht. Wir Spieler müssen uns hinterfragen. Wir brauchen Siege und fangen am besten im März damit an."
Ralf Rangnick (Österreichs Teamchef): "Das war schon eine richtig gute Leistung. Wir hatten schon vor der Roten Karte die besseren Chancen, die Mannschaft hat danach weitergespielt wie bei einem elf gegen elf. Im Moment kriegt die deutsche Mannschaft zu viele Tore, zu Null hat sie schon lange nicht mehr gespielt. Wenn du in jedem Spiel zwei, drei Tore kassierst, ist es schwierig zu gewinnen."
Michael Gregoritsch: "Es ist extrem schön, extrem süß. Wir wollten unbedingt einen schönen Jahresabschluss vor vollem Haus. Es war perfekt. Unser Weg ist nicht vorbei."
(mit SID)
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