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Deutschland unterliegt Österreich: Böse Pleite für Nationalmannschaft und Nagelsmann - Leroy Sané sieht Rot

Eurosport
VonEurosport

Update 22/11/2023 um 00:19 GMT+1 Uhr

Tiefschlag statt Befreiungsschlag: Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen Österreich eine böse Pleite kassiert und dabei Leroy Sané durch Platzverweis verloren. In Wien gingen die Gastgeber durch Marcel Sabitzer (29.) in Führung, Christoph Baumgartner legte in der 73. Minute nach. Zuvor hatte Sané kurz nach der Pause erstmals in seiner Profikarriere eine Rote Karte (49.) kassiert.

Wehrlos, harmlos, leblos: DFB-Team taumelt ins EM-Jahr

Wehrlos, harmlos, leblos - die deutsche Fußball-Nationalmannschaft taumelt ohne jeden Hauch von Aufbruchstimmung ins EM-Jahr.
Nach dem Offenbarungseid hallten den Spielern der Hohn und Spott der österreichischen Fans in den Ohren, auch bei Bundestrainer Julian Nagelsmann herrschte Fassungslosigkeit.
Nach der 0:2 (0:1)-Blamage im Prestigespiel in Wien taumelt die deutsche Nationalmannschaft ohne jeden Hauch von Aufbruchstimmung ins EM-Jahr. "Schlechter kann es gar nicht sein", sagte Kapitän Ilkay Gündogan im "ZDF". Sieben Monate vor Turnierbeginn ist der Gastgeber in einem erschreckenden Zustand.
"Wir dürfen jetzt nicht in eine Opferrolle verfallen. Wir müssen akzeptieren, dass es unfassbar viel Arbeit auf allen Positionen ist. Wir können nicht in Schönheit sterben in den Spielen", sagte Nagelsmann.

Leroy Sané sieht Rote Karte nach Tätlichkeit

Der ganze Frust über die sechste Niederlage des Jahres entlud sich bei Leroy Sané bei einer Tätlichkeit gegen Phillipp Mwene - der Münchner sah die erste Rote Karte seiner Profikarriere (49.). Unter Nagelsmann wurde nur eines von vier Spielen gewonnen, das ist der schlechteste Start eines Bundestrainers seit Erich Ribbeck vor 24 Jahren.
"Das war alles hausgemacht. Die Rote Karte von Leroy fasst alles zusammen. Den Frust, die Enttäuschung. Wir haben es den Österreichern viel zu leicht gemacht. Wir waren nicht gut genug", stellte Gündogan fest.
Der Dortmunder Marcel Sabitzer (29.) und Christoph Baumgartner von RB Leipzig (73.) erzielten die Treffer für die Mannschaft von Coach Ralf Rangnick im mit 46.000 Zuschauern ausverkauften Ernst-Happel-Stadion.
Der DFB-Auswahl misslang damit auch die erhoffte Wiedergutmachung für die Niederlage gegen die Türkei am Samstag (2:3), von Emotion und Leidenschaft war erneut überhaupt nichts zu sehen.

Kimmich auf der Bank - Trio neu dabei

"Wir müssen richtig gierig sein", forderte DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Nagelsmann räumte kurz vor dem Anpfiff ein, dass man "ein bisschen Ergebnisdruck" habe. Um diesem standzuhalten, bot der Bundestrainer die älteste Startelf der DFB-Auswahl (29 Jahre, 287 Tage) seit dem EM-Spiel gegen Rumänien vor 23 Jahren auf.
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Serge Gnabry (l., Deutschland) im Zweikampf mit David Alaba (Österreich)

Fotocredit: Getty Images

Im Gegensatz zur ernüchternden Niederlage gegen die Türkei veränderte er sein Team auf drei Positionen. Mats Hummels, Leon Goretzka und Serge Gnabry rückten rein, Kai Havertz agierte wieder auf der linken Seite als Schienenspieler. Den Verzicht auf Kimmich begründete Nagelsmann mit "mehr Variabilität" auch im Hinblick auf die EM. "Da können wir nicht immer mit den selben Pärchen spielen", erklärte der 36-Jährige.
Nach 20 Gegentoren in den vergangenen neun Länderspielen wollte das DFB-Team endlich einmal sicher stehen, doch Antonio Rüdiger leistete sich in der zweiten Minute schon einen schlimmen Fehlpass. Der Abwehrchef bügelte ihn gegen Baumgartner aber wieder aus.

Trapp verhindert Schlimmeres

Der viermalige Weltmeister war in der Folge zwar um Spielkontrolle bemüht, doch in der Defensive gab es erneut große Lücken. Das deutsche Spiel war von Unruhe geprägt. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von David Alaba verzog Michael Gregoritsch aus guter Position (12.). Fünf Minuten enteilte der Freiburger nach einem langen Pass Rüdiger und Hummels, Torhüter Kevin Trapp parierte aber stark.
Das DFB-Team offenbarte erneut große Probleme bei der Verbindung zwischen Defensive und Offensive, durch viele Fehlpässe ging der Ball immer wieder schnell verloren. "Klare Bälle", brüllte Nagelsmann nach knapp 25 Minuten lautstark an der Seitenlinie und diskutierte angeregt mit seinem Assistenten Sandro Wagner - es half zunächst nichts.
Der Dortmunder Sabitzer nutzte seinen Freiheiten zu einem platzierten Abschluss ins kurze Eck, Jonathan Tah griff viel zu zögerlich sein. Das Stadion verwandelte sich in ein einziges rot-weiß-rotes Fahnenmeer.
Und Deutschland? Drei Minuten nach dem Rückstand gab Sané den ersten Torschuss ab. Doch viel lief weiterhin nicht zusammen. Gündogan und Goretzka bekamen das Spiel im Zentrum nicht in den Griff, Stürmer Niclas Füllkrug war überhaupt nicht eingebunden, auch über die Außen ging wenig. Völler schüttelte auf der Tribüne neben DFB-Vize Hans-Joachim Watzke den Kopf und sah die nächste Chance der Österreicher durch Baumgartner (43.).

Schlechtester Auftritt unter Nagelsmann

Nach der schlechtesten Halbzeit unter seiner Regie verschwand Nagelsmann sofort in die Kabine, Hummels diskutierte angeregt mit Tah. "Das ist ernüchternder Fußball. Es gibt gar keine Lösung nach vorne", analysierte "ZDF"-Experte Per Mertesacker nach 45 Minuten.
Nagelsmann reagierte und brachte Thomas Müller für Füllkrug, der nur 16 Ballkontakte hatte. Doch die Pläne des Trainers waren schnell dahin. Sané schlug Mwene mit beiden Händen ins Gesicht. In Unterzahl hätten die Gäste fast den zweiten Treffer durch Stefan Posch (51.) kassiert.
Nagelsmann wechselte Benjamin Henrichs ein und zog Havertz nach vorne auf die Sané-Position, nach einer Stunde kamen auch Kimmich, Florian Wirtz und Debütant Robert Andrich. Es lief aber weiter ganz wenig zusammen. Trapp parierte gegen Gregoritsch (64.), gegen Baumgartner war er machtlos.
Kimmich (78.) und Wirtz (79.) sorgten mit Distanzschüssen für etwas Gefahr. In der Nachspielzeit rettete Kimmich noch auf der Linie.
(SID)
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