EM 2024 - Nach Hansi Flicks Rauswurf beim DFB: Das sind Völlers Möglichkeiten gegen Mbappé & Co.
Hansi Flick wurde am Tag nach dem Debakel gegen Japan (1:4) von seinen Aufgaben als Bundestrainer entbunden. Aktuell läuft die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren, für den anstehenden Test gegen Frankreich (Di., 21 Uhr im Liveticker) setzt sich Rudi Völler interimsweise auf die Bank. Soll gegen das Starensemble aus dem Nachbarland nicht die nächste Klatsche folgen, müssen Veränderungen her.
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Quelle: SID
Rudi Völler kennt sich mit den Tiefpunkten des deutschen Fußballs aus.
2003 etwa, als er nach einem 0:0 in Island sein legendäres Weißbier-Interview mit "ARD"-Mann Waldemar Hartmann führte, war der angebliche Tiefpunkt Streitthema Nummer eins.
"Die Sache mit dem Tiefpunkt und nochmal 'n Tiefpunkt und noch mal 'nen niedrigeren Tiefpunkt. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören, muss ich ganz ehrlich sagen", blaffte der damalige Bundestrainer Hartmann an, nachdem dessen Kollegen Gerhard Delling und Günter Netzer den Begriff aufgeworfen hatten.
Nur wenige Monate später, im Juni 2004, hatte sich der Tiefpunkt noch einmal gehörig nach unten verschoben. Deutschland war zum zweiten Mal in Serie bei einer Europameisterschaft mit Rumpelfußball krachend in der Vorrunde gescheitert.
Völler machte Platz für Klinsmann
Noch am EM-Austragungsort, in Portugal, verkündete Völler seinen Rücktritt als Teamchef. Er wollte Platz machen für jemanden, der "einen gewissen Kredit" habe, für jemanden, der das DFB-Team für die Heim-WM 2006 auf Vordermann bringen würde.
Es kam Jürgen Klinsmann mit Co-Trainer Joachim Löw, der Rest ist (Erfolgs-)Geschichte.
Mehr als 19 Jahre danach ist ein neuer Tiefpunkt in Fußball-Deutschland erreicht - drei enttäuschende Turniere, drei Testspielpleiten hintereinander, die bittere Erkenntnis, dass man als viermaliger Weltmeister von Kolumbien und Japan dominiert wird.
Völler wieder auf der Trainerbank
Hansi Flick musste seinen Hut nehmen - und plötzlich sitzt ein gewisser Rudi Völler wieder auf der Trainerbank. Zumindest für ein Spiel. Der 63-Jährige betreut die Mannschaft im Testspiel gegen Frankreich (21:00 Uhr ) und soll sie zunächst aus ihrer Lethargie und Desillusion reißen.
Damit im Duell mit dem Vize-Weltmeister nicht die nächste Packung folgt, müssen offensichtlich Veränderungen her, Völlers einzige Hebel sind dabei Startelf und Taktik.
Denkbar wäre, dass Joshua Kimmich in Dortmund von der rechten Abwehrseite wieder auf seine angestammte Position in der Zentrale rückt.
Wer stoppt Mbappé
Völler muss der wackligen Abwehr mehr Stabilität verleihen, die Franzosen verfügen angeführt von Kylian Mbappe über geballte Offensivpower.
Nico Schlotterbeck wird nach seinem Albtraum-Auftritt gegen Japan aller Voraussicht nach auf der Bank Platz nehmen und durch Robin Gosens ersetzt. Für Niklas Süle, der am Montag abreiste, weil seine Frau das zweite Kind erwartet, könnte der formstarke Malik Thiaw von der AC Mailand ins Abwehrzentrum rücken.
Auch in der Offensive düfte es Veränderungen geben. Sowohl Serge Gnabry als auch Kai Havertz erlebten gegen Japan jeweils einen gebrauchten Abend. Für das Duo kommen beispielsweise Julian Brandt und Thomas Müller als potenzielle Vertreter infrage.
Müllers Pluspunkt: Erfahrung
Müller, der von Flick für den verletzten Niclas Füllkrug nachnominiert worden war, punktet mit seiner Erfahrung und Kommunikationsfähigkeit.
Allerdings: Auch der Ur-Bayer hatte in den vergangenen Jahren im DFB-Dress mit enormen Leistungsschwankungen zu kämpfen, zum großen Führungsspieler avancierte Müller in der Nationalmannschaft nicht.
Auf wen auch immer Völler gegen Frankreich setzt - es geht erst einmal um Schadensbegrenzung. Und im Anschluss darum, Deutschland aus dem Fußball-Tief zu hieven. Erneut.
Die mögliche Aufstellung gegen Frankreich:
Ter Stegen - Henrichs, Thiaw, Rüdiger, Gosens - Kimmich, Gündogan - Sané, Wirtz, Brandt - Müller
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Quelle: Perform
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