Eurosport
EM 2024 - Frankreich um Kylian Mbappé im Porträt: Hoffnung auf Engel Kanté - Nervenschwäche vom Punkt
Von
Publiziert 17/06/2024 um 18:45 GMT+2 Uhr
Kylian Mbappé, Antoine Griezmann oder Théo Hernández: Zwar liegt der WM-Triumph im Regen von Moskau bereits sechs Jahre zurück, bei der EM 2024 in Deutschland geht der Titel aber dennoch nur über Frankreich. Die Équipe Tricolore weist eine Kadertiefe auf, um welche sie seit Jahren beneidet wird. Im entscheidenden Moment versagen den Superstars aber oft die Nerven - die Chance für die Konkurrenz?
Kylian Mbappé nach dem verlorenen WM-Finale gegen Argentinien
Fotocredit: Getty Images
Frankreich kann sich in die aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft nur allzu gut hineinversetzen. Nach Jahren der sportlichen Tiefschläge soll mit einem Turnier in der Heimat der Startschuss für eine neue Ära fallen - wie einst mit der Équipe Tricolore vor acht Jahren.
Bei der EM 2016 marschierten die Franzosen dank so manch brillanter Darbietung seitens Antoine Griezmann und Paul Pogba bis ins Finale, unterlag dort jedoch Portugal rund um Cristiano Ronaldo. Zwei Jahre später ging bei der WM in Russland schließlich der Stern von Kylian Mbappé auf, der zweite WM-Titel der Verbandsgeschichte war eine Machtdemonstration.
Nun soll der erste EM-Pokal seit 24 Jahren folgen, ein möglicher Triumph in Berlin würde Frankreich als dreimaligen Europameister ausgerechnet mit Rekordsieger Deutschland und Spanien gleichziehen lassen.
Angesichts der schillernden Namen im französischen Kader stünde einem erneuten Durchmarsch zu Ruhm und Ehre nichts im Wege - wäre da nicht eine gewisse Nervenschwäche.
EM 2024 - Frankreich: Mbappé jagt seinen Traum
Mbappé ist am Ort aller EM-Träume angekommen, bevor das Turnier überhaupt begonnen hat. Allerdings ist es nicht der 25-Jährige selbst, der seit Kurzem mit einem Siegerlächeln aus Berlin grüßt - sondern die Wachsfigur des Starstürmers.
Die steht nun im Kabinett von Madame Tussauds. Besonders gut gelungen seien seine strahlenden Augen, lobte Mbappé. Zum Strahlen hatte er zuletzt wenig Anlass: Mit Paris Saint-Germain verpasste er wiederholt den Triumph in der Champions League. In der kommenden Saison versucht er sein Glück bei einem anderen Klub - womöglich Real Madrid.
Davor will es der Weltmeister von 2018 seiner glückseligen Wachsfigur gleichtun, das EM-Finale steigt am 14. Juli in Berlin.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/06/03/3981638-80808468-2560-1440.jpg)
Kylian Mbappé bewundert sich selbst
Fotocredit: Getty Images
EM 2024 - Frankreich: Ein Engel für Deschamps
Drei, vier Jahre ist es her, da galt N'golo Kanté als bester Sechser der Welt. Ein kompromissloser Abräumer trotz seines stets so sanftmütigen Blicks, Schlüsselspieler beim WM-Triumph Frankreichs 2018 und dem Champions-League-Sieg des FC Chelsea 2021.
Danach wurde es ruhig um Kante: Sein letztes Länderspiel liegt zwei Jahre zurück, seit dem vergangenem Sommer kickt der 33-Jährige in Saudi-Arabien. Umso überraschender kommt seine Nominierung für die EM.
"Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft mit seiner Erfahrung stärker sein wird", sagte Trainer Didier Deschamps. "Er ist ein Engel. Jeder mag ihn." Überhaupt setzt Deschamps in seinem 25-köpfigen Kader auf bewährte Altstars, etwa Antoine Griezmann und Oliver Giroud.
EM 2024 - Frankreich: Nervenschwäche vom Punkt
Dreimal stand Frankreich seit 2016 bei Großturnieren im Finale, triumphierte aber nur bei der WM 2018. Das liegt auch an der Elfmeterpanik, die das Nationalteam zuletzt ereilte. 2021 versagten Mbappe im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz die Nerven. Im WM-Finale 2022 gegen Argentinien hießen die Unglücksraben Kingsley Coman und Aurélien Tchouaméni.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/06/03/3981640-80808508-2560-1440.jpg)
Aurélien Tchouaméni hat im WM-Finale gegen Argentinien einen Elfmeter verschossen
Fotocredit: Getty Images
Wegen des Unheils vom Punkt forderte der technische Direktor des französischen Verbandes, Hubert Fournier, jüngst eine ganzheitliche Strategie. Trainer Deschamps reagierte pikiert: der Vorstoß sei "respektlos." Möglich wird die Rehabilitation aus elf Metern ohnehin erst dann, wenn Frankreich in der schweren Gruppe D gegen die Niederlande, Österreich und Polen besteht.
EM 2024 - Frankreich: Der Kader
Tor: Alphonse Aréola (West Ham United), Mike Maignan (AC Mailand), Brice Samba (RC Lens)
Abwehr: Jonathan Clauss (Olympique Marseille), Ibrahima Konaté (FC Liverpool), William Saliba (FC Arsenal), Jules Koundé (FC Barcelona), Théo Hernandez (AC Mailand), Ferland Mendy (Real Madrid), Benjamin Pavard (Inter Mailand), Dayot Upamécano (Bayern München)
Mittelfeld: N'Golo Kanté (Al Ittihad), Eduardo Camavinga, Aurélien Tchouameni (beide Real Madrid), Adrien Rabiot (Juventus Turin), Antoine Griezmann (Atlético Madrid), Warren Zaire-Emery (Paris Saint-Germain), Youssouf Fofana (AS Monaco)
Angriff: Kylian Mbappé, Bradley Barcola, Ousmane Dembélé, Randal Kolo Muani (alle Paris Saint-Germain), Kingsley Coman (FC Bayern München), Marcus Thuram (Inter Mailand), Olivier Giroud (AC Mailand)
Das könnte Dich auch interessieren: Bayerische Eitelkeit: Kroos-Verkauf für Matthäus "größter Fehler"
(SID)
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/06/03/3981564-80806988-2560-1440.jpg)
"Müssen aufwachen": Nagelsmann schlägt nach Umfrage Alarm
Quelle: Eurosport
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung