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Benfica Lissabon - Eintracht Frankfurt | Drei Dinge, die auffielen

Nico Scheck

Update 12/04/2019 um 12:49 GMT+2 Uhr

Eintracht Frankfurt muss im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Benfica Lissabon ein 2:4 (1:2) hinnehmen. Dabei profitieren die Portugiesen von einem frühen Platzverweis, der den Matchplan von Trainer Adi Hütter torpediert, und einem 19-Jährigen namens João Félix. Dennoch beweist die Eintracht große Nehmerqualitäten und hält die Hoffnung aufs Halbfinale am Leben. Drei Dinge, die auffielen.

João Félix (Benfica Lissabon)

Fotocredit: Getty Images

1.) Ein 19-Jähriger auf den Spuren Ronaldos

Viel war im Vorfeld über Haris Seferovic geschrieben und berichtet worden. Der Mann, der die Eintracht 2016 mit seinem Treffer gegen den 1. FC Nürnberg noch vor dem Abstieg bewahrt hatte und mittlerweile in Lissabon auf Torejagd geht. Aber Pustekuchen!
Seferovic saß zunächst nur auf der Bank, im Sturmzentrum ruhten die Augen auf einem 19-Jährigen: João Félix. In seinem Heimatland Portugal kursieren längst die Vergleiche mit Superstar Cristiano Ronaldo. Und auch wenn diese allein aufgrund der physischen Gegebenheiten hinken, musste die Eintracht an diesem Donnerstagabend doch schmerzhaft am eigenen Leib erfahren, warum Félix schon jetzt mit einem der wohl besten Fußballer aller Zeiten verglichen wird.
Rund 20 Minuten dauerte es, da steckte der Youngster den Ball herrlich durch für Gedson, Evan N’Dicka wusste sich nur per Foul im eigenen Strafraum zu helfen. Die Folge: Platzverweis des Frankfurter Innenverteidigers und Elfmeter - den Félix eiskalt verwandelte (21.).
Anschließend war der quirlige Angreifer für die Frankfurter Defensive kaum zu greifen, ließ sich immer wieder fallen, holte die Bälle tief ab oder wich auf die Außen aus. Als die Eintracht dann plötzlich durch Luka Jovic zum Ausgleich kam (40.), drohte die Partie aus Sicht Benficas zu kippen.
Von wegen! Nur drei Minuten nach dem Ausgleich schweißte Félix die Kugel aus rund 20 Metern in die Maschen. Das 3:1 durch Ruben Dias (50.) legte er vor, das 4:1 (54.) ging dann wieder auf sein Konto.
Ein Dreierpack in einem internationalen K.o.-Spiel, da war doch was. Genau, auch Ronaldo hatte im Champions-League-Achtelfinale per Dreierpack Juventus Turin quasi im Alleingang ins Viertelfinale geschossen. Nun tat es João Félix seinem knapp 15 Jahre älteren Landsmann gleich - und avancierte überdies zum jüngsten Spieler der Europa-League-Geschichte, dem ein Hattrick gelingt.

2.) Hütters Matchplan nach 20 Minuten torpediert

Adi Hütters Matchplan schien schnell aufzugehen. Makoto Hasebe rückte ins Mittelfeld vor und sollte neben Gelson Fernandes die Räume eng machen, Sebastian Rode davor das Sturm-Duo Jovic und Ante Rebic in Szene setzen. Zu Beginn dominierte die Eintracht die Portugiesen, das Dreier-Mittelfeld setzte Benfica schon früh im Spielaufbau unter Druck und eroberte so schnell die Bälle.
Nach rund 20 Minuten war Hütters Matchplan, Benfica über das Mittelfeld zu dominieren, allerdings dahin. Der Platzverweis gegen Evan N'Dicka zwang den Eintracht-Coach zum Handeln, Hasebe rückte wieder in die Innenverteidigung und so war es um die Dominanz im Mittelfeld geschehen.
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Benfica Lissabon - Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

Sowohl Fernandes als auch Rode taten sich in der Folge schwer, das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive zu bilden. Magere 25 Ballkontakte nach gut einer Stunde für Fernandes sprachen Bände.
Kein Wunder, schließlich operierte der Bundesligist zwischendurch oft mit langen Bällen, das Mittelfeld wurde schlicht überspielt.
Das große Problem dabei: Mit Sébastien Haller fehlte ausgerechnet der Stürmer verletzt, der die langen Bälle vorne hätte festmachen können. Insbesondere Rebic wirkte in den Luftzweikämpfen überfordert, sodass Frankfurt lange Zeit nur selten gefährlich vor den gegnerischen Kasten kam.

3.) Eintracht zeigt große Nehmerqualitäten

Früher Platzverweis, zwischendurch ein Drei-Tore-Rückstand und doch: Die Eintracht bewies einmal mehr große Nehmerqualitäten.
Die Rote Karte samt Rückstand torpedierte den Matchplan der Frankfurter, doch die schüttelten sich kurz und kamen schließlich zum Ausgleich. Nun schien das Team von Hütter zurück in der Partie, ehe Félix erneut traf.
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Eintracht Frankfurt verliert bei Benfica Lissabon

Fotocredit: Imago

Als nach der Pause durch den Doppelschlag von Dias und Félix ein kompletter Einbruch der Eintracht drohte, bewies diese erneut Moral und Hütter sein gutes Händchen. Der Österreicher brachte Jonathan de Guzman für Jovic in die Partie, wodurch das Frankfurter Mittelfeld in der Folge wieder deutlich mehr an Stabilität gewann.
Doch statt sich hinten einzuigeln und den Schaden in Grenzen zu halten, fing der deutsche Pokalsieger wieder an, auf das zweite Tor zu spielen. Die Belohnung folgte prompt. Gonçalo Paciência, erst vier Minuten zuvor für Rebic in die Partie gekommen, nahm nach einer Ecke von de Guzman per Kopf genau Maß und setzte die Kugel in den rechten Knick, 2:4 (72.).
Der Treffer verlieh den Frankfurtern noch einmal Auftrieb, ein weiterer Treffer wollte aber nicht mehr gelingen. Dennoch überwog am Ende das Gefühl, ein scheinbar auswegloses Viertelfinale doch noch offen gehalten zu haben.
Denn eines ist klar: Mit diesen Nehmerqualitäten dürfte die Eintracht im Rückspiel noch mal ordentlich Dampf machen oder wie es Sportvorstand Fredi Bobic unmittelbar nach Schlusspfiff ausdrückte: "Ich habe meinen Jungs gesagt: 'Die hauen wir weg im Rückspiel'. Der Rasen wird brennen."
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