Europa League: Union Berlin kassiert Packung bei Union Saint-Gilloise und scheitert im Achtelfinale

Nach dem spektakulären 3:3 im Hinspiel knüpften beide Mannschaften in der Anfangsphase des Rückspiels an die Vorstellung von vor einer Woche an. Nach Fehler von Diogo Leite im Spielaufbau rettete zunächst Robin Knoche kurz vor der Linie gegen Simon Adingras Abschluss, Victor Boniface setzte den Nachschuss aus acht Metern an den Pfosten (6.).

Kurz darauf führte der nächste individuelle Fehler eines Unioners zum Gegentor: Robin Knoches Pass auf Leite war zu lasch, Adingra eroberte die Kugel. Diese sprang vor die Füße von Kapitän Teddy Teuma, der aus zwölf Metern kompromisslos zum 1:0 in die rechte Ecke traf (18.). Union tat sich gegen die defensiv kompakten, auf Konter lauernden Belgier enorm schwer und verbuchte in der ersten Hälfte bis auf zwei Distanzschüsse von Josip Juranovic (8./21.) keine gefährlichen Gelegenheiten.

Auch nach dem Seitenwechsel fiel Union mit Ball wenig ein, Saint-Gilloise nutzte hingegen seine wenigen Umschaltmomente eiskalt. Boniface wurde nach etwas mehr als einer Stunde nicht energisch genug attackiert, seine Hereingabe verwertete Lazare Amani aus kurzer Distanz zum vorentscheidenden 2:0 (63.).

Union strahlte bis auf einen Kopfball von Diogo Leite (78.) so gut wie keine Torgefahr mehr aus und verabschiedete sich nach einer schwachen Vorstellung im Rückspiel verdientermaßen aus der Europa League. In der Nachspielzeit besorgte Loic Lapoussin mit einem sehenswerten Direktschuss unter die Latte noch den 3:0-Endstand (90.+4).

Robin Knoche (Union Berlin): "Wir haben über beide Spiele zu viele Fehler gemacht, heute ist mir einer unterlaufen. Vorne haben uns die Durchschlagskraft und die Lösungen im letzten Drittel gefehlt."

Rani Khedira (Union Berlin): "Wir wurden heute über 90 Minuten abgefertigt und waren von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht auf dem Platz. Das war nicht Union-Berlin-like."

Bereits nach dem Hinspiel hatte Union-Trainer Urs Fischer die zahlreichen - und für Union untypischen - individuellen Fehler seiner Mannschaft moniert und im Rückspiel eine Rückkehr zu den "Basics" gefordert. Den Wunsch des Schweizers setzte sein Team allerdings nicht um und leistete sich bereits in der Anfangsphase zwei schwere individuelle Patzer, von denen einer im 0:1 aus Berliner Sicht resultierte. Auch beim 0:2 leistete die Union-Abwehr bestenfalls Begleitschutz und agierte ungewohnt passiv. Es scheint, als müssten die Eisernen nach inzwischen 44 Pflichtspielen in dieser Saison die ersten Tribute zollen.

Ein Blick auf die Torschussstatistik untermauert den offensiv harmlosen Auftritt der Berliner an diesem Abend. Nur einer der insgesamt sechs Versuche kam auf das Tor der Belgier.

(SID)