Europa League: Union Berlin macht mit Sieg gegen Sporting Braga großen Schritt Richtung K.o.-Runde - Elfer entscheidet

Union Berlin hat in der Europa League einen großen Schritt Richtung K.o.-Runde gemacht. Der Bundesliga-Spitzenreiter gewann am 5. Spieltag der Gruppe D zu Hause 1:0 (0:0) gegen Sporting Braga. Mit dem Sieg ziehen die Eisernen in der Tabelle an den Portugiesen vorbei auf Platz zwei und haben das Weiterkommen damit in der eigenen Hand. Das Siegtor erzielte Robin Knoche per Handelfmeter (68.).

Robin Knochen (Union Berlin) bejubelt seinen Siegtreffer gegen Sporting Braga

Fotocredit: Imago

Nach der Niederlage in der Bundesliga gegen Schlusslicht VfL Bochum (1:2) zog Union-Trainer Urs Fischer Konsequenzen und stellte sein Team auf drei Positionen um. Danilho Doekhi startete für Phil Jäckel in der Innenverteidigung, Julian Ryerson für Nico Gießelmann auf der linken Außenbahn und anstatt Andras Schäfer besetzte Morten Thorsby die Achterposition.
Beim SC Braga, im übrigen Europa-League-Finalist im Jahr 2011, vertraute Artur Jorge auf die exakt gleiche Elf wie beim 2:0 Erfolg über Estoril Praia in der heimischen Liga.
Beflügelt von der überragenden Stimmung an der alten Försterei kam Union Berlin direkt zu ihrer ersten Chance der Partei: Janik Haberers Flanke versuchte Jordan Siebatcheu eigentlich per Volley zu vollenden, traf den Ball jedoch nicht richtig, sodass er zur Vorlage für Thorsby mutierte. Der Norweger versuchte es aus knapp sieben Metern per Flugkopfball, Braga-Keeper Matheus reagierte jedoch glänzend (3.).
So furios wie die Partei gestartet war, so stark flachte sie im Nachgang wieder ab. Beide Teams waren offensichtlich nicht gewillt, in diesem "Sechs-Punkte-Spiel" zu früh zu hohes Risiko einzugehen. Erst in der 38. Minute wurde es in einem der beiden Sechzehner wieder gefährlich, als Sheraldo Becker nach Traumpass von Ryerson per Innenrist ins rechte Eck vollenden wollte, doch erneut parierte Matheus.
Zwei Minuten später war es Christopher Trimmel, der sich nach Flanke von Becker von links im Kopfballduell durchsetzte und die Kugel knapp über die Querlatte bugsierte (40.). Der SC Braga wusste seine zeitweise 64 Prozent Ballbesitz nicht in Chancen umzumünzen - die einzige erwähnenswerte Offensivaktion war der Abschluss von Abel Ruiz, der den linken Pfosten um einen knappen Meter verfehlte (37.).
Den Schwung der letzten Minuten der ersten Halbzeit konnten die Berliner mitnehmen, allerdings startete auch die zweite Hälfte zunächst sehr gemächlich - beide Teams agierten unpräzise und wenig dynamisch im eigenen Offensivspiel.
Das änderte sich in der 68. Minute, als Schiedsrichter Craig Pawson nach einem Handspiel von Bragas Fabianos im Sechszehner nach Hinweis seines Videoassistenten auf den Elfmeterpunkt zeigte: Robin Knoche verwandelte den berechtigten Elfmeter cool und halbhoch im linken Eck zur viel umjubelten 1:0-Führung für Union.
In den verbleibenden 20 Minuten warf Braga zwar alles nach vorne, kam aber nicht mehr zu nennenswerten Aktionen. Einzig Union-Schlussmann Frederik Rönnow sorgte nochmal für einen kleinen Aufreger, als er einen Freistoß von Horta fast durch die Finger ins eigene Tor gleiten ließ (88.).
So gewinnt Union nach einer sowohl offensiv als auch defensiv soliden Vorstellung gegen einen erschreckend schwachen SC Braga und schiebt sich in der Tabelle auf Platz zwei vor.

Die Stimmen:

Diogo Leite (Union Berlin): "Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Aber genauso wussten wir, dass wir hier heute gewinnen können, wenn wir unsere Arbeit machen und das umsetzen, was unser der Trainer mit auf den Weg gegeben hat. Wir sind alle sehr glücklich!"
Robin Knoche (Union Berlin): "Was auf dem Spiel steht, wussten wir vorher. Jetzt haben wir noch ein Endspiel und auch da werden wir versuchen, unsere Leistung konzentriert auf den Platz zu bringen. Besonders in so einem Spiel, in dem sich beide Teams neutralisieren, nimmt man so einen Elfmeter dann gerne mit."
Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Am Ende ist es ein verdienter Sieg, auch aufgrund der ersten Hälfte. Da waren wir dominant und hatten auch Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Zwar hat die Effizienz etwas gefehlt, aber die Mannschaft hat das über 90 Minuten sehr gut gemacht, weil sie einfach im Spiel waren. Zwar fällt das 1:0 dann mit etwas Glück, aber dann haben sie es clever nach Hause gespielt."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Becker nur ein 10-Game-Wonder?

Nach überragendem Saisonstart und vier Toren in den ersten vier Bundesligaspielen sahen viele in Sheraldo Becker den Anwärter auf die Torjägerkanone. Zuletzt musste sich der Stürmer der Eisernen jedoch häufiger für eher schwache Partien rechtfertigen und auch heute gab Becker ein unglückliches Bild ab. Zwar war der Nationalspieler Surinames an vielen Aktionen beteiligt, ließ diese aber häufig durch unpräzise Pässe oder schwache Dribblings im Sand verlaufen. Bezeichnend dafür säbelte er am Donnerstagabend bei einer guten Möglichkeit über den Ball.

Die Statistik: 3

Mit nur drei Treffern aus fünf Partien stellt Union Berlin die mit Abstand schlechteste Offensive eines Tabellenzweiten in der Europa League. Ludogorets Razgrad, die in jener Kategorie Zweiter sind, haben mit sieben Treffern mehr als doppelt so viele vorzuweisen.
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Quelle: Perform

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