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Europa League: Vier Tore zwischen FC Barcelona und Manchester United - kein Sieger in hochklassigem Duell

Philipp Mosthaf

Update 17/02/2023 um 00:14 GMT+1 Uhr

Kein Sieger im hochklassigen Duell der europäischen Schwergewichte. Der FC Barcelona und Manchester United trennten sich im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde 2:2 (0:0). Marcos Alonso eröffnete den Torreigen für Barça (50.), doch die Red Devils drehten die Partie durch Marcus Rashford (53.) und ein Eigentor von Jules Koundé (59.) innerhalb von sechs Minuten. Raphinha (76.) traf zum Endstand.

Kein Sieger zwischen dem FC Barcelona und Manchester United

Fotocredit: Getty Images

Zum absoluten Spitzenspiel in dieser Europa-League-Saison boten natürlich beide Trainer ihre bestmögliche Elf auf. Barça-Trainer Xavi nahm im Vergleich zum 1:0-Sieg bei Villarreal zwei Änderungen in der Abwehr vor: Marcos Alonso und Jordi Alba ersetzten Andreas Christensen und Alex Balde (beide Bank).
Bei Manchester United nahm Erik ten Hag nach dem 2:0-Arbeitssieg bei Leeds United drei Wechsel vor: Raphael Varane, Aaron Wan-Bissaka und Casemiro ersetzten Harry Maguire, Diogo Dalot (beide Bank) sowie Bayern-Leihgabe Marcel Sabitzer (gelbgesperrt).
Beide Trainer setzten natürlich auf ihre Starstürmer Rashford und Lewandowski, die sich in ausgezeichneter Verfassung befinden. Bei United bildete Rashford überraschend die Sturmspitze, während der Ex-Wolfsburger Wout Weghorst auf der Zehn agierte. Zudem wurde Fred ein Stück nach vorne geschoben, um so den Bewacher von Frenkie de Jong zu geben und dessen Wirkungsradius einzudämmen.
Die Anfangsphase gehörte dann auch durchaus den Gästen aus England, die weitaus höher als vermutet verteidigten und sich so ein Übergewicht erarbeiteten. So hatte Bruno Fernandes die erste Möglichkeit (7.), auf der Gegenseite meldete sich Robert Lewandowski zum ersten Mal an (9.).
Im weiteren Verlauf kam Barcelona mit der Spielweise Manchesters besser zurecht und wurde in der Offensive konkreter. So agierte United zwar mit Pressing im Mittelfeld, dieses konnte von den Blaugrana jedoch häufig schnell überspielt werden.
Die besten Chancen der ersten Halbzeit gehörten dennoch Manchester: Wout Weghorst scheiterte aus kurzer Distanz an Marc-André ter Stegen (28.). Der deutsche Keeper war auch wenige Minuten später zur Stelle, als er einen Schuss von Rashford bärenstark parieren konnte (34.). Auf der Gegenseite fand Jordi Alba in David de Gea seinen Meister (37.).
Auch der zweite Durchgang begann mit viel Tempo, guten Gelegenheiten und zwei Treffern: Marcos Alonso traf nach einer Ecke per Kopf zum 1:0 für Barcelona (50.). Wenig später erzielte Marcus Rashford das 1:1, bei dem ter Stegen nicht gut aussah (53.). Auch beim 1:2 durch ein Eigentor von Jules Koundé (59.) sah die Barça-Abwehr nicht gut aus und präsentierte sich bei einem Standard nicht auf der Höhe.
Barcelona musste sich von diesem Doppelschock erst einmal erholen, kam mit der Körperlichkeit der Engländer nicht gut zurecht. So dauerte es längere Zeit, bis die Blaugrana wieder gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kamen: Lewandowski setzte einen Freistoß knapp über den Kasten (68.).
In der Folge brachte Xavi mit Ansu Fati (für Franck Kessie) und Balde (für Alba) mehr Tempo und Barcelona machte das 2:2: Nach einer Verkettung vieler Fehler in Uniteds Abwehr war es Raphinha, dessen Flanke ungehindert im Netz landete (76.).
Auch in der Schlussphase gingen beide Teams auf Sieg. Es war ein Hin und Her mit wenig Verschnaufpausen und vielen Aktionen rund um die Strafräume. Teilweise sahen die Zuschauer ein recht hektisches und wildes Match – beinahe mit dem Lucky Punch für die Blaugrana: Erst traf Casemiro den eigenen Pfosten (86.), im Anschluss konnte de Gea einen Volleyschuss von Ansu Fati parieren und somit das 2:2 festhalten (87.). Somit fährt Manchester mit einem guten Ergebnis zurück nach England.
Das Rückspiel findet bereits nächsten Donnerstag (21:00 Uhr) statt. Dazwischen sind beide Teams in der Liga gefordert: Barcelona empfängt am Sonntag (21:00 Uhr) den CF Cádiz. United empfängt ebenfalls am Sonntag (15:00 Uhr) Leicester City.

Stimmen zum Spiel:

Erik ten Hag (Trainer Manchester United): "Abgesehen von vielleicht 15 Minuten in der ersten Halbzeit haben wir das Spiel diktiert und so viele Chancen kreiert. Zur Halbzeit war ich ein bisschen enttäuscht, wir hätten führen müssen. Ich denke, es war ein großartiges Spiel, zwei angriffslustige Mannschaften. Ich denke, es war Champions-League-Niveau - sogar mehr als das. Es steht also 2:2 im Old Trafford, und wir müssen unsere Arbeit dort zu Ende bringen. Der Schiedsrichter hatte einen klaren Einfluss auf dieses Spiel, denn ich denke, es war ein klares Foul an Rashford. Wenn es außerhalb des Strafraums war, dann ist es eine Rote Karte."
Marcus Rashford (Manchester United): "Ich denke, wir sind ruhig und gelassen geblieben und haben versucht, Chancen zu kreieren, wenn wir konnten. Wir haben zwei Tore kurz hintereinander geschossen und hatten das Gefühl, das Spiel unter Kontrolle zu haben. Aber sie sind eine gute Mannschaft mit Topspielern. Es ist schwierig, einen Winkel zu finden, um von dort aus zum Abschluss zu kommen, also habe ich mich einfach entschlossen und versucht, einen möglichst sauberen Kontakt herzustellen."

Das fiel auf: Von wegen abtasten und abwarten

Große Duelle besitzen auch die Eigenschaft, das beide Mannschaften zu Beginn abwartend agieren und sich gegenseitig abtasten. Wie agiert der Gegner? Wie sieht dessen Matchplan aus? Worauf müssen wir reagieren? Der gegenseitige Respekt ist oft zu groß. Doch das Aufeinandertreffen zwischen Barcelona und Manchester United zeigte auch, dass es anders ablaufen kann. Erik ten Hag überraschte taktisch mit den beiden Rollen für Weghorst und Fred und ließ zudem sehr hoch verteidigen. Barcelona konnte sich jedoch regelmäßig aus dem Pressing der Red Devils befreien und schnell nach vorne spielen. So gab es von Anfang an ein sehr kurzweiliges und interessantes Match, mit vielen Aktionen in den letzten Dritteln und guten Möglichkeiten. Und so ging auch im zweiten Durchgang sofort die Post ab und die Zuschauer bekamen nun endlich auch Tore zu sehen.

Tweet zum Spiel:

Beide Teams boten ein hochklassiges, zum Teil wildes Spiel. Die vier Tore sowie weitere Chancen machten das Match zwischen Barcelona und United zum absoluten Spektakel. Es war ein Auf und Ab, ein Hin und Her. Für den meisten Diskussionsstoff sorgt sicherlich die Szene kurz vor Ende, als Fred seinen linken Arm vom Körper wegstreckte und die Kugel so aufhalten konnte. Alle, die es mit dem FC Barcelona halten, wollten in dieser Situation einen Handelfmeter. Doch die Pfeife blieb stumm. Eine ganz knifflige Szene, in der United viel Glück hatte.

Die Statistik: 19

Marcus Rashford befindet sich seit Ronaldos Abgang in bestechender Form. Es scheint so, als hätte der Engländer seine Fesseln lösen und endlich seine Fähigkeiten unter Beweis stellen können. In 16 Spielen kommt Rashford auf starke 19 Torbeteiligungen (14 Tore, 5 Vorlagen). Lediglich in zwei Partien war der langjährige United-Profi an keinem Treffer direkt beteiligt. Rashford befindet sich seit dem Re-Start im Dezember in der Form seines Lebens. In den letzten neun Ligaspielen konnte sich der Stürmer achtmal in die Torschützenliste eintragen.
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