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Ex-Generalsekretär Gerhard Aigner kann sich an FIFA-Zahlung für Michel Platini nicht erinnern

VonSID

Update 07/12/2015 um 16:22 GMT+1 Uhr

Der frühere UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner (72) hat jegliche Kenntnis von der dubiosen FIFA-Millionenzahlung an den suspendierten UEFA-Präsidenten Michel Platini bestritten. An ein angeblich existierendes Dokument, das Platini entlasten würde, könne sich Aigner nicht erinnern. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein solches Papier gegeben hat", sagte der Ex-Funktionär am Montag "SID".

Gerhard Aigner

Fotocredit: SID

Am Sonntag hatte die französische Zeitung "Journal du Dimanche" berichtet, das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union sei bereits im November 1998 darüber informiert gewesen, dass Platini ein jährliches Honorar von einer Million Schweizer Franken vom deshalb nun ebenfalls suspendierten FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter erhalten würde. Die Zeitung bezieht sich auf ein Dokument, das am 12. November 1998 bei einer Exko-Sitzung in Stockholm vorgelegt worden sei.
Die Info kam angeblich von Blatter selbst. Der 79-Jährige war im Juni 1998 zum neuen FIFA-Boss gewählt worden und hat danach angeblich angekündigt, dass Platini in Zukunft für die FIFA arbeiten werde.
"Das Dokument ist der schriftliche Beweis eines mündliches Vertrages. Es beweist nicht nur die Existenz eines Arbeitsvertrages zwischen Michel Platini und der FIFA 1998, sondern belegt auch die Höhe der Dotierung", sagte Platini-Anwalt Thibaud d'Ales der Nachrichtenagentur "AFP".

1,8 Millionen für Beratertätigkeit

Platini hatte insgesamt umgerechnet 1,8 Millionen Euro von Blatter für eine Beratertätigkeit erhalten - allerdings erst knapp zehn Jahre später. Die FIFA-Ethikkommission sperrte beide zunächst provisorisch für 90 Tage, "Blattini" droht eine lebenslange Sperre.
"Platini war seinerzeit kein Mitglied des UEFA-Exkos", sagte Aigner dem "SID": "Wir wussten, dass er Blatter unterstützt, und allen war klar, dass er das wohl nicht gratis tun würde. Aber wir kannten ja nicht einmal das Gehalt des gerade gegen unseren UEFA-Präsidenten Lennart Johansson gewählten Präsidenten Blatter - was hätte uns da das Honorar von Platini interessieren sollen?"

Anhörung zwischen 16. und 18. Dezember

Der Ex-Generalsekretär könne sich "an ein solches Papier nicht erinnern", er könne "es nach all der Zeit aber auch nicht ausschließen", sagte Aigner: "Falls Platini/Blatter aber ein Diskussionsthema gewesen wäre, müsste das ja im Sitzungsprotokoll festgehalten worden sein." Platini rückte erst 2002 in die Exekutivikomitees der FIFA und UEFA.
Sowohl Blatter als auch Platini sollen zwischen dem 16. und 18. Dezember durch die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission vernommen werden. Beide stritten die Vorwürfe bislang vehement ab. Nach SID-Informationen soll bis Weihnachten ein Urteil gesprochen werden.
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