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FA-Cup-Sieg von Arsenal: Drei Dinge, die auffielen

Daniel Brickwedde

Update 31/05/2015 um 14:12 GMT+2 Uhr

Lehrstunde für Aston Villa. Mit einer Gala-Vorstellung hat der FC Arsenal das FA-Cup-Finale gegen Villa mit 4:0 (1:0) gewonnen. Laufstark, zweikampfstark und mit extremer Spiellaune verteidigten die "Gunners" ihren Titel aus dem Vorjahr. Drei Dinge, die bei Arsenals Pokaltriumph auffielen:

Am Ziel aller Cup-Träume: Özil, Mertesacker, Wenger (v.l.n.r.)

Fotocredit: Imago

1. Özil und Mertesacker: Eine Saison umrahmt von Titeln
Es gibt Tage, da funktioniert einfach alles. Per Mertesacker wirkte selbst etwas ungläubig bei seinem Torjubel zum 3:0. Nach einer Ecke von Sanchez manövrierte der Kapitän den Ball irgendwie mit Schulter und Kopf über die Linie - sein zweites Saisontor. "Manchmal darf man zufrieden sein, besonders nach so einem Saisonabschluss", sagte Mertesacker. Für ihn und seinen deutschen Mannschaftskollegen Mesut Özil geht mit dem FA-Cup-Sieg eine unfassbare Saison zu Ende, die mit dem sensationellen WM-Titel in Rio begann.
Dabei stand vor allem Özil direkt nach der WM lange in der Kritik der britischen Medien: Als "Teilzeitmagier" und "blinder Passagier" wurde er tituliert. Der 26-Jährige zog sich aber aus seinem Formtief heraus und fand zum Saisonende seine Klasse wieder. Er habe "Bock" auf das Finale, sagte er im Vorfeld - und das war im Spiel sichtbar. Schon nach wenigen Minuten huschte das erste Lächeln über sein Gesicht, er spielte geniale Pässe, war ständige Anspielstation und ließ Spieler aussteigen. Eine großartige Partie des Nationalspielers.
2. Theo Walcott: Wengers Vertrauen zurückgezahlt
Es hatte sich einiges angestaut bei Theo Walcott in den vergangenen Monaten. Erst zwang ihn eine hartnäckige Knieverletzung zum Zuschauen, anschließend bekam er von Arsène Wenger lange nur den Status eines Einwechselspielers. Sein letztes Spiel in der Startelf hatte er Mitte März, Spekulationen um einen Wechsel des langjährigen Arsenal-Akteurs machten bereits die Runde. Erst im letzten Liga-Spiel gegen West Bromwich durfte er in der Startelf ran und dankte es Wenger mit einem Hattrick innerhalb von 37 Minuten. Walcotts Einsatz im FA-Cup-Finale war dennoch fraglich.
Die britische Presse debattierte wild, ob er oder Olivier Giroud spielen sollte. Am Ende gab Wenger dem Briten den Vorzug und sollte es wieder nicht bereuen: Einen Angriff, den Walcott selbst einleitete, schloss er nach Kopfballvorarbeit von Sanchez aus 13 Metern zur wichtigen 1:0-Führung ab. Der Beginn eines tollen Pokalabends. "Das ist großartig! Letztes Jahr habe ich all das verletzt verpasst. Nach zwei Pokalsiegen muss jetzt der Titel in der Liga das Ziel sein", sagte er euphorisch nach dem Spiel. Das Thema Wechsel scheint damit vom Tisch.
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Arsène Wenger feiert die Titelverteidigung

Fotocredit: AFP

3. Arsène Wenger: Den Kritikern zum Trotz
Gegenwind ist Arsène Wenger nach nunmehr 19 Jahren als Trainer von Arsenal gewohnt. Nach dem frühen Ausscheiden im Champions-League-Achtelfinale gegen den AS Monaco sah er sich aber mit ungewöhnlich heftiger Kritik konfrontiert. "Es war eine weitere Nacht, die Zweifel an Wengers Fähigkeit weckt, eine Mannschaft mit einer soliden Struktur zusammenzustellen", schrieb der Guardian.
Am Ende hat er jedoch einmal mehr alle Kritiker Lügen gestraft. Der FA-Cup-Erfolg ist der Höhepunkt einer unglaublichen Rückrunde, die den "Gunners" zum ersten Mal seit 2012 die direkte Qualifikation für die "Königsklasse" bescherte. Mit dem FA-Cup-Triumph hat Wenger außerdem für einen Rekord gesorgt. Sein sechster Pokalsieg macht ihn zusammen mit George Ramsay zum erfolgreichsten Trainer in der FA-Cup-Historie - einen Titel besser als Sir Alex Ferguson. Für Arsenal ist es übrigens der zwölfte FA-Cup-Sieg - ebenfalls ein neuer Rekord.
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