Drei Lehren aus der Niederlage des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain: FCB bringt sich selbst um den verdienten Lohn
Update 06/07/2025 um 10:05 GMT+2 Uhr
Der FC Bayern München scheitert im Viertelfinale der Klub-WM an Paris Saint-Germain, weil er sich für ein insgesamt gutes Spiel nicht belohnt und einfache Fehler macht. Thomas Müller war bei seinem letzten Spiel für den deutschen Rekordmeister daran nicht unbeteiligt. Nach der Niederlage überwiegt allerdings die Sorge um Jamal Musiala, der sich offenbar schwer verletzte. Drei Lehren.
Kompany sorgt sich um Musiala: "Es sah nicht gut aus"
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Stark gekämpft, dennoch verloren: Die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft ist für den FC Bayern München nach einer 0:2-Niederlage gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale vorüber.
Desiré Doué (78.) und Ousmane Dembelé (90+6) erzielten die Treffer für Paris. Zwar beförderte auch der FC Bayern den Ball zweimal ins gegnerische Tor, die vermeintlichen Treffer durch Dayot Upamecano (40.+2) und Harry Kane (87.) wurden allerdings wegen Abseits aberkannt.
Kurios: Paris beendete das Spiel in doppelter Unterzahl, weil Willian Pacho (81.) und Lucas Hernández (90.+2) jeweils mit einer roten Karte vom Platz gestellt wurden. Der FC Bayern konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen.
Drei Lehren aus dem Viertelfinal-Duell des FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain bei der Klub-WM.
1. Verletzungspech bleibt dem FC Bayern treu
Gefühlt stand das gesamte Mercedes-Benz Stadium unter Schock, als Jamal Musiala sich in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit eine offenbar schwere Verletzung zugezogen hatte.
Der Unfallhergang: Michael Olise leitete einen Angriff über die rechte Seite ein und spielte den Ball in den Strafraum, doch Sacha Boey ging den Laufweg nicht mit. PSGs Willian Pacho wollte den Ball abschirmen, Musiala setzte nach und wurde dabei von dem herauseilenden Torwart Gianluigi Donnarumma umgesäbelt.
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Neuer: Darum habe ich Donnarumma die Meinung gegeigt
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"Das war emotional", sagte Cheftrainer Vincent Kompany nach der Partie. "Wir haben das alle gesehen – und es sah natürlich nicht gut aus. Wir wünschen uns natürlich, dass es nicht so schlimm ist. Aber es sah nicht gut aus."
Nicht nur Musiala musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Auch für Josip Stanisic war das Spiel bereits nach 33 Minuten vorüber. Dies erforderte eine Umstellung: Der stark spielende Konrad Laimer wechselte von Rechts- auf Linksverteidiger. Der eingewechselte Boey ging auf die rechte Seite.
Das Verletzungspech aus der vergangenen Saison bleibt dem FC Bayern somit treu. "Ich bin kein Mensch, der über solche Dinge meckert", sagte Kompany: "Natürlich können wir nicht viel dafür, dass sich Jamal heute verletzt hat. Man kann nicht immer alles im Griff haben. Dass so etwas eine Minute nach der 1. Halbzeit passiert, war schade für uns und vor allem schade für Jamal."
Es ist der Mannschaft zugute zu halten, dass sie trotz des Verletzungspechs nicht nachließ. Der eingewechselte Serge Gnabry (0 Torschüsse, 1 Torschussvorlage) konnte Musiala zwar nicht ersetzen, doch der FC Bayern lieferte weiterhin ein gutes Spiel ab.
Dass sie dennoch unterlagen, erklärt sich mit Punkt 2.
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Müller nach Musiala-Aus: "Keine geschmacklosen Diskussionen führen"
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2. einfache Fehler kosten Bayern den Sieg
Der frühere Münchner und heutige "SAT.1"-Experte Markus Babbel fasste die Niederlage mit einem Satz treffend zusammen: "Paris war nur gut, wenn Bayern individuelle Fehler gemacht hat."
Die Statistik beweist, dass der deutsche Rekordmeister die bessere Mannschaft war: Sie hatten im Vergleich zu Paris mehr Ballbesitz (54 Prozent zu 46 Prozent), mehr Abschlüsse (15:10), brachten mehr Schüsse direkt auf das Tor (8:4) und hatten eine bessere Passquote (84 Prozent zu 77 Prozent).
Auch taktisch agierte Kompanys Elf stark. Die beiden Flügelspieler Kingsley Coman und Michael Olise suchten immer wieder die Eins-gegen-Eins-Duelle und sorgten für Torgefahr. Ging der Ball dabei verloren, war die Restverteidigung zur Stelle.
Auch Harry Kane arbeitete defensiv mit. Ein echtes Highlight war, wie der Engländer kurz vor dem eigenen Strafraum im Stil eines Verteidigers Nuno Mendes den Ball weggrätschte. Umso bitterer, dass ihm später ein entscheidender Fehler unterlief. Sein Ballverlust im Mittelfeld leitete den Gegentreffer zum 0:1 ein.
Kompany machte seiner Mannschaft keinen Vorwurf: "Wir können nicht sagen, dass die Jungs nicht performt haben. Das war genau die Leistung, die wir gegen PSG gebraucht haben. Aber das ist Fußball. Ich wusste vor dem Spiel, dass die Details entscheidend sind. Und genauso war es auch. Es hätte auch 1:0 oder 2:0 für uns ausgehen können. Das war ein Spiel von hoher Intensität und hohem Niveau."
3. Müllers unglücklicher Abschied
Thomas Müller war bewusst, dass in der K.o.-Phase des Turnieres jedes Spiel sein letztes für den FC Bayern sein könnte. Er stand bereits zur Einwechslung bereit, als sich der Gegentreffer durch Doué ereignete. Direkt danach, in der 80. Minute, wurde die Klub-Ikone für Coman ins Spiel gebracht
Somit war klar: Nur ein Tor würde seine Dienstzeit beim FC Bayern verlängern. Dementsprechend motiviert war der 35-Jährige. Er suchte immer wieder die Räume im gegnerischen Strafraum, machte teilweise winkend auf sich aufmerksam, wurde von den Mitspielern allerdings nicht gefunden.
Beim Gegentreffer zum 0:2 agierte er unglücklich. Als Achraf Hakimi an der rechten Außenseite den Ball hatte, wählte er den falschen Laufweg, tauchte dadurch hinter dessen Rücken auf und bekam keinen Zugriff. Noch schlimmer: Nachdem Hakimi einen Schlenker gemacht hatte, dribbelte er ganz einfach an Müller vorbei und bereitete den Treffer für Dembélé vor.
Fast hätte Müller in der 8. Minute der Nachspielzeit noch einen Elfmeter herausgeholt. Dieser wurde allerdings nach Videoüberprüfung aberkannt, weil das hohe Bein von Gegenspieler Mendes nicht Müller traf.
Damit war die Niederlage besiegelt – und auch das Ende der Dienstzeit von Thomas Müller beim FC Bayern. "Es ist schwer für mich zu realisieren, dass er nach dem Turnier nicht mehr da ist", sagte Mitspieler Konrad Laimer.
Müller selbst erging es offenbar ähnlich. "Wir waren so fokussiert auf das Weiterkommen hier", sagte er: "Das muss jetzt erst einmal ein bisschen sacken." So unglücklich sein 756. Pflichtspiel für den FC Bayern auch lief: Nach 250 Toren, 276 Assists und 33 gewonnenen Titeln geht er als Legende in die Vereinsgeschichte ein.
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