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EM 2022: Frankreich macht mit Sieg gegen Belgien Viertelfinal-Einzug perfekt - Elfmeter-Fehlschuss bleibt folgenlos

Eurosport
VonEurosport

Update 15/07/2022 um 00:53 GMT+2 Uhr

Frankreichs Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in England ohne viel Glanz als Gruppensieger das Viertelfinale erreicht. Der Mitfavorit rang am Donnerstag in Rotherham Belgien mit 2:1 (2:1) nieder. Durch den zweiten Erfolg machten die Französinnen nicht nur das Weiterkommen perfekt, sondern sicherten sich auch Platz eins in der Gruppe D.

Kadidiatou Diani - Frankreich

Fotocredit: Getty Images

Die Rollen in dieser Partie waren von vornherein klar verteilt: Frankreich ging als Teil des engeren Favoritenkreises und mit einem 5:1 gegen Italien im Rücken in ihr zweites Gruppenspiel. Die Gegnerinnen aus Belgien hatten im ersten Spiel gegen Island nur ein 1:1 geholt und gehören bei der EM zweifelsohne zu den Underdogs.
Und genau so ging es los. Die Französinnen dominierten das Spiel an ihrem Nationalfeiertag von Beginn an, kamen vor allem über Kadidiatou Diani mit Tempo über rechts zu einigen guten Chancen und schnell auch zu Ecken. In der 3. Minute zeigten sie das erste Mal das Muster, das sich durchs Spiel ziehen sollte: Flanke Clara Matéo - Kopfball Wendy Renard. Siebenmal zeigten sie diesen Ablauf, siebenmal blieben sie damit erfolglos.
Als es dann passierte, hatte Kapitänin Renard dennoch ihre Füße im Spiel: Ihr Pass auf Delphine Cascarino leitete das 1:0 durch Diani ein (6.). Nach einer punktgenauen Flanke von Karchauoi, die zuvor von Cascarino auf links bedient wurde, musste die völlig freie Diani im Zentrum nur noch einnicken. Der Treffer wurde recht lange überprüft, aber Cascarino stand beim Pass von Renard hauchdünn nicht im Abseits.
Während die Französinnen ihrem Motto "Allez les Bleues" alle Ehre machten und ununterbrochen aufs Tempo drückten, kam von den Red Devils wenig. Die Frage zu dem Zeitpunkt: Wie hoch würde der Sieg ausfallen?
Nach einer guten Viertelstunde gab es die erste Unterbrechung und Sorgenfalten aufseiten der Französinnen: Nach einem Zweikampf zwischen Elena Dhont und Charlotte Bilbault bliebe beide mit schmerzverzerrten Gesichtern liegen und mussten behandelt werden (12.).
Für beide ging es zwar weiter, dafür erwischte es eine andere Spielerin: Ohne Fremdeinwirkung blieb Frankreichs Topstürmerin Marie-Antoinette Katoto liegen und brauchte ebenfalls medizinische Hilfe. Nach einer längeren Behandlung auf dem Platz war klar: Für die 23-Jährige geht es nicht weiter, für sie kam Ouleymata Sarr in die Partie (17.).
Bis zur Halbstundenmarke spielte nur Frankreich. Immer wieder Vorstöße über rechts von Diani, immer wieder Cascarino und immer wieder Ecke Matéo - Kopfball Renard. Die Französinnen hätten schon zu diesem Zeitpunkt deutlich höher führen können.
Jene Ineffektivität sollte sich rächen: Frankreich nahm etwas Druck raus, überließ den Red Devils den Ball - und die nutzten das sofort. Kapitänin Tessa Wullaert setzte sich nach einem langen Ball im Aufbau von Davina Philtjens auf der linken Seite robust durch und bediente Janice Cayman, die auf und davon war, Renard enteilte und überlegt zum 1:1 einnetzte. (36.) Auch der Treffer hält der VAR-Überprüfung stand und stellt damit den Spielverlauf auf den Kopf.
Frankreich hatte eine schnelle Antwort parat: Zwei Minuten, nachdem der Check durch war, brachte die neu in die Startelf rotierte Griedge Mbock Bathy Frankreich wieder in Front (41.). Nach einer erneuten Ecke von Matéo stand Mbock im zweiten Versuch allein zwischen vier belgischen Verteidigerinnen und nickte zum 2:1 für Frankreich ein.
In der zweiten Hälfte machten die Belgierinnen da weiter, wo sie aufgehört hatten - sie bekamen etwas mehr Spielanteile und standen höher. Gefährlich wurde es aber nicht, auch wenn sie zu mehr Offensivaktionen kamen, unter anderem nach der ersten und einzigen belgischen Ecke (63.). Die kurze Variante führte zwar zu einem Abschluss von Wullaert aus dem linken Halbfeld, Peyraud-Magnin packte aber sicher zu.
Die Französinnen machten jedoch ebenfalls weiter wie in der ersten Hälfte: mit Tempo und Druck und Diani über rechts - aber auch mit mangelhafter Chancenverwertung.
Große Aufregung gab es dann noch einmal kurz vor Schluss: Als Grace Geyoro von der linken Fünfmeterraumkante abzog, berührte Amber Tysiak den Ball mit der Hand. Die Situation wurde lange überprüft, ehe Schiedsrichterin Foster auf den Punkt zeigte (89.). Tysiak wurde erst in der 70. Minute erst eingewechselt, hatte 12 Minuten später die Gelbe Karte gesehen und musste nun also mit Gelb-Rot vom Platz.
Das sollte doch das 3:1 sein - aber Renard blieb der Unglücksrabe des Abends. Nicky Evrard parierte ihren Strafstoß, den Nachschuss setzte sie links am Tor vorbei. Am hochverdienten 2:1-Erfolg änderte jener Fehlschuss jedoch nichts mehr.
Frankreich machte sich das Leben mit ihrer schwachen Chancenverwertung selbst schwer - dennoch stehen sie bereits nach dem zweiten Spiel als Gruppensieger der Gruppe D fest. Für die Mitfavoritinnen geht es am Montag um 21:00 Uhr gegen Island weiter, die noch im Rennen um den zweiten Platz sind. Im Fernduell geht es für die Skandinavierinnen gegen Belgien und Italien, die ebenfalls noch ins Viertelfinale einziehen können.

Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Frankreichs desolate Chancenverwertung

Sinnbildlich hierfür ist der unglückliche Auftritt von Renard. Allein acht Abschlüsse gingen auf ihr Konto, sieben davon nach Ecken von Matéo. Schon von den Belgierinnen wurde die Ineffektivität mit einem Gegentor bestraft, von anderen Teams kann es damit auch eine Niederlage setzen.

Die Statistik: 27:2

Insgesamt 27 Mal schossen die Französinnen aufs Tor, nur zweimal war der Ball drin. Die Belgierinnen präsentierten sich dagegen unglaublich effektiv. Sie hatten sie zwar wenig vom Spiel, machten aber das beste draus. Allerdings war das eben immer noch nicht gut genug gegen so starke Französinnen.
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