Frauen-EM: Lena Oberdorf, Jennifer Hermoso, Wendie Renard und Co. - diese Stars fehlen in der Schweiz

Am Mittwoch beginnt in der Schweiz die Fußball-Europameisterschaft der Frauen. Wenn die Top-Teams um den Titel kämpfen, werden einige Stars auf der großen Bühne zählen. Bei der deutschen Nationalmannschaft ist Lena Oberdorf nach langem Hin und Her nicht dabei. Aber auch anderen Nationen fehlen wichtige Spielerinnen. Ein Überblick über schwierige Entscheidungen und schwere Verletzungen.

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Quelle: Perform

Lena Oberdorf, Wendie Renard, Jennifer Hermoso: Bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz fehlen zahlreiche berühmte Namen.
Während in Oberdorf die wohl bekannteste DFB-Spielerin das Turnier verpasst, verzichtet Frankreich-Trainer Laurent Bonadei nicht nur auf die "ewige" Wendie Renard, sondern lässt gleich noch zwei weitere Stars zu Hause.
Zu einem Politikum geriet die Nicht-Nominierung von Jennifer Hermoso in Spanien - offiziell aus sportlichen Gründen.
Ein Überblick über die fehlenden Stars bei der EM der Frauen.

LENA OBERDORF (23/Deutschland):

Kommt sie mit? Bleibt sie zu Hause? Wie fit ist sie? Zahlreiche Fragen schwirrten um den Namen Lena Oberdorf.
Nach ihrem Kreuzbandriss vor knapp einem Jahr entschied Christian Wück Anfang Juni, die Schlüsselspielerin nicht in den EM-Kader zu nominieren. Zwar sei die 23-Jährige auf einem "guten Weg", doch die EM käme zu früh, erklärte der Bundestrainer seine kniffligste Kaderentscheidung.
Die Abräumerin des FC Bayern hat seit ihrer Verletzung kein Spiel absolviert. Dass es auch ohne Oberdorf geht, zeigten allerdings die Olympischen Spiele: Bereits beim Bronze-Gewinn in Frankreich hatte die Anführerin im Vorjahr gefehlt.

WENDIE RENARD (34/Frankreich):

Seit 2011 absolvierte sie 168 Länderspiele, seit 2013 war sie Kapitänin. In der Innenverteidigung gehört sie noch immer zu den besten Spielerinnen weltweit, und doch nahm Nationaltrainer Laurent Bonadei die "ewige" Wendie Renard nicht mit zur EM in die Schweiz - genauso wie Rekordspielerin Eugenie Le Sommer und Mittelfeldspielerin Kenza Dali.
Begründet wurde dies mit der Zukunftsperspektive, Bonadei rechtfertigte sich mit einem Zitat von Albert Einstein vor der französischen Presse: "Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten."

JENNIFER HERMOSO (35/Spanien):

Sie war eine der Schlüsselspielerinnen bei Spaniens erstem WM-Titel vor zwei Jahren - und rückte unfreiwillig in den Mittelpunkt eines skandalösen Kuss-Skandals. Der frühere spanische Fußball-Verbandschef Luis Rubiales wurde inzwischen für seinen Kuss des "sexuellen Übergriffs" schuldig gesprochen. Seit Oktober 2024 wurde Hermoso von Nationaltrainerin Montse Tomé aber nicht mehr nominiert - offiziell aus "sportlichen Gründen".
"Ich habe wirklich ein reines Gewissen, und das umso mehr, wenn ich Umgebungen mit so schlechter Energie aus meinem Leben eliminiere", reagierte Hermoso über "X" auf ihre Nicht-Nominierung.

MARY EARPS (32/England):

Sie war die beste Torhüterin der EM 2022 und der WM 2023. Trotzdem hatte die englische Nationaltrainerin Sarina Wiegman für die Mission Titelverteidigung in der Schweiz den Konkurrenzkampf ausgerufen - und sich dann für Herausforderin Hannah Hampton entschieden.
Earps verzichtete auf ihren Job als Ersatztorhüterin und trat zurück. Auch Mittelfeldspielerin Fran Kirby beendete ihre Nationalmannschaftskarriere, nachdem sie es nicht in den Kader geschafft hatte. "Es war wie ein Dolchstoß ins Herz, aber gleichzeitig auch eine große Erleichterung", sagte Kirby der "BBC".

RAMONA BACHMANN (34/Schweiz):

Sie ist zweifellos eine der besten Fußballerinnen, die die Schweiz je hervorgebracht hat - und doch verpasst sie das Karrierehighlight im eigenen Land. Im Juni hatte sich Ramona Bachmann einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen, ausgerechnet im Training.
"Ich bin am Boden zerstört, dass ich die EM verpassen werde, vor allem hier in der Schweiz", sagte Bachmann: "Jetzt, so kurz vor dem Start, eine schwere Verletzung zu erleiden, ist unglaublich schwer zu akzeptieren."
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(SID)
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