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Frauen-WM: US-Team provoziert durch Enthusiasmus vor Halbfinale gegen DFB-Team

Inga Radel

Update 30/06/2015 um 14:01 GMT+2 Uhr

Ein "Media Day“ bei den US-Girls ist lockerer als beim Halbfinalgegner Deutschland. Im modernen Hallentrainingskomplex Stade de Soccer de Montréal zog auf der Tribüne Ali Krieger, die Rechtsverteidigerin mit den deutschen Wurzeln, alle in ihren Bann. Derweil liefen sich die Fußballmillionärinnen Abby Wambach, Alex Morgan, Hope Solo und Co. im Hintergrund telegen warm.

Das US-Team strotzt vor Selbstvertrauen

Fotocredit: Imago

Krieger plauderte fröhlich über ihr Nacktfoto-Shooting für ein ESPN-Magazin: "Es war toll, wunderschön und pur. Ich hoffe, damit eine Inspiration und Motivation für alle zu sein, gesund und fit zu bleiben und junge Leute zu animieren."
Die 30-Jährige, die einen Urgroßvater aus Berlin hatte, fünfeinhalb Jahre für den FFC Frankfurt spielte und ein Tattoo mit dem deutschen Wort "Liebe" trägt, blickte euphorisch aufs Halbfinale voraus (Mittwoch, ab 1:00 Uhr LIVE auf Eurosport und im Eurosport Player).
"Ich freue mich auf das geile Spiel gegen eine starke deutsche Mannschaft. Wegen solcher Spiele trainieren wir ein ganzes Leben", sagte sie in fließendem Deutsch. "Ich mag und vermisse das Land. Ohne Deutschland wäre ich nicht in der Nationalelf."
Neid und Angerer regieren irritiert
Diese totale Vorfreude und das strahlende Selbstbewusstsein lösen bei Bundestrainerin Silvia Neid und Kapitänin Nadine Angerer auch etwas Befremden aus. "Die haben ein eingebautes optimistisches Gen", sagte Angerer, die bei den Portland Thorns mit US-Star Alex Morgan zusammenspielt.
"Die USA tun beim Warmmachen so, als hätten sie schon gewonnen", spöttelte Neid. Und: "Alle Amis sind grundsätzlich laut, damit versuchen sie Dominanz herzustellen."
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Bundestrainerin Silvia Neid (l.) und Torhüterin Nadine Angerer (r.)

Fotocredit: Imago

Sie sagte auch, dass die Amerikanerinnen es nicht verkraften, nur Zweiter in der Weltrangliste hinter Deutschland zu sein. "Damit können die gar nicht umgehen." Neid und Angerer waren schon im WM-Finale 2011 USA gegen Japan in Frankfurt dadurch aufgefallen, dass sie mit Schadenfreude gegen das US-Team jubelten.
Grundsätzlich, meint Neid, leitete der DFB mit dem 3:0-Halbfinalsieg 2003 gegen die USA bei deren Heim-WM eine Zeitenwende ein. Die US-Girls galten damals als unschlagbar. Aus dieser Mannschaft sind immerhin noch drei dabei: Shannon Boxx (38), Abby Wambach (35) und Christie Rampone (40).
Neid genervt von der Lautstärke
Die Amerikanerinnen sind mit einem Altersdurchschnitt von knapp 30 das älteste Team, das je an einer Frauen- oder Männer-WM teilgenommen hat. Trotzdem zählen sie wie eh zu den Fittesten. Und Neid äußerte bei allen Ressentiments auch großen Respekt vor den USA, die im Turnierverlauf scheinbar immer noch einen Gang höher schalten können.
"Immer wenn Abby Wambach aufs Feld kommt, geht ein Ruck durch die Mannschaft", sagte die 51-Jährige. Und: "Gegen die USA geht es um Zweikampfstärke, die sind wahnsinnig robust."
Es wird das Duell der bisher stärksten Offensive des Turniers gegen die beste Defensive. Die DFB-Elf erzielte schon 20 Tore, die US-Keeperin Hope Solo ist seit 423 Minuten unbezwungen. Beide Teams wohnen im selben Fifa-Hotel "Le Centre Sheraton" in Montréal.
Silvia Neid nervten schon die vielen lauten Amerikaner im Hotel in Winnipeg.
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