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Hoeneß meldet sich zu Wort: "Den Kopf freikriegen"

Tobias Laure

Update 02/03/2016 um 09:38 GMT+1 Uhr

Endlich Ruhe. Uli Hoeneß hat sich erstmals seit seiner Haftentlassung vor wenigen Tagen zu Wort gemeldet und über seine Wünsche und Pläne gesprochen. Grundsätzlich gehe es ihm gut, er müsse "erst einmal den Kopf freikriegen. Sie können sich nicht vorstellen, was die letzten Jahre für eine Belastung für den Kopf waren - nicht nur im Gefängnis, auch die Zeit davor", so Hoeneß gegenüber der "Bild".

Uli Hoeneß ist wieder auf freiem Fuß

Fotocredit: Imago

Der ehemalige Bayern-Präsident wurde nach der Hälfte seiner dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe vorzeitig entlassen, nachdem er wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro verurteilt worden.

Tischtennis vor dem Einschlafen

Nun geht es für den 64-Jährigen darum, die schwere Zeit aufzuarbeiten, zu bewältigen. "Das alles ist nicht so einfach zu vergessen", erzählt Hoeneß. Im Gefängnis sei er täglich "um fünf Uhr aufgestanden" und dann zur Arbeit gefahren. "Abends um halb sieben, sieben war ich wieder zurück, habe ein bisschen Tischtennis gespielt. Dann habe ich geschlafen - beziehungsweise versucht zu schlafen. So einfach ist es nämlich nicht, im Gefängnis zu schlafen."
Hoeneß versicherte, dass er "sowohl im Gefängnis in Landsberg als auch im Freigängerhaus in Rothenfeld von allen - besonders von den Beamten - äußerst korrekt behandelt" worden sei.

"Ich bin nicht Präsident, ich bin gar nichts"

Dennoch: Die Haftstrafe hat Spuren hinterlassen beim ehemaligen Bundesliga-Topmanager. Bruder Dieter Hoeneß machte sich vor allem zu Beginn der Haft große Sorgen. "Ich bin damals erschrocken, denn Uli sah nicht gut aus", berichtete er dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Der Freigang und die damit verbundene Möglichkeit, beim FC Bayern zu arbeiten, habe die Situation seines Bruders dann "deutlich verbessert".
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Uli Hoeneß, FC Bayern München

Fotocredit: AFP

Uli Hoeneß selbst wünscht sich nun vor allem eines: "Ich möchte jetzt meine Ruhe. Ohne Fotografen vorm Haus. Ohne immer in Sorge zu sein, dass hinterm Baum Fotografen lauern, wenn ich mit meiner Frau spazieren gehe. Ich bin in keinem Amt beim FC Bayern mehr. Ich bin nicht Präsident, ich bin gar nichts."

Rückkehr ins Amt? Entscheidung nach Urlaub

Um eine mögliche Rückkehr ins höchste Amt beim Rekordmeister wird seit langem spekuliert. Die "Bild" berichtet, dass Hoeneß erst nach einem längeren Familien-Urlaub entscheiden wolle, ob er im November wieder für das Amt als Bayern-Präsident kandidiert.
In die Arena wird Hoeneß aber zurückkehren. Beim Heimspiel gegen Mainz (ab 20:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) wird er wieder auf der Tribüne sitzen. "Ich werde als freier Mann, als Privatmensch, ins Stadion gehen. Bisher war mir das ja verboten. Ich durfte nur zum Basketball, da auch nur in eine der hinteren Reihen. Ich freue mich sehr, mal wieder ein Spiel live zu sehen."
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