Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

"Krebsgeschwür" Katar: Gericht gibt EX-DFB-Präsident Theo Zwanziger Recht

VonSID

Update 19/04/2016 um 15:40 GMT+2 Uhr

Theo Zwanziger darf den künftigen WM-Gastgeber Katar weiter ungestraft als "Krebsgeschwür des Fußballs" bezeichnen. Die 6. Kammer des Düsseldorfer Landgerichts unter Vorsitz des Richters Joachim Matz wies die Unterlassungsklage des katarischen Fußball-Verbandes QFA ab. Die Äußerung sei zwar ein "beleidigendes Werturteil", aber vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt und keine Schmähkritik.

Zwanziger erscheint am 27. April wieder vor Gericht

Fotocredit: SID

Zwanziger, ehemals Präsident des DFB und am Dienstag im Saal 2.111 nicht persönlich anwesend, sieht sich in seiner Auffassung bestätigt.
"Es war eine deutliche Kritik, die aber möglich sein muss, wenn es um einen Skandal solcher Dimension geht", sagte er dem SID.
Das Land ist halb so groß wie Hessen, da herrscht eine unglaubliche Hitze, Reisen sind kaum zumutbar, die Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Dort eine WM auszutragen, ist ein Witz. Ich bin enttäuscht, dass alle Funktionäre, auch beim DFB, das als gottgegeben hinnehmen.
Zwanziger hatte die Formulierung "Krebsgeschwür" unter anderem in einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk vom 2. Juni 2015 gewählt. Die QFA, vertreten durch den früheren CSU-Spitzenpolitiker Peter Gauweiler, kündigte noch am Dienstag an, in Berufung gehen zu wollen.
"Scharfe Aussagen sind erlaubt, sonst kann es zu einer Lähmung des Meinungsbildungsprozesses kommen", betonte der beisitzende Richter.
Am 27. April wird der 70-Jährige im nächsten Rechtsstreit vor Gericht erscheinen: Vor dem Kölner Landgericht wird der Fall Günter Netzer gegen Theo Zwanziger verhandelt. Netzer will Zwanziger in der Affäre um angebliche Manipulation bei der WM-Vergabe an Deutschland Behauptungen über seine Person verbieten lassen.
Zwanziger hatte dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel gesagt, Netzer habe 2012 bei einem Treffen in Zürich eingestanden, bei der WM-Wahl seien die Stimmen der vier Asiaten in der Exekutive des Weltverbandes FIFA gekauft worden. Netzer (71) bestreitet vehement, dies auch nur im Ansatz gesagt zu haben. Er verweist auf die Anwesenheit seiner Gattin Elvira, die bezeugen könne, dass Zwanziger lüge.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung