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Arturo Vidal zum FC Barcelona: Darum passt der Bayern-Star bei Barça ins Konzept

Johannes Mittermeier

Update 04/08/2018 um 17:29 GMT+2 Uhr

Es ist perfekt: Arturo Vidal wechselt vom FC Bayern München zum FC Barcelona. Schon am Montag soll der Chile bei den Katalanen präsentiert werden. Der Transfer überrascht, weil Vidal keine Charakteristika aufweist, die ihn als Tiki-Taka-Spieler prädestinieren. Gut so! Barça machte gute Erfahrungen mit einem Mann, der auch eher Grobmotoriker ist - und jetzt ersetzt werden muss.

Arturo Vidal au Barça ?

Fotocredit: Eurosport

Manchmal liegen Antworten auf die vielen philosophischen Fragen des Fußballs im YouTube-Kanal eines Neunjährigen begründet.
Alonso Vidal hat nicht nur einen berühmten Nachnamen, sondern auch einen berühmten Vater, und er hat halt diesen YouTube-Kanal. Vor ein paar Tagen plauderte Vidal junior ungeniert über heikle Themen, sein Vater, der Bayern-Profi Arturo Vidal, besitze ja zwei Optionen für einen Vereinswechsel, meinte der Knirps da, Inter Mailand und den FC Barcelona.
Inter, das war bekannt. Aber Barcelona?
Am Donnerstag erfuhr das YouTube-Video ungeahnte Aufmerksamkeit, am Freitag wurde Vollzug verkündet. Vidal soll 19 Millionen Euro kosten und neun Millionen per annum verdienen, er erhält einen Dreijahresvertrag.

Vidal und Barça: Was soll das?

Laut "AS" habe Inter dem 31-Jährigen ein Mordssalär geboten, aber die Aussicht, einmal im Leben mit Lionel Messi zu spielen, ließ Vidal nicht lange überlegen, als sich die Chance ergab. Die "Sport Bild" schrieb zudem, dass Barcelona eine höhere Ablöse als Inter offerierte.
Nach Mittelfeldmann Arthur (Grêmio Porto Alegre), Innenverteidiger Clément Lenglet (FC Sevilla) und Flügelstürmer Malcom (Girondins Bordeaux) ist Vidal der vierte Neuzugang; über 100 Millionen Euro investierte der spanische Meister bereits.
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Arturo Vidal (r.) gegen den FC Sevilla

Fotocredit: Getty Images

Wer die Charakteristika des Berufssportlers Arturo Vidal kennt und ein Bild vom Barcelona-Fußball hat, dürfte sich anfangs schon fragen, wie dieser Spieler und dieser Klub harmonieren wollen. Vidal, der "Krieger" mit den wilden Tattoos, unerschrocken, burschikos, kampfstark, aber technisch limitiert, nicht gerade geschaffen fürs Tiki-Taka-Ensemble und ausstaffiert mit einem Lebenssitl, der in München durchaus argwöhnisch betrachtet wurde.
Also: Was soll das?
"Ich weiß, was er leisten kann", sagte Jupp Heynckes über seinen Lieblingsschüler aus Leverkusen, der bei Bayern 2017/18 just zur Form auflief, als Heynckes übernommen hatte. Dass Vidal im Saison-Schlussspurt fehlte, mag ein Faktor fürs Champions-League-Aus gegen Real Madrid gewesen ein, nicht unbedingt ausschlaggebend, allerdings nicht zu vernachlässigen.

Barcelona braucht einen Typ wie Paulinho

Barcelona wiedeurm ist inzwischen weit mehr als Tiki-Taka, die Elf hat noch immer ihre Glanzlichter, und natürlich berauscht sie der Ballbesitz, aber sie spielt ökonomischer als zu Pep Guardiolas Tagen.
Dazu passt, dass Barça im Vorjahr den Brasilianer Paulinho verpflichtete, eher Grobmotoriker und noch dazu aus China kommend. Seinen Transfer verstanden wenige, dann wurde er im Zentrum zu einem Stützpfeiler beim Double-Gewinn (52 Einsätze, zwölf Tore).
40 Millionen Euro hatte Barcelona an Guangzhou Evergrande überwiesen. Nach der WM, bei der Paulinho alle fünf Partien in der Startelf bestritt, befiel ihn Fernweh - ab sofort weilt der 30-Jährige erneut bei Guangzhou. Offenbar wurde Barça-Trainer Ernesto Valverde mit Tatsachen konfrontiert. Er soll wenig erfreut gewesen sein.
So brauchte es Ersatz, zumal der ewige Andrés Iniesta die Ewigkeit für eine endliche Periode erklärt hat und ebenfalls weg ist, nach Japan zu Lukas Podolskis Vissel Kobe. Prompt wirken drei Jährchen mit Vidal gar nicht mal so unklug.
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