FC Barcelona: Messi, Suárez, Griezmann, Dembélé, Coutinho, Neymar im Angriff
Update 26/07/2019 um 10:45 GMT+2 Uhr
Beim FC Barcelona herrscht akuter Platzmangel im Angriff. Star-Einkauf Antoine Griezmann erweitert das Repertoire um Heiligtum Lionel Messi, Mittelstürmer Luis Suárez sowie die Außenbahnspieler Ousmane Dembélé, Philippe Coutinho und Malcom auf einen spektakulären Umfang. Was passiert erst, wenn auch der Neymar-Transfer gelingt? Antwort: Barça muss Spieler abgeben, allein aus finanziellen Gründen.
Fußball ist heutzutage ja nicht mehr bloß Fußball. Es ist ein megalomanes Business mit Hang zur Markenbildung.
Die Leute lieben das. Bei Real Madrid war "BBC" das Akronym für ein Trio aus Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo, der wiederum "CR7" als Mahnmal stilisierte, während in Barcelona der "MSN"-Sturm zum Wettschießen lud: Lionel Messi, Luis Suárez, Neymar.
Insofern hat Barça jetzt die Wahl der Qual oder auch umgekehrt. Das "M" ist unumstößlich, weil es zu Messi gehört, dem heiligen Abgesandten Argentiniens. Danach wird's schwerer. Suárez bekommt Konkurrenz von "G" wie Antoine Griezmann, Barcelonas Star-Einkauf, der sich seinen Ruhm unter Umständen mit "N" wie Neymar teilen muss.
Plötzlich wäre "MSN" vereinigt - ergänzt von Griezmann, einem "C" für Philippe Coutinho, einem "D" für Ousmane Dembélé, vielleicht sogar einem zweiten "M" für Malcom. Akuter Platzmangel!
Griezmann huldigt Messi: "Er ist die Nummer eins"
Beginnen wir mit Griezmann, er hat sich die Aufmerksamkeit verdient nach dem zähesten Deal dieses Sommers (Neymar ausgenommen). Barcelona zahlte 120 Millionen Euro, Atlético Madrid verlangt 80 weitere, weil der Klub der festen Meinung ist, dass eine Einigung bestand, bevor Griezmanns Ausstiegsklausel von 200 auf 120 Millionen gesenkt wurde.
So oder so: Der Franzose ist endlich Wahl-Katalane. Und bringt das Offensivangebot beinahe zum Platzen, sollten wirklich alle Kandidaten bei Barça bleiben (sehr unwahrscheinlich).
Messi genießt einen Nimbus der Gottesgleichheit, zuletzt hat er 51 Tore in 50 Pflichtspielen geschossen, noch immer repräsentiert der 32-Jährige eine Naturgewalt. "Er ist die Nummer eins, wie LeBron James im Basketball", sagt Griezmann im vereinseigenen Fernsehsender.
LeBron ist das Gesicht des Basketballs, wie Messi das Gesicht des Fußballs ist.
Mittelstürmer Suárez gelangen 25 Tore in 49 Spielen, sodass Griezmann (21 Tore in 48 Spielen für Atlético) seinen Platz auf Linksaußen finden müsste. Dort hat sich Dembélé gesteigert, 14 Tore in 42 Spielen, trotzdem verkörpert er den Anstoß eines Dominoeffekts, der nicht nur Karl-Heinz Rummenigge in München interessiert.
Neymar-Poker: Dembélé und Coutinho als Faktoren
Dembélé taugt zur Verhandlungsmasse im Neymar-Poker. Barcelonas Finanzen sind nicht rosig genug, um nach Griezmann auch den Brasilianer zu verpflichten, ohne Kompromisse machen zu müssen. Offenbar hängt Neymars Rückholaktion (er war bis 2017 bei Barça) davon ab, ob sich Paris Saint-Germain auf Tausch-Transfers einlässt - wonach es nicht aussieht.
Die "AS" berichtet, dass PSG eine Neymar-Verrechnung mit Dembélé und Coutinho abgelehnt habe; dasselbe gilt laut "Le Parisien" für Malcom. Der 22-Jährige war erst 2018 aus Bordeaux nach Barcelona gewechselt (für 41 Millionen Euro), vier Tore in 24 Spielen später dürfte er weiterziehen. Aus Gründen der Aussichtslosigkeit.
Selbst ein Kaliber wie Coutinho (11 Tore in 54 Spielen der Vorsaison) schaffte es nie, sich in Barcelona zu entfalten wie beim FC Liverpool. Prompt gibt's Spekulationen über ein Comeback, kolportiert wird eine zweijährige Leihe plus Kaufoption über 97,5 Millionen Euro. Passenderweise spricht Coutinho-Berater Kia Joorabchian von der "besonderen Liebe" seines Klienten zu Liverpool...
Griezmann nicht bei allen Barça beliebt
Alles sehr verzwickt. Fakt ist, dass Neymar seinen Wunsch hinterlegt hat und gehen darf, sofern ein "zufriedenstellendes Angebot" eintrudelt, wie PSG-Sportdirektor Leonardo betont. Inzwischen werden alternative Abnehmer wie Juventus Turin genannt.
Und Griezmann? Erhielt im ersten Training gleich einen Beinschuss, was er bittersüß lächelnd quittierte. Ohnehin empfängt ihn Barcelona nicht mit grenzenlos geöffneten Armen, viele Fans sind beleidigt, weil Griezmann schon 2018 mit der Blaugrana flirtete, dann aber Atlético seine Verbundenheit schwor.
in einem schwülstigen TV-Format.
Mit bedeutungsschwangeren Vokabeln.
Ach, Fußball.
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