Real Madrid enttäusch weiter: Fehlender Führungsspieler und schwache Leistungen

Mit einem Sieg gegen Villarreal hätte Real Madrid die Lücke auf den FC Barcelona auf fünf Punkte verkleinern können, doch die Mannschaft war wohl nicht hungrig genug. Vor allem in der zweiten Hälfte haben die Madrilenen an Leistung eingebüßt. Nach der 2:1-Halbzeitführung schien es, als ob der Champions-League-Sieger zu früh an den Sieg gedacht hätte

Trainer Santiago Solari meinte nach dem Spiel, dass vor allem die Auswechslung des verletzten Gareth Bale Mitschuld an der mangelhaften Leistung gehabt hätte. "Wir haben in der zweiten Hälfte die Konterchancen nicht genutzt und Gareth (Bale, Anm. d. Red.) ist ja ein Spezialist dafür", sagte der Argentinier.

Der ehemalige Real-Spieler und Sportdirektor Pedja Mijatovic sieht das allerdings anders. Obwohl er Bale als Spieler mag, ist er sich sicher, dass der Waliser nicht als Führungsspieler taugt. Das Loch, das Cristiano Ronaldo mit dem Wechsel zu Juventus Turin hinterlassen hat, ist schwer zu füllen und bislang gibt es nach Mijatovic‘ Meinung noch keinen Spieler, der das geschafft hat. Gegenüber "El Larguero" sagte er über Bale:

Mijatovic bringt auch Kritik an Solaris Wechseln an. Speziell die Auswechslung von Luca Modric in der 63. Minute sei für ihn unverständlich. "Wenn ein Spieler das Spiel beginnt und sich gut fühlt, lass ihn weitermachen", sagte er und fügte an:

Seiner Ansicht nach, war die Auswechslung von Modric die falsche Entscheidung. Ebenso, wie die von Toni Kroos. Der Trainer brachte Vinícius Juníor für den deutschen Nationalspieler, wollte, dass dieser den Unterschied macht.

Ein auffälliger Aspekt bei der Niederlage war zudem die Leistung von Verteidiger Marcelo. Gerade im Duell mit dem 19-Jährigen Samuel Chukwueze zog der Brasilianer oft den Kürzeren. Gleich in der 4. Minute, beim 1:0, kam der Brasilianer nicht hinter seinem Gegenspieler "Samu", der in dieser Situation den Assist für Santi Cazorla lieferte, her. Auch beim zweiten Tor wirkte es so, als würde Marcelo seinem Gegner Cazorla lieber aus der Ferne zusehen, als aktiv zu verteidigen. Torwart Thibaut Courtois weiß, dass "eine Unachtsamkeit hinten kurz vor Schluss" die Mannschaft um den Sieg gebracht hat.

Es bleibt abzuwarten, wie wichtig diese zwei liegen gelassenen Punkte im Kampf um die Meisterschaft gewesen wären. Aktuell ist Barcelona der klare Favorit auf den LaLiga-Titel. Atlético Madrid ist erster Verfolger. Eines ist klar: Aufgeben ist keine Option. "Wir werden bis zum Ende um die Meisterschaft weiterkämpfen", sagte Solari nach dem Spiel.