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Real Madrid mit Zurückhaltung auf dem Transfermarkt: Konstanz statt Galáctico-Transfers

Thomas Schurl

Update 01/08/2018 um 16:55 GMT+2 Uhr

Galáctico-Transfers à la Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale sind bei Real Madrid mittlerweile zur Seltenheit geworden. Bewusst nehmen sich die Königlichen aus dem irrsinnigen Wettbieten für Superstars raus, um dem funktionierenden Kollektiv keinen großen Schaden zuzufügen. Deshalb erscheint es auch in diesem Sommer als fraglich, ob Spieler wie Neymar oder Hazard den Weg nach Madrid finden werden.

Odrizola

Fotocredit: Getty Images

Der gescheiterte Mbappé-Transfer im letzten Jahr zeigte, dass Real Madrid nicht mehr bereit ist, Spieler um jeden Preis zu holen. Und weil der Franzose nun auch über diesen Sommer in Paris bleiben wird und dazu keine Chance auf eine Neymar-Verpflichtung besteht, sollen sich die Königlichen laut Medienberichten wieder mit Namen wie Edinson Cavani oder Robert Lewandoswski beschäftigen.

Abkehr vom Galáctico-Prinzip

Doch in der spanischen Hauptstadt wird auch in diesem Transfersommer erst einmal auf solch namhafte Transfers verzichtet. Zu sehr haben konzeptlose Spieler-Transfers oder Prestige-Einkäufe in der Vergangenheit ein intaktes Mannschaftsgefüge zerstört, die letztendlich auch für die ausbleibenden sportlichen Erfolge verantwortlich waren.
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Zinédine Zidane, hier mit David Beckham, war einst selbst ein Galáctico

Fotocredit: Imago

Ein solches Umdenken wurde erstmals erkennbar, als Zinédine Zidane Trainer an der Concha Espina wurde. Der Franzose, paradoxerweise 2001 selbst ein Galáctico-Transfer, wurde im Januar 2016 als Coach der zweiten Mannschaft zum Cheftrainer befördert und hat die Klub-Direktive um Präsident Florentino Pérez auf Kontinuität und nachhaltige Personalpolitik in Form von Transfers á la Asensio eingeschworen.

Lopetegui soll Zidanes Weg fortsetzen

Seit Anfang Juli leitet der Spanier Julen Lopetegui das Training der Königlichen, der den unter Zidane eingeschlagenen Weg fortsetzen soll. Und der Real-Coach scheint bislang äußerst zufrieden mit seinem bestehenden Kader zu sein, was er auch nach der Testspiel-Niederlage gegen Manchester United deutlich machte:
Ich bin froh mit der Mannschaft, die ich habe. Wir versuchen, dass es eine bessere Mannschaft wird, das Team neu aufzubauen. Es ist eine große Aufgabe für einen Trainer und wir sind überzeugt, es zu schaffen.
An ihm wird es außerdem liegen, den Älteren im Team, wie Ramos oder Modrić, zu erklären, dass sie nicht mehr 50 Spiele in der Saison bestreiten werden und gleichzeitig junge Talente in diesen Prozess einzubinden. Mit den Trainer-Erfolgen als spanischer U-19 und U-21-Europameister ist gerade Lopetegui das zuzutrauen.
Einen Sommer ganz ohne "galaktische" Neuzugänge kann man sich auch beim größten Klub der Welt nicht leisten. Vor allem, weil mit dem zuletzt gewonnenen dritten Champions-League-Titel in Folge die Ansprüche der Madrilenen nicht kleiner geworden sind. Zudem muss man als Unterhaltungsklub, wie es Real Madrid ebenfalls ist, seine Rolle als globale Fußballmarke auch marketingtechnisch pflegen.

Ronaldo-Abgang muss kompensiert werden

Noch im Juni äußerte sich Real-Präsident Pérez dazu zukunftsträchtig:
Es wird Verpflichtungen geben, aber wenige und besondere. Um etwas zu verändern, muss man jemanden entfernen. Das wollen wir aber nicht.
Nach den jüngsten Zugängen von Torhüter Andriy Lunin, dem Marcelo-Backup Álvaro Odriozola und 45-Millionen-Mann Vinícius Júnior haben die Königlichen auch bereits reichlich Geld für hochkarätige und vielversprechende Spieler ausgegeben. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Cristiano Ronaldos überraschender Abgang nach Turin weder lückenlos als auch von einer Person zu ersetzen sein wird.
Zudem wird mit dem belgischen Flügelspieler Eden Hazard ein Name mit Real in Verbindung gebracht, der auch selbst schon mehrfach bekräftigte, dass Madrid sein anvisiertes Ziel sei. Aber es ist eben nicht mehr das Real Madrid von vor zehn Jahren, das jeden Preis am Transfermarkt mitging.
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