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Ansu Fati: FC Barcelona nach rassistischem Text entsetzt

Florian Bogner

Update 23/10/2020 um 23:39 GMT+2 Uhr

Ansu Fati spielte beim 5:1 des FC Barcelona in der Champions League gegen Ferencváros Budapest überragend. In der spanischen Zeitung "ABC" erschien darauf eine Lobeshymne auf den 17 Jahre alten Flügelstürmer, die jedoch derart deplatziert vor rassistischen Stereotypen triefte, dass sich mehrere Mitspieler Fatis empörten und Barcelona nun rechtliche Schritte gegen den Autor einleiten will.

Ansu Fati - FC Barcelona

Fotocredit: Getty Images

Ansu Fati hatte beim Champions-League-Auftakt des FC Barcelona am Dienstagabend mit einem Tor und einer Torvorlage geglänzt.
Darauf hin hieß es in einem Artikel der "ABC": Ansus Lauf habe etwas "von einer Gazelle, oder einem sehr jungen schwarzen Mantero", wie man in Spanien illegale Straßenverkäufer nennt, "den man plötzlich am Paseo de Gràcia entlanglaufen sieht und 'Wasser, Wasser!' rufen hört, um damit auf die eingetroffene Polizei aufmerksam zu machen."
Einmal in Fahrt, fuhr Autor Salvador Sostres fort: "Dschungelszenen im Herzen der Stadt, die es so nicht mehr zu sehen gibt, weil für Ada Colau (Barcelonas Bürgermeisterin, Anm. d. Red.) die Kriminellen jetzt die Polizisten sind und nicht mehr die Manteros, die nun nicht mehr wegrennen müssen. Zur Wahrheit gehört auch, dass sie ohne Touristen kaum mehr Geschäfte machen."

Autor entschuldigt sich

Am Donnerstag entschuldigte sich der Autor in der Online-Ausgabe der "ABC" für diese Beschreibungen. Der betreffende Absatz wurde gelöscht.
Er habe lediglich "die Schönheit von Fatis Bewegungen loben wollen und seine Klasse als sehr junger Spieler", schilderte Sostres. Dass seine Ausführungen als rassistisch verstanden wurden, sei "fern jeglicher Absicht" passiert und würde nicht seiner Meinung entsprechen.
Er sei Fati im Gegenteil seit dessen Debüt in all seinen Artikeln sehr gewogen gewesen: "Es tut mir sehr leid, dass es zu diesem Missverständnis gekommen ist und ich entschuldige mich bei jedem, der daran Anstoß genommen hat."

Griezmann und Dembélé äußern sich unmissverständlich

Laut der "Mundo Deportivo" habe der FC Barcelona dennoch rechtliche Schritte gegen Sostres eingeleitet. Auch Mitspieler meldeten sich zu Wort.
Antoine Griezmann twitterte: "Ansu ist ein außergewöhnlicher Junge, der den gleichen Respekt wie jeder andere Mensch verdient. Nein zu Rassismus und zu schlechter Bildung."
Ein Statement, dem Ex-Barcelona-Spieler Gary Lineker mit einem "so ist es" beipflichtete.
Barça-Angreifer Ousmane Dembélé teilte derweil ein Foto in seiner Instagram-Story mit der Aufschrift "No to racism".
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