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FC Barcelona: So funktioniert die Registrierung neuer Spieler in LaLiga - Fragen und Antworten

Marc Hlusiak

Update 12/08/2022 um 10:19 GMT+2 Uhr

Der Transfersommer 2022 war ergiebig für den FC Barcelona. Mit Robert Lewandowski, Joules Koundé, Franck Kessié, Raphina und Andreas Christensen leisteten sich die Katalanen jede Menge Topstars für großes Geld. Das Problem: Bisher ist noch keiner der neuen Stars bei der Liga registriert und damit spielberechtigt. Wo genau das Problem liegt und wie es sich lösen lässt lest ihr hier.

Robert Lewandowski

Fotocredit: Getty Images

Nur noch wenige Tage bleiben dem FC Barcelona, um die Neuzugänge des Sommers und einige bereits länger im Kader befindliche Spieler bei LaLiga zu registrieren.
Andernfalls würden Robert Lewandowski (ca. 50 Millionen Euro vom FC Bayern), Joules Koundé (50 Millionen vom FC Sevilla), Raphina (58 Millionen Euro von Leeds United), Andreas Christensen (ablösefrei vom FC Chelsea) und Franck Kessié (ablösefrei vom AC Mailand) zum Saisonstart gegen Rayo Vallecano fehlen.
Insgesamt bleibt den Katalanen noch bis zur Schließung des Transferfensters am 1. September um 23:59 Uhr Zeit, die Neuankömmlinge bei der Liga zu registrieren. Gelingt das nicht, wären diese die komplette Hinrunde nicht spielberechtigt.
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Wie funktioniert die Registrierung der Spieler?

Die spanische LaLiga erlaubt ihren Teams bis zu 25 Spieler für den Spielbetrieb anzumelden. Allerdings ist diese Möglichkeit an finanzielle Regularien gekoppelt. So wird für jeden Klub individuell eine Gehaltsobergrenze festgelegt, die sich am Vereinsbudget und den geschätzen Einnahmen aus TV-Geldern, Sponsoring-Verträgen und den Ausgaben orientiert. Wird diese Obergrenze überschrittren, können Spieler nicht registriert werden und stehen ihren Mannschaften somit nicht zur Verfügung.

Was ist das Problem des FC Barcelona?

Der FC Barcelona ist bekanntlich hoch verschuldet. Bei seinem Amtsantritt im März 2021 sprach Präsident Joan Laporta von 451 Millionen Euro Nettoschulden und rund 1,35 Milliarden Euro Bruttoschulden. Ein Jahr später, im März 2022, gab LaLiga bekannt, dass sich die Katalanen noch immer 144 Millionen Euro über der veranschlagten Gehaltsobergrenze von 97 Millionen Euro befindet.
Eine Summe, die sich "aus der Differenz zwischen den tatsächlichen Verlusten des Klubs und den von LaLiga im Mai 2021 geschätzten" ergibt, so Generaldirektor von LaLiga Javier Gomez gegenüber "Mundo Deportivo".
Die neue Gehaltsobergrenze für die Saison 2022/23 wurde jedoch noch nicht festgelegt und die Registrierung ist deshalb auch nicht möglich. Laut "Mundo Deportivo" warte LaLiga noch immer auf die Einreichung der vollständigen Finanzunterlagen des FC Barcelona, ohne diese eine genaue Gehaltsobergrenze nicht definiert werden kann.

Was kann der FC Barcelona tun?

Die Katalanen müssen dringend ihre Schulden reduziere. Das funktioniert am effektivsten durch den Verkauf von Spielern wie Frenkie de Jong, den der Klub seit Wochen loswerden will. Auch Gehaltsreduzierungen, wie bei Gerard Piqué oder Sergio Busquets geplant, sind eine Möglichkeit. Einnahmen generierte der Verein bereits durch den Verkauf von zehn Prozent seiner LaLiga-Fernsehrechte an die globale Investmentfirma Sixth Street (667 Millionen Euro).
Diese Summe erkennt die Liga aber laut dem spanischen Radiosender "Cope" nicht komplett an. So soll Sixth Street bis jetzt nur 517 Millionen gezahlt haben, dem Verein fehlen daher weitere 150 Millionen Euro zur Erfüllung des Financial Fairplay, was Registrierungen der Spieler möglich machen würde. Es ist davon auszugehen, dass Barcelona vor Einreichung aller Unterlagen versucht, dieses Kapitalloch zu stopfen.

Welche Deadlines gibt es?

Damit Spieler zum Ligaauftakt am Samstag um 21 Uhr gegen Rayo Vallecano (Liveticker) einsatzfähig sind, müssen diese bis fünf Minuten vor Anpfiff registriert werden. Liga-Präsident Javier Tebas hat jedoch bereit sangekündigt, dass die Unterlagen "wie üblich gründlich geprüft werden" und die Zeit bis zum ersten Spiel nicht ausreichen könnte. Eine Ausnahme werde es auch für den großen FC Barcelona nicht geben.
Überdies hat die Blaugrana bis zum 1. September um 23:59 Uhr Zeit, die Bedingungen der Liga zu erfüllen. Sollte bis dahin immer noch ein Defizit bestehen und keine Finanzunterlagen bei der Liga eingegangen sein, könnten Neuzugänge erst wieder im Wintertransferfenster mit Start am 1. Januar 2023 für die kommende Rückrunde registriert werden.

Wie äußert sich der FC Barcelona?

Von Seiten des Klubs bemüht man sich, die Geschichte nicht allzu hoch zu hängen. Präsident Laporta erklärte laut Marca: "Wir haben verstanden, dass wir unsere Hausaufgaben machen und das Nötige zu tun haben, und deshalb werden wir in der Lage sein, Spieler ohne Probleme registrieren zu können. Ich bin optimistisch. Hoffen wir, dass LaLiga das auch so sieht." Laut Berichten der "Sport Bild" gab es am Donnerstagabend eine Besprechung zwischen Präsident Joan Laporta, dessen Vize Rafael Yuste, Jordi Cruyff und Mateu Alemany. Dort soll bestätigt worden sein, dass die Registrierung noch am Freitagabend in trockenen Tüchern sein soll.
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