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Real Madrid: Antonio Rüdiger im Boss-Modus – Mesut Özil und Carlo Ancelotti feiern "besten Verteidiger der Welt"

Dennis Melzer

Update 06/01/2024 um 08:50 GMT+1 Uhr

Obwohl Real Madrid in der Defensive personell aus dem letzten Loch pfeift, verbuchten die Königlichen eine beeindruckende Erfolgsserie von 13 ungeschlagenen Pflichtspielen hintereinander. Mitverantwortlich für den Erfolg zeichnet Antonio Rüdiger. Der DFB-Star zeigt sich in bestechender Form – und bringt nicht nur seinen Trainer ins Schwärmen. Ein Ex-Kollege sang eine bemerkenswerte Lobeshymne.

Ancelotti schwärmt von Rüdiger: "Unsere Versicherung"

In Antonio Rüdigers Leben dreht sich nicht alles um schnelle Autos oder teure Uhren. Während einige seiner Kollegen keine Gelegenheit auslassen, um das Klischee des egozentrischen Profi-Fußballers zu bestätigen, blickt der gebürtige Berliner über den viel zitierten Tellerrand hinaus.
Rüdiger engagiert sich seit vielen Jahren in sozialen Projekten. Sowohl in seiner Heimat Deutschland als auch in Sierra Leone, dem Geburtsland seiner Mutter. Jüngst spendete er 1700 Shirts, Jogginghosen, Hoodies und Schuhe für Bedürftige an die Berliner Stadtmission.
"Menschen wie Antonio Rüdiger sind ein Segen. Es ist wunderbar, wenn sie zuvor mit uns in Kontakt treten und dann genau das vorbeibringen, was wir dringend brauchen", freute sich Missionsdirektor Christian Ceconi über die willkommene Zuwendung.
Lob gibt es für den Rüdiger dieser Tage zuhauf – nicht nur wegen seines gesellschaftlichen Einsatzes, sondern auch für seine Leistungen auf dem Platz. Der Innenverteidiger von Real Madrid befindet sich aktuell in herausragender Form.

Rüdiger avanciert zum Abwehrchef

Dank Rüdigers Treffer behaupteten die Königlichen (48 Punkte) den tabellarischen Platz an der Sonne in La Liga vor Überraschungsteam FC Girona (ebenfalls 48 Punkte), zudem bauten die Hauptstädter ihre Ungeschlagen-Serie auf 13 Pflichtspiele aus.
Ein beeindruckender Lauf, besonders in Anbetracht der personellen Umstände. Denn: Mit Torhüter Thibaut Courtois und den beiden Innenverteidigern Eder Militao und David Alaba, die sich allesamt einen Kreuzbandriss zuzogen, stehen gleich drei prominente Defensivstützen langfristig nicht zur Verfügung.
Trotzdem datiert die letzte Niederlage wettbewerbsübergreifend aus dem September. Auch dank Rüdiger, der im Duell mit Mallorca neben seinem Auftritt im gegnerischen Strafraum vor allem im eigenen Sechzehner einmal mehr als rigoroser Abräumer zu gefallen wusste.

Ancelottis Ritterschlag

67 Prozent seiner Zweikämpfe entschied der 30-Jährige für sich, zudem verbuchte er vier Balleroberungen sowie zwei klärende Aktionen.
Imposante Werte für Rüdiger, der in Militaos und Alabas Abwesenheit gezwungenermaßen den neuen Abwehrboss geben und seine Nebenleute (zum Beispiel den gelernten Mittelfeldspieler Aurélien Tchouaméni) anleiten muss.
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Antonio Rüdiger (Real Madrid)

Fotocredit: Getty Images

"Er gibt uns hinten Sicherheit und spielt sehr gut, er spielt auf seinem höchsten Niveau", lobte Real-Trainer Carlo Ancelotti den Defensivspezialisten nach dem Sieg gegen Mallorca. Ancelotti weiter: "Er spielt sehr konstant auf einem hohen Level. Er ist immer fokussiert und bereit. Er ist unsere Versicherung."
Worte, die aus dem Mund des sonst so nüchternen Italieners als verbaler Ritterschlag zu verstehen sind.

Özil: Rüdiger "der beste Verteidiger der Welt"

Eine noch größere Eloge stimmte der frühere Real-Profi und Ex-Rüdiger-Kollege Mesut Özil beim Twitter-Nachfolger "X" an: "Prime Toni Rüdiger ist einfach der beste Verteidiger der Welt im Moment", schrieb der Weltmeister von 2014.
Özil schob nach: "Unglaubliche Saison für meinen ehemaligen Verein Real Madrid. Man könne sich gerne bei ManCity-Star Erling Haaland oder Napoli-Torjäger Victor Osimhen erkundigen, wie gut Rüdiger wirklich ist. "Schaut Euch an, was mit Chelsea passiert ist, nachdem er gegangen ist – sie vermissen seine Mentalität jeden Tag", so Özil abschließend.
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Antonio Rüdiger und Mesut Özil

Fotocredit: Getty Images

Damit spielte der mittlerweile 35-Jährige auf den sportlichen Negativtrend der Blues an, die die Saison nach Rüdigers Abschied auf einem enttäuschenden zwölften Platz beendet hatten und auch in dieser Spielzeit (aktuell nur Platz zehn) im Orchester der Großen keine Rolle spielen.
Die mäßigen Auftritte der Londoner dürften Rüdiger nur bedingt tangieren. Für den 66-maligen Nationalspieler liegt der Fokus ganz klar auf einer titelreichen Saison mit Real.
Generell zeigte er sich ob seiner Verfassung glücklich: "Ich fühle mich sehr gut und arbeite hart. Wir verteidigen als Team sehr gut, das macht meinen Job einfacher", verdeutlichte er im Nachgang an den wichtigen Sieg gegen Mallorca.

Bei Real top, im DFB-Team flop

Weniger einfach hatte es Rüdiger hingegen in letzter Zeit in der Nationalmannschaft. Anders als bei seinem Arbeitgeber fiel er – wie die meisten seiner Mitspieler im DFB-Dress – mit teils eklatanten Fehlern auf und war von einer Rolle als erfolgreicher Organisator und Abwehr-Chef meilenweit entfernt.
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Antonio Rüdiger (l.)

Fotocredit: Getty Images

"Ehrlich, ich verstehe manchmal auch nicht, was mit uns passiert, wenn wir das Trikot überstreifen", sagte Rüdiger Ende Dezember im Gespräch mit dem Fußballmagazin "11Freunde": "In den Vereinen liefern ja eigentlich alle ganz ordentliche Leistungen ab. Aber egal, was es ist. Es muss behoben werden. Wir haben eine Heim-EM."
Zu großen Kampfansagen wollte sich Rüdiger nicht hinreißen lassen, vom Titel zu sprechen sei laut ihm "nichts als Träumerei". Sein Plan für die Kehrtwende? Los Blancos kopieren: "Bei Real sind wir die Könige des Comebacks. Wir machen einfach weiter, immer weiter."
Rüdiger sollte auch in der Nationalmannschaft mit gutem Beispiel vorangehen. Der im Moment vielleicht "beste Verteidiger der Welt" hat die Qualität dazu.
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