Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona offenbar auf der Abschussliste: Das fiese Spiel mit Deutschlands Nummer eins
VonThomas Gaber
Update 31/05/2025 um 10:20 GMT+2 Uhr
Er gewann die Champions League, wurde mehrfacher spanischer Meister und Pokalsieger und ist seit August 2024 Kapitän des FC Barcelona. Doch nun gehört Marc-André ter Stegen offenbar zum alten Eisen der Katalanen und soll in der Sommerpause aussortiert werden - aus zweierlei Gründen. Als ter Stegens Nachfolger hat Barça ausgerechnet die Nummer eins des ungeliebten Stadtrivalen Espaynol auserkoren.
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Quelle: Perform
"Bombe in Barcelona". Mit dieser Zeile machte die spanische Sportzeitung "AS" am Freitag auf. Demnach habe Joan Laporta, Präsident des FC Barcelona, nach einer Vorstandssitzung grünes Licht für den Verkauf von Marc-André ter Stegen gegeben.
Der Kapitän der Azulgrana und laut einer vor einem Jahr getätigten Aussage von Ex-Trainer und Barça-Legende Xavi "mit Abstand beste Torhüter der Welt" plötzlich auf der Abschussliste? Klingt verwirrend, ist aber offenbar Realität.
Neben der "AS" berichten auch der Radiosender "RAC1" und Barças Haus- und Hofblatt "El Mundo Deportivo" von dieser "weitreichenden Entscheidung".
Doch was bewegt den FC Barcelona überhaupt dazu, seiner Nummer eins nach elf überwiegend erfolgreichen Jahren den Laufpass geben zu wollen?
Sportdirektor Deco: "Müssen uns nach neuem Torhüter umsehen"
Jorge Ordas von Eurosport Spanien nennt zwei Gründe. "Marc-André bleibt aufgrund seiner Leistungen und als Kapitän der Mannschaft ein Schwergewicht, aber sein hohes Gehalt und die Zweifel an seiner Fitness könnten ausschlaggebend sein für Barças Überlegungen", so Ordas.
Tatsache ist, dass ter Stegen seit Mai 2019 drei schwere Knieverletzungen erlitt und in Summe etwa 450 Tage ausfiel. Im November 2023 musste er sich zudem einer Rücken-Operation wegen Problemen an der Lendenwirbelsäule unterziehen und weitere drei Monate pausieren.
Offenbar trauen ihm die Barça-Verantwortlichen nimmt mehr zu, seine alte Klasse wiederzuerlangen. "Die Angst davor, dass sich ter Stegen wieder verletzt, ist größer als die Zuversicht, dass er wieder der Alte wird", schrieb "El Mundo Deportivo".
Befeuert werden die Gerüchte von Sportdirektor Deco, der zuletzt bei "RAC1" erklärte, dass "wir uns nach einem neuen Torhüter umsehen müssen, wenn man an die nächsten ein oder zwei Jahre denkt."
Bundestrainer Nagelsmann bleibt entspannt
Seltsam ist der Umgang mit ter Stegen allemal. Er hat sich nach Verletzungen stets zurückgekämpft und mit herausragenden Leistungen überzeugt. Inwieweit er sich von seinem Patellasehnenriss erholt hat, lässt sich kaum bewerten. Zwei Ligaspiele durfte ter Stegen im Mai absolvieren und spielte dabei fehlerfrei.
"Hansi Flick (Trainer des FC Barcelona, Anm. d. Red.) hat mir gesagt, dass Marc-André topfit ist", erklärte Bundestrainer Julian Nagelsmann im Zuge der Kader-Nominierung für das Final Four der Nations League.
Am Freitag legte er im Trainingslager der DFB-Auswahl nach. "Ich habe die Berichte gelesen. Da wird mir jetzt nicht angst und bange - und Marc auch nicht", versicherte Nagelsmann. "Ich habe mit Hansi gesprochen, aber garantiert nicht über die Transferpläne von Barcelona, das ist nicht meine Baustelle, Gott sei Dank. Ich kann aber sagen, dass "Marc top drauf ist und im Final Four zwei Topspiele machen wird."
An ter Stegens Status in der Nationalmannschaft hat sich nichts geändert. "Ich habe oft genug betont, dass Marc unsere Nummer eins ist", verdeutlichte der Bundestrainer.
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Der Bundestrainer und seine Nummer eins: Julian Nagelsmann stärkt Marc-Andre ter Stegen den Rücken
Fotocredit: Getty Images
Torhüter von Stadtrivale Espanyol soll kommen
Aus sportlicher Sicht ist die Bereitschaft des FC Barcelona, auch ohne ter Stegen in die nächste Saison zu gehen, schwer nachvollziehbar. Bleibt die wirtschaftliche Komponente. Angeblich will der chronisch klamme Klub ter Stegens Gehalt von kolportierten sieben Millionen Euro jährlich und einem Vertrag bis 2028 einsparen.
Der Torhüter, den der Verein als Neuzugang im Auge hat, würde die Gehaltsstruktur entspannen. Es ist Joan Garcia - ausgerechnet bei Stadtrivale Espanyol zwischen den Pfosten.
Der 24-Jährige hat eine starke Saison gespielt, ist für La Liga-Experte Ordas aber (noch) nicht aus dem Holz eines ter Stegen geschnitzt. "Er ist sehr talentiert, muss sich aber den Anforderungen eines großen Vereins erst noch stellen. Im Moment ist er noch weit entfernt von ter Stegen und daher ein Risiko, was die nahe Zukunft angeht", so Ordas.
Laut "El Mundo Deportivo" ist der FC Barcelona aber bereit, die fixe Ablösesumme in Höhe von 25 Millionen Euro zu zahlen. Inwieweit sich diese Investition im Vergleich zum Gehalt von ter Stegen rechtfertigen lässt, bleibt Barças Geheimnis.
Traum von der WM 2026 in Gefahr?
Noch steht ter Stegen beim spanischen Doublegewinner unter Vertrag und es ist trotz der hartnäckigen Gerüchte um seinen bevorstehenden Abschied aus Barcelona völlig offen, wo er die Saison 2025/26 absolvieren wird.
Für seinen großen Traum ist die aktuelle Situation dennoch beunruhigend. Nach vielen Turnieren auf der Ersatzbank will ter Stegen unbedingt als Nummer eins zur WM 2026 in Mexiko, den USA und Kanada.
Nagelsmann hat stets betont, dass derjenige, der Deutschland im Sommer 2026 zum fünften Stern führen soll, im Verein regelmäßig spielen muss. Insofern könnte ter Stegen bald vor einer schwierigen Entscheidung stehen: Sich bei Barça durchbeißen oder die Flucht ergreifen, um sich woanders für die WM zu empfehlen.
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Ciao, Nerazzurri! Inter in München angekommen
Quelle: Eurosport
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