Liverpool gewinnt League Cup in Elfmeter-Krimi gegen Chelsea - Klopp huldigt Matchwinner Kelleher

Der FC Liverpool setzt sich im Finale des League Cups gegen den FC Chelsea in einem dramatischem Elfmeterschießen 11:10 durch. Nachdem alle 20 Feldspieler ihre Aufgaben vom Punkt bravurös lösen, kommt es vor annähernd ausverkauftem Haus im Wembley Stadium zum Showdown beider Torhüter. Warum Liverpools Caoimhin Kelleher nun Teil einer "Wall of fame" - und Chelseas Kepa untröstlich ist.

Der FC Liverpool feiert seinen Keeper Kelleher beim League-Cup-Sieg gegen den FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

So ganz traute Jürgen Klopp dem Braten wohl nicht.
Liverpools Keeper Alisson Becker hatte einen jungen Fan eingeladen, bei der Pokalübergabe auf der Tribüne hautnah dabei zu sein. Als der rothaarige Junge die Trophäe dann tatsächlich vom brasilianischen Schlussmann überreicht bekam, half Klopp fast etwas besorgt beim Stemmen.
Safety first, war augenscheinlich die Devise. Nicht auszudenken, wäre der hübsche Kelch zu Boden oder gar über die Brüstung geflogen.
Dem Jungen wird es ohnehin egal sein, ob der Teammanager seine Finger mit am Pott hatte, als er ihn in den Londoner Nachthimmel reckte. Vergessen wird er diesen Moment mit Sicherheit nicht.

Dramatisches Ende mit 22 Elfmetern

Apropos unvergesslich - auch das League-Cup-Finale zwischen dem FC Chelsea und dem FC Liverpool darf ob seines dramatischen Schlussaktes durchaus für längere Zeit im Gedächtnis bleiben.
In der regulären Spielzeit wie auch in den 30 Minuten Verlängerung bekamen die Zuschauer zwar keine regulären Tore geboten (0:0 nach vier aberkannten Treffern), dann jedoch krachte es gewaltig im Gebälk.
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Liverpool siegt im Elfmeterschießen

Fotocredit: SID

Sage und schreibe 22 Elfmeter waren nötig, um einen Sieger zu ermitteln - und am Ende standen, wie für ein Elfmeterschießen fast üblich, die Torhüter im Mittelpunkt. Allerdings aus eher unüblichen Gründen.

Klopp menschelt und macht Kelleher zum Matchwinner

Liverpools Keeper Caoimhin Kelleher wurde zum Helden, ohne einen einzigen Elfmeter gehalten zu haben. Sein Gegenüber Kepa Arrizabalaga wurde dagegen zur tragischen Figur, weil er seinen Elfmeter, den 22. an diesem Abend, verschoss.
Direkt nach Abpfiff fiel dem 23 Jahre alten Kelleher Trainer Klopp um den Hals und flüsterte im Nettigkeiten ins Ohr. "Er sagte mir: 'Glückwunsch, dass du den entscheidenden Elfmeter verwandelt hast. Es gibt da eine Wand im Training-Center mit den Bildern aller Torhüter, die mit Liverpool Titel gewonnen haben. Jetzt kommst du da auch drauf.'"
Worte, die Kelleher verblüfften. "Ich hatte schon wieder vergessen, dass ich den entscheidenden Elfmeter geschossen habe", sagte der überwältigte Matchwinner.
Dass Kelleher überhaupt anstelle von Alisson Becker spielte, war ebenfalls keinem rationalen Gedanken geschuldet. "Caoimhin Kelleher ist ein junger Mann, der schon in allen Wettbewerben schon gespielt hat. Was mache ich also? Ich bin beides, ein Trainer, aber auch ein Mensch und heute hat der Mensch sich durchgesetzt", verriet Klopp mit breiten Grinsen.
Alisson sei "der beste Torwart der Welt", so Klopp - Kelleher allerdings die "beste Nummer zwei der Welt".
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Liverpool mit der League-Cup-Trophäe

Fotocredit: Eurosport

Kepa avanciert zum tragischen Helden

Weniger Glück hatte Klopps Gegenüber Thomas Tuchel mit seiner Torhüter-Entscheidung. Kepa, der in allen vorherigen Runden des League Cups die volle Spielzeit bekam, wurde im Finale gegen die Reds erst in der 120. Minute für den bis dato tadellosen Édouard Mendy eingewechselt und avancierte mit seinem Schuss in den Abendhimmel zum tragischen Helden.
Vorwürfe wollte dem Spanier aber niemand machen.
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Kepa schießt seinen Elfmeter weit drüber

Fotocredit: Eurosport

"Es war hart zu sehen, dass er derjenige sein musste, der den einzigen Elfmeter verschießt. Aber ihn trifft keine Schuld", sprang ihm Tuchel zur Seite. "Ich treffe die Entscheidungen und ich kann sie nicht mehr rückgängig machen", meinte der Chelsea-Coach weiter.

Thiago-Drama schon vor dem Anpfiff

Eine weitere tragische Figur gab indes Ex-Bayern-Star Thiago Alcántara ab, der sich beim Aufwärmen verletzte. Erst Anfang Februar war der Spanier nach langer Verletzungspause in den Kader der Reds zurückgekehrt, nun sorgte er vor Spielbeginn für den ersten Schockmoment für Klopp und Co.
Naby Keita rutsche letztlich für den ehemaligen Bayern-Profi in die Startelf und machte eine mehr als ordentliche Partie im zentralen Mittelfeld - Alisson tröstete den in Tränen aufgelösten Thiago derweil auf der Bank.
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Thiago Alcántara wird von Alisson getröstet

Fotocredit: Twitter

Wie schlimm es Thiago erwischt hat, ist noch nicht klar. Bleibt zu hoffen, dass der gewonnene Titel ihm bei der Genesung zumindest etwas hilft.
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Chelseas Tuchel: Abramowitsch-Rückzug ändert überhaupt nichts

Quelle: Perform

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