Manchester United erreicht neuen Tiefpunkt: Rúben Amorim nach Pokal-Blamage ratlos - 225-Millionen-Sturm völlig blass

Manchester United hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das blamable Aus gegen Grimsby Town in Runde zwei des EFL League Cups war historisch, noch nie zuvor hatte der Rekordmeister gegen einen Viertligisten verloren. Trainer Rúben Amorim ist nach nur drei Spielen in der neuen Saison angezählt, dem 225-Millionen-Sturm rund um Matheus Cunha, Benjamin Sesko und Bryan Mbeumo versagten die Nerven.

Einer von Man Uniteds Neuzugängen in der Offensive: Bryan Mbeumo

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Rúben Amorim wirkte gebrochen.
"Ich hatte das Gefühl, dass meine Spieler heute sehr deutlich zum Ausdruck gebracht haben, was sie wollen", meinte der portugiesische Coach im Interview mit "ITV Sport".
Wenige Minuten vorher war Manchester United in Runde zwei des EFL League Cup sensationell an Grimsby Town gescheitert (13:14 n.E.), noch nie zuvor in ihrer Vereinsgeschichte hatten die Red Devils gegen einen Viertligisten verloren. "Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Das einzige Team auf dem Feld", zog Amorim ein knallhartes Fazit.
Die Ratlosigkeit in Manchester zieht ihre Kreise. Auf eine historisch schlechte Saison folgte ein Transfersommer mit Ausgaben von 230 Millionen Euro - nur um in einer noch härteren Realität aufzuwachen. Ein Punkt aus zwei Spielen in der Liga, im League Cup bis auf die Knochen blamiert: Wie geht es nun weiter?

Amorim zweifelt an sich selbst: "Etwas muss sich ändern"

Die Zeichen stehen jedenfalls wieder auf Abschied, das Traineramt beim englischen Rekordmeister gilt seit Jahren als heißester Stuhl der Liga. Der einzige Unterschied zu vormals gescheiterten Projekten: Der Trainer gibt öffentlich auf.
"Ich denke, das ist ein bisschen die Grenze. Etwas muss sich ändern. Und man kann nicht einfach wieder 22 Spieler auswechseln", führte Amorim aus. Ob sich die Spieler gegen ihn gestellt haben? "Es ist offensichtlich, was sie auf dem Platz gesagt haben. Also lassen wir diesen Tag hinter uns. Es war für alle klar, was heute passiert ist."
Von Beginn an ließ United jegliche Intensität vermissen, nach einer halben Stunde lag der haushohe Favorit im Blundell Park mit 0:2 zurück. Erst in der Schlussphase gelang der Ausgleich durch Bryan Mbeumo (75.) und Harry Maguire (89.).
Woran Amorim den leblosen Auftritt seiner Mannschaft festmacht? Eine Antwort konnte der 40-Jährige nicht geben. "Aber ich bin der Trainer. Es sollte mein Job sein zu wissen, was passiert ist."

Man United noch historischer und noch schlechter

Im November 2024 war Amorim als prophezeiter Heilsbringer an Bord geholt worden, der die Red Devils nach dem Absturz unter Erik ten Hag wieder zu Erfolg führen sollte. In den darauffolgenden Monaten lernte Man United jedoch gänzlich neue Tiefen kennen.
Platz 15 war die schlechteste Liga-Platzierung seit dem Abstieg 1973/74, 42 Punkte und 44 Tore markieren in der Geschichte der Premier League ebenso historische Negativwerte. In seiner Amtszeit im Nordwesten Englands errang Amorim in 45 Pflichtspielen nur 17 Siege, sieben davon auf dem Weg ins Finale der Europa League, wo man an Tottenham Hotspur scheiterte (0:1).
Trotz solcher Zahlen des Horrors wurden in Manchester beide Augen zugedrückt, immerhin wurde Amorim mitten in der Saison ins kalte Wasser geworfen. Nach einer kompletten Sommervorbereitung und enormen Investitionen stehen hinter seinem Namen nun aber dicke Fragezeichen.
"Ich glaube nicht, dass er darüber hinwegkommt", so "BBC"-Experte Chris Sutton. Besonders die acht Wechsel in der Startelf wollten sich dem ehemaligen Stürmerstar nicht erschließen. "Das war meiner Meinung nach ein Fehler von ihm. Er wird es schwer haben, sich davon zu erholen. Der Druck in dieser Saison ist jetzt wirklich groß. Wenn ich er wäre, würde ich mir ernsthaft Sorgen machen."

Wenn 225 Millionen Euro die Nerven versagen

Im Mittelpunkt der tiefroten Katastrophe standen am Mittwochabend die drei prunkvollen Neuzugänge. Und zwar in mehrfacher Ausführung.
Benjamin Sesko (76 Mio.) und Matheus Cunha (74 Mio.) fanden sich gegen Grimsby Town in der Startelf wieder und schlugen in dieselbe Kerbe wie ihre glücklosen Vorgänger. Nach der dürftigen Vorstellung im Blundell Park ist United nämlich seit Beginn der Saison 2024/25 mit Blick auf die erste Halbzeit die offensiv schwächste Mannschaft in den Top-5-Ligen Europas. Nur Genua blieb in diesem Zeitraum ebenso in 30 Pflichtspielen ohne Tor in Hälfte eins.
Nach der Pause brachte Amorim den Dritten im Bunde auf den Platz: Mbeumo (75 Mio.) sorgte für mehr Schwung und initiierte mit seinem Treffer immerhin die Aufholjagd.
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Bryan Mbeumo und Co. haben einen bitteren Abend erlebt

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Im Elfmeterschießen stand der 225-Millionen-Sturm schließlich erneut im Rampenlicht. Cunha vergab nach fünf Elfmetern den Sieg, Sesko traute sich erst als zehnter und letzter Feldspieler zum Punkt. Mbeumo verschoss bei Versuch Nummer 13 den entscheidenden Strafstoß.
Der kurze Aufschwung, den die großen Investitionen des Sommers bewirkt haben - er ist vollends verpufft. United ist an einem neuen Tiefpunkt angelangt, von dem es offenbar selbst mit Unsummen an Geld kein Entkommen gibt.
Die einzige sinnvolle Antwort kann der dreimalige Champions-League-Sieger nur noch auf dem Platz liefern. "Im Moment müssen wir uns auf das Wochenende konzentrieren, dann haben wir Zeit zum Nachdenken", blickte Amorim auf das anstehende Ligaspiel gegen den FC Burnley (Samstag, ab 16:00 Uhr im Liveticker).
Ein Sieg gegen den Aufsteiger wäre ein bitter nötiges Lebenszeichen - und würde eine weitere Schreckensbilanz von Amorim zumindest vorerst aufbessern. Der 40-Jährige hat mit ManUnited weniger Punkte gesammelt (28) als Spiele in der Premier League absolviert (29).
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Quelle: Perform


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