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Zinédine Zidane ist als neuer Trainer von Real Madrid eine einmalige Ausnahme in der Sportgeschichte

Update 05/01/2016 um 12:22 GMT+1 Uhr

Zinédine Zidane ist als neuer Trainer von Real Madrid eine einmalige Ausnahme in der Sportgeschichte: Noch nie ist ein so unerfahrener Coach direkt zum Chef bei einem der größten Klubs des Fußballs befördert worden. Damit gehen die "Königlichen" ein großes Risiko ein, denn grandiose Ballkünstler sind längt nicht immer auch herausragende Trainer, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.

Zinedine Zidane

Fotocredit: AFP

Einzigartig, einmalig, in einer eigenen Liga - was für viele Experten den genialen Fußballer Zinédine Zidane ausmachte, gilt nun auch für seine Trainerkarriere.
Diesmal aber unter umgekehrten Vorzeichen. Denn noch nie gab es einen Real-Coach, bei dem der Unterschied zwischen Erfolgen und Erfahrungen auf dem Platz so extrem von jenen auf der Bank abwich. Als Spieler hat "Zizou" alles gewonnen, als Trainer noch kein Erstligaspiel gecoacht.
Ist Zidane die richtige Wahl für Real?
Die einstige Nummer 5 im weißen Trikot der "Galaktischen" ist ein "UFO" - ihn auf den Chefposten zu heben eine Mischung zwischen Verzweiflungstat und genialem Schachzug von Präsident Florentino Perez. Vom Verantwortlichen des Reserveteams und ehemaligen Co-Trainer unter Carlo Ancelotti rückt Zidane auf jenen Platz, für den er sich noch vor wenigen Monaten nicht reif fühlte.
Von den absoluten Giganten des Fußballs ist noch niemand ein solcher Schritt erfolgreich geglückt. Blickt man auf die Trainerkarrieren der absoluten Ikonen, mit denen Zidane sportlich in einer Liga rangiert, wird seine Ausnahmestellung - und das damit verbundene Risiko - deutlich: Ob Diego Maradona, Johan Cruyff oder Franz Beckenbauer - keiner von ihnen übernahm als erste Trainerstelle auf hohem Niveau gleich einen der allergrößten Vereine des Planeten.
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Franz Beckenbauer wurde 1990 Weltmeister als Trainer der deutschen Nationalmannschaft

Fotocredit: Imago

Alfredo di Stefano etwa, die Real-Ikone schlechthin, hatte schon 15 Jahre Erfahrung an der Seitenlinie gesammelt, bevor er sich 1982 daran wagte, im Santiago Bernabeu das Zepter zu übernehmen. Nimmt man auf die Vorgänger und Nachfolger von Zidane in der Liste der Weltfußballer (der Franzose gewann den Ballon d'Or 1998), sucht man ebenfalls vergebens nach "Vorbildern", die so wie der 43-jährige Welt- und Europameister von "0 auf 1000" in ihrer Trainerlaufbahn durchstarteten.
Während Cruyff sich bei Ajax Amsterdam für den Platz beim FC Barcelona empfehlen und entwickeln konnte, nahmen Michel Platini, Marco van Basten und Franz Beckenbauer den Weg über die jeweilige Nationalmannschaft, um das Handwerkszeug zu lernen (wobei nur der "Kaiser" dabei einen Titel holte - und dabei nicht einmal einen Trainerschein besaß...). Über Lothar Matthäus als Trainer wollen wir hier lieber gleich ganz schweigen.
Wobei - ein Vorbild für Zidane findet sich schon, auch wenn diesem der "Ballon d'Or" und Titel mit der Nationalelf fehlen. Doch vom Trainer der 2. Mannschaft wurde 2008 ein gewisser Josep Guardiola in Barcelona zum Nachfolger von Frank Rijkaard befördert. Es war der Beginn eines Weges, der wie kaum ein anderer von Titeln gesäumt ist.
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Pep Guadiola 2008 als Barca-Coach

Fotocredit: Imago

Die Trainer von Real Madrid in der Übersicht (seit 1999):
  • Vicente del Bosque (November 1999 bis Juni 2003)
  • Carlos Queiroz (Juni 2003 bis Mai 2004)
  • Jose Antonio Camacho (Mai 2004 bis September 2004)
  • Mariano Garcia Remon (September 2004 bis Dezember 2004)
  • Vanderlei Luxemburgo (Dezember 2004 bis Dezember 2005)
  • Juan Ramon Lopez Caro (Dezember 2005 bis Juni 2006)
  • Fabio Capello (Juli 2006 bis Juni 2007)
  • Bernd Schuster (Juli 2007 bis Dezember 2008)
  • Juande Ramos (Dezember 2008 bis Juni 2009)
  • Manuel Pellegrini (Juni 2009 bis Mai 2010)
  • Jose Mourinho (Mai 2010 bis Juni 2013)
  • Carlo Ancelotti (Juni 2013 bis Mai 2015)
  • Rafael Benitez (Juni 2015 bis Januar 2016)
  • Zinedine Zidane (seit dem 4. Januar 2016)
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