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Real Madrid unter Zinédine Zidane auf Rekord- und Triple-Kurs

Carsten Arndt

Update 12/01/2017 um 11:46 GMT+1 Uhr

Real Madrid funktioniert in diesen Tagen wie eine Maschine. Seit 39 Spielen haben die Königlichen wettbewerbsübergreifend nicht mehr verloren. Verlieren die Königlichen auch im Pokal-Rückspiel gegen den FC Sevilla am Donnerstag (ab 21.15 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de) nicht, ist der spanische Rekord des FC Barcelona geknackt. Trainer Zinédine Zidane hat mehr Anteil daran, als einige denken.

Ronaldo et Zidane

Fotocredit: AFP

Farbenfroh präsentierte sich Zinédine Zidane, als er am 04.01.2016 in den Katakomben des Estadio Santiago Bernabeu als neuer Trainer Real Madrids vorgestellt wurde.
Weiße Sportschuhe, schwarze Hose und ein karierter, azurblauer Anzug zierten die Real-Legende. Weg vom angestaubten, biederen Real unter Vorgänger Rafael Benítez, zurück zu mehr Eleganz und Spielfreude, so schien die Botschaft.
Ein Jahr später ist klar: mehr Spaß machten die Königlichen ihren Fans selten zuvor. Die letzte Niederlage datiert vom 06. April 2016. Ein 0:2 in der Champions League. Gegen den VfL Wolfsburg.
Real gewann das Rückspiel souverän mit 3:0, holte wenig später die Champions League und eilt seither von Rekord zu Rekord.

Zidane und die Frage des Stils

"Ich habe mit Mourinho und Ancelotti zusammengearbeitet und habe als Spieler viele Trainer gehabt - man kann aber nicht einfach einen anderen Coach kopieren", hatte Zidane bei seiner Vorstellung erklärt:
Ich muss es auf die Zidane-Art tun.
Nicht wenige rätseln noch heute, wie diese genau aussieht. Anders als Pep Guardiola (Ballbesitz und Kurzpassspiel) oder auch Jürgen Klopp (Vollgas-Fußball und Gegenpressing), lässt sich Reals Stil nicht in eine der heute existierenden Schablonen pressen.
Zidane liebt Ballbesitz und hat in Toni Kroos oder Luka Modric Spieler, die hervorragend zu diesem Stil passen. Allerdings gibt es da auch Cristiano Ronaldo oder den derzeit noch verletzten Gareth Bale, die prädestiniert für schnelles Umschalten und Konterspiel sind.
Einfache Lösung: Real bedient sich beider Konzepte.

Die Mannschaft liebt Zidane

Anders als Benítez setzt Zidane bei seiner Mannschaft hinsichtlich taktischer Vorgaben mehr auf Laissez-faire.
Er lässt die Stars wieder von der Leine - und trifft damit bei seiner Mannschaft voll ins Schwarze.
Hinzu kommt die natürliche Autorität, die Zidane aufgrund seiner Vita sein Eigen nennt. Selbst die großen Stars hängen an seinen Lippen.
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Real-Trainer Zinedine Zidane während des Spiels gegen Legia Warschau in der Champions League

Fotocredit: AFP

Ronaldo hält die Füße still

Der Franzose kann es sich sogar leisten, Ronaldo zu schonen. Im Hinspiel gegen Sevilla fehlte der egozentrische Portugiese bereits zum wiederholten Mal in dieser Saison, ohne verletzt zu sein. Auch im Rückspiel am Donnerstag wird er wie Luka Modric geschont.
Öffentliches Gebaren wie in früheren Zeiten? Fehlanzeige. Ronaldo schweigt und überzeugt.
Real-Präsident Florentino Pérez würde seinem Coach ob des herausragenden Erfolges auf und neben des Platzes zum jetzigen Zeitpunkt wohl einen Vertrag auf Lebenszeit vorlegen.
"Zidane hat die Geschichte Reals neu geschrieben. Er ist schon jetzt eine Legende", schwärmte der 69-Jährige.

Real mit Zidane ein Triple-Kandidat

In Spanien sehe das noch nicht alle so. Nach wie vor wird Zidane unterschwellig vorgeworfen, seine drei Titel (Champions League, Klub-WM, Supercup), die er jeweils erst in der Verlängerung gewann, auch einer Menge Glück zu verdanken.
Vier Punkte Vorsprung in der Liga bei einem Spiel weniger, nach dem 3:0 gegen Sevilla im Hinspiel mit einem Bein im Viertelfinale der Copa del Rey und im Achtelfinale der Champions League gegen Neapel klarer Favorit: Real ist einer der heißesten Anwärter auf ein mögliches Triple.
Nur mit Fortune ist das sicherlich auch im Fall Zidane nicht zu begründen.
"Er gewann innerhalb von sechs Monaten 'la Undécima' und steht mit der Mannschaft gerade solide an der Spitze der Liga", sagte Bayern-Star Xabi Alonso unlängst:
Ob man's einsehen will oder nicht: Er hat großen Anteil an der momentanen Dominanz.
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