Diese Rolle soll Julian Draxler bei seinem neuen Verein Paris Saint-Germain spielen

"Aus französischer Sicht ist die Verpflichtung von Draxler ein wirklich guter Deal, vor allem im Wintertransferfenster. Hinzu kommt, dass er in der Champions League eingesetzt werden kann - und das ist ebenfalls von großer Bedeutung für PSG", erklärt Fußball-Experte Nicolas Buzdugan von Eurosport in Paris.

Damit einhergeht allerdings auch die Erwartung, dass der deutsche Nationalspieler möglichst schnell eine echte Verstärkung wird, um die ambitionierten Ziele des reichen Hauptstadtklubs zu realisieren. Im Achtelfinale der Königsklasse kommt auf PSG die Monsteraufgabe FC Barcelona zu, in der Meisterschaft müssen fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer OGC Nizza wettgemacht werden.

Draxlers Variabilität kann dabei helfen. "Auf dem Papier passt er hervorragend ins System bei PSG. Draxler kann auf dem linken Flügel agieren oder als Spielmacher direkt hinter Stürmer Edinson Cavani. Das sind genau die beiden Positionen, auf denen Trainer Unai Emery Probleme hat, eine starke Besetzung zu finden. Javier Pastore ist meist verletzt, Jesé und Hatem Ben Arfa haben das Vertrauen des Coaches nicht", erklärt Journalist Buzdugan. Das führe dazu, dass Ángel Di Maria und Lucas immer spielen, "selbst dann, wenn sie keine gute Leistung zeigen", ergänzt Buzdugan. In den beiden Champions-League-Gruppenspielen gegen Arsenal (1:1, 2:2) setzte Emery auf links Blaise Matuidi ein - mit mäßigem Erfolg.

Mit der Verpflichtung von Draxler, glaubt Eurosport-Journalist Buzdugan, könnte sich das Spiel von Paris SG stark verändern. "Als Emery den Trainerposten im Sommer übernahm, hat jeder damit gerechnet, dass er das von Laurent Blanc über Jahre praktizierte 4-3-3-System in ein 4-2-3-1 mit echtem Spielmacher umwandeln würde. Nur, er hat in Paris einfach nicht die Spieler dazu. Das könnte sich mit Draxler geändert haben." Diese Hoffnung hegen auch die Fans, denn das Spiel ihres Klubs hat sich in der ersten Saisonhälfte als verhältnismäßig wenig effektiv erwiesen. Vor allem auswärts tut sich der Meister schwer, bei neun Partien in der Ligue 1 gab es gleich vier Niederlagen. Die Mannschaft hat noch nicht wieder das Niveau wie unter Blanc erreicht.

Und nun soll Draxler alles ändern, die Fans wieder begeistern und zum neuen Superstar aufsteigen? Buzdugan winkt entschieden ab. "Draxler muss nicht Zlatan Ibrahimovic als Gallionsfigur bei PSG ersetzen, niemand erwartet einen neuen Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Neymar. Aber: Er kann eine absolute Verstärkung für Paris werden, das fehlende Puzzle-Teil für die Offensive."

Klingt nach guten und realistischen Arbeitsbedingungen für Julian Draxler...