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Paris Saint-Germain | Thomas Tuchel spricht über Neymar und Kylian Mbappé

Daniel Rathjen

Update 30/05/2019 um 10:48 GMT+2 Uhr

Exklusiv bei Eurosport spricht Thomas Tuchel, Meister-Trainer bei Paris Saint-Germain, über die Besonderheiten von PSG und erzählt im Gespräch mit Eurosport-Experte Boris Becker und Moderator Matthias Stach bei den French Open, wie die Superstars Neymar und Kylian Mbappé wirklich ticken. Dabei packt er sogar eine bislang noch unbekannte Trainings-Anekdote von Weltmeister Mbappé aus.

Thomas Tuchel mit Neymar (Paris Saint-Germain)

Fotocredit: Getty Images

Für Thomas Tuchel war es ein wohltuendes Signal inmitten der zunehmenden Kritik. Der aus Katar finanziell unterstützte französische Meister Paris Saint-Germain hat den Vertrag mit dem Trainer vorzeitig um ein Jahr bis 2021 verlängert - weil er an ihn glaubt.

Tuchel im zweiten Jahr wieder unter Druck

Sicher sollten die Verantwortlichen auch sein, denn der ehemalige Bundesligatrainer des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund gewann 2018/19 mit dem Starensemble um Neymar und Kylian Mbappe "nur" die Meisterschaft.
Im französischen Pokalfinale verlor Paris gegen Stade Rennes, für die Ansprüche des Hauptstadtklubs eine ungenügende Ausbeute. In der Champions League kam das Aus schon im Achtelfinale, es war erneut eine große Enttäuschung in der Königsklasse - dem Wettbewerb, der für PSG den Maßstab darstellt.
Im präsentiert sich Tuchel entspannt, gut gelaunt, redselig und regelrecht begeistert von der Herausforderung PSG.

Tuchel bei Eurosport über…

  • Den Verein PSG:
"Es ist ein großes Abenteuer. Und es ist natürlich eine große Herausforderung von den Ansprüchen her, die die Stadt, die der Verein selbst und die Stars haben. Dazu kommt die Sprache und die alltäglichen Sachen wie eine Ansprache an die Mannschaft, eine Analyse oder eine Trainingsform zu erklären. Es ist zwar anstrengend, aber es macht auch Spaß und schließlich wollte ich das auch nach sieben Jahren in der Bundesliga.
  • Seine Vertragsverlängerung:
"Die Vertragsverlängerung war eigentlich schon früh klar. Sie ist nur spät bekanntgegeben worden. Wieso weiß ich gar nicht genau. Ich hatte schon das Gefühl, dass alle glücklich waren mit der Art und Weise wie wir spielen. Wir haben zwar in den letzten Wochen einen kleinen Einbruch erlitten, weil wir so früh Meister waren und unsere Ziele etwas aus den Augen verloren haben. Aber grundsätzlich sind die Fans gerne ins Stadion gekommen. Die Wertschätzung ist wichtig für einen Trainer. Als Fußball-Trainer ist es nicht immer einfach, wie man aktuell in ganz Fußball-Europa sieht. Die Ausgangslage mit einem Zweijahres-Vertrag ist nun eine ganz andere für mich, als mit einem auslaufenden Vertrag in die Saison zu gehen."
  • Die Superstars Neymar und Mbappé:
"Sie sind ähnlich und unterschiedlich. Ihre Qualität steht außer Frage. Dazu haben sie ein riesiges Selbstvertrauen – das spürst du einfach – das brauchst du auch, um immer wieder in der Lage zu sein, Spiele zu entscheiden. Das darf man nicht mit Arroganz verwechseln. "Ney" ist ein unglaublich herzlicher Mensch, der ohne enge Bindung zum Trainer und seinen Mitspielern, ohne sich wirklich glücklich zu fühlen, nicht performen kann. Er hat Antennen für jede Missstimmung in der Kabine, für jegliche Art von Kritik – er nimmt sich alles zu Herzen. Ich hatte sehr schnell das Gefühl, dass er eine ganz enge Bindung braucht, dass er ein Spieler ist, der viel in dem Arm genommen werden muss, der die Nähe braucht, um zu spüren, dass alles okay ist. Und wenn das so ist, dann läuft es."
"Kylian ist extrem fokussiert, selbstbewusst und selbstständig für sein Alter - extrem! Er zählt sogar seine Trainingstore! Irgendwann hat er sich sogar selbst ein Shirt überreicht mit der Aufschrift "100 Tore im Training" – ich habe dann gefragt: 'Welche Tore zählst du denn überhaupt? Auch die auf kleine Tore?' Er antwortete dann: 'Nein, nur die auf große Tore, in denen ein Torwart drin steht.' Er ist eine klare Nummer 9 – da willst du jemanden haben, der das Ding abschließt und für den das wichtig ist."
Klar ist, dass die Aufgabe für Tuchel in der kommenden Saison nicht leichter wird. Er muss die Extravaganzen seiner sensiblen Stars weiter moderieren, dazu hoffen, dass PSG die Schwächen des aktuellen Kaders durch geschickte Transfers ausgleicht - und vor allem liefern.
Eine erneute kolossale Pleite in der Champions League könnte ihm wohl nicht noch einmal verziehen werden - trotz der Vertragsverlängerung.
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