Youssoufa Moukoko ohne Zukunft bei Borussia Dortmund: Wie das "größte Talent der Welt" in der Versenkung verschwand
VonThomas Gaber
Update 23/05/2025 um 09:06 GMT+2 Uhr
Jüngster Debütant und jüngster Torschütze in der Bundesliga-Geschichte, jüngster WM-Teilnehmer Deutschlands - Youssoufa Moukoko steuerte früh auf eine Weltkarriere zu. Doch das einstige Wunderkind des deutschen Fußballs ist genauso schnell wieder in der Versenkung verschwunden. Um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, hilft nur eins: Ein deutlicher Rückschritt in der Karriereplanung.
Youssoufa Moukoko hat bei OGC Nizza keine Zukunft - und beim BVB?
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Als es um die Ausbootung von Youssoufa Moukoko ging, nahm Antonio Di Salvo kein Blatt vor den Mund. "Wir sind alle sehr traurig über seine Entwicklung in Nizza. Er hat eine EM-Nominierung ohne Einsätze im Verein nicht verdient und konnte auch nicht damit rechnen, eingeladen zu werden."
Rumms! Ein brutal ehrliches Fazit des Cheftrainers der deutschen U21-Nationalmannschaft und ein weiterer Tiefschlag für den Spieler, der die U21 mit zwölf Quali-Toren überhaupt erst zur EM brachte und den deutschen Fußball vor nicht allzu langer Zeit revolutionierte.
Moukoko stellte in ganz jungen Jahren Rekorde am Fließband auf. Mit zwölf (!) spielte er in der U16 von Borussia Dortmund und schoss in sämtlichen Nachwuchsteams des BVB gegnerische Abwehrreihen kurz und klein.
Ungeduldig mussten die Dortmunder auf Moukokos Bundesligadebüt warten, da die Regeln der DFL den Einsatz von Unter-16-Jährigen nicht erlauben. Mit 16 Jahren und 28 Tagen war es dann so weit - Rekord. Wenig später gelang Moukoko das gleiche Kunststück in der Champions League. Sein damaliger Sturmpartner Erling Haaland bezeichnete ihn als "größtes Talent der Welt".
Moukoko: Keine Minute Spielzeit seit Anfang Februar
Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. Weil seine Karriere beim BVB ins Stocken geraten war, schickten ihn die Verantwortlichen im Sommer 2024 in die Ligue 1 zu OGC Nizza, um Moukoko mehr Spielpraxis zu verleihen.
Nach einem vernünftigen Start und einem Doppelpack im zweiten Pflichtspiel stürzte Moukoko an der Côte d’Azur komplett ab. Seine ernüchternde Bilanz: zwei Tore und drei Vorlagen in 22 Einsätzen.
In der Liga spielte Moukoko seit Ende Oktober gerade mal 22 (!) Minuten, seit Anfang Februar gar nicht mehr. Nizzas Trainer Franck Haise wich Fragen zu Moukoko stets aus. Dessen Trainingsleistungen seien gut, er habe aber sieben Stürmer im Kader und könne immer nur einen oder zwei spielen lassen, lautete Haises lapidare Erklärung. Sein bevorzugtes System mit nur einem Angreifer komme Moukoko nicht entgegen.
In der Ligaphase der Europa League durfte er noch zweimal in der Startelf ran, aber nur, "weil Nizza da schon ausgeschieden war", wie Di Salvo konstatierte.
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Ein Bild aus gkücklicheren Zeiten: Youssoufa Moukoko trifft für die deutsche U21
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Bvb hat keine Verwendung für Moukoko
Angesichts der schwachen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass Nizza die Kaufoption in Höhe von 18 Millionen Euro nicht ziehen will. "Wir werden Moukoko nicht behalten", bestätige Geschäftsführer Fabrice Bocquet kürzlich dem Radiosender "Ici Azur".
Moukoko muss folglich erstmal zurück zum BVB, bzw. muss ihn der Verein erstmal zurücknehmen. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Moukoko in Dortmund keine Zukunft hat.
Der Verein will den Kader trotz der Last-Minute-Qualifikation für die Champions League radikal verändern und Moukoko steht neben den anderen Rückkehrer Sébastien Haller (war an den FC Utrecht ausgeliehen) und Giovanni Reyna (war an Nottingham Forest ausgeliehen) auf der Liste der Streichkandidaten ganz oben - aus sportlichen und finanziellen Gründen.
Das Gehaltsvolumen der drei Spieler beläuft sich auf 17 Millionen Euro pro Jahr, wobei Moukoko mit 8,5 Millionen Euro der teuerste ist. Für die Klub-EM (13. Juni bis 13. Juli in den USA) verzichtet der BVB auf den in Kamerun geborenen Stürmer, denn dafür hätte Moukokos Leihe einen Monat früher beendet werden müssen, was den Verein anteilig rund 700.000 Euro Gehalt gekostet hätte.
Moukokos Ausweg: Wechsel in eine "kleinere" Liga
Offenbar hat bei Moukoko infolge des sportlichen Absturzes ein Umdenken stattgefunden. Laut einem Bericht von "Sky" erwägt er den Gang in eine der "kleineren" europäischen Ligen, um wieder Fuß zu fassen im Profifußball. Demnach ist Moukoko offen für einen Wechsel nach Belgien, Österreich oder in die Niederlande.
Zumindest hat er im anstehenden Sommer genügend Zeit zu überlegen, wie und wo er seine sportliche Zukunft sieht. Die Klub-WM und die U21-EM (11. bis 28. Juni in der Slowakei) finden ohne ihn statt.
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