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MLS: Chicago Fire in der Krise - Bastian Schweinsteiger kann das Ruder nicht rumreißen

Marc Hlusiak

Update 20/08/2018 um 16:55 GMT+2 Uhr

Bastian Schweinsteiger steckt mit Chicago Fire tief in der Krise. Nach acht Niederlagen in Folge ist das Erreichen der Playoffs kaum noch möglich. In der vergangenen Saison war Chicago noch Dritter nach der Regular Season, jetzt kraxeln Schweini und seine Kollegen auf dem letzten Platz herum. Die Gründe sind vielschichtig.

Bastian Schweinsteiger

Fotocredit: Getty Images

Als Bastian Schweinsteiger zu Beginn der vergangenen Saison bei Chicago Fire vorgestellt wurde, kannte die Euphorie keine Grenzen. Der von jahrelanger Erfolglosigkeit geplagte Klub verspürte Aufbruchstimmung - zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit. Endlich den eigenen Superstar, jetzt wird alles besser.

Mitten in der Krise

Und diese Stimmung transportierten sie mit in die Saison. Angeführt vom "Fußballgott" aus Bayern erreichte man erstmals seit 2012 wieder die MLS-Playoffs. Ein Ziel, dass auch über der aktuellen Saison stand, mittlerweile aber nur noch Utopie ist.
"Es läuft einfach nicht für uns", klagte Schweinsteiger nach der achten Niederlage in Serie (1:2) bei Montreal Impact.
Vorige Woche gegen die New York Red Bulls spielten wir wirklich gut, machten nur einen Fehler und verloren 0:1. Selbst heute hatten wir nach dem 1:1 die Chance zum 2:1, und am Ende treffen sie und wir verlieren.
Die Gründe für die Krise in "windy City" (Chicago ist berüchtigt heftige Winde in den Häuserschluchten) sind vielschichtig, und dennoch sucht man zuerst bei Superstar Schweinsteiger - logisch.

Schweinsteiger auf ungewohnter Position

Schaut man sich Schweinsteigers Saison-Profil genauer an, fällt sofort auf, dass er keine feste Position auf dem Platz bekleidet. wäre zunächst die Inkonstanz bezüglich seiner Position auf dem Feld.
In Deutschland ist der langjährige Bayern-Profi als intelligenter Stratege mit Spielübersicht und geringer Fehlerquote bekannt. Ab und an versprüht er sogar Torgefahr. In seiner Premieren-Saison bei Chicago spilete er deshalb auch ausschließlich im zentralen oder defensiven Mittelfeld.
Das ist in diesem Jahr anders. Gegen Montreal spielte Schweinsteiger in der Innenverteidigung verursachte plump einen Elfmeter, der zum 0:1 führte und leitete so die Niederlage ein. Schon zum siebten Mal in der laufenden Spielzeit musste der 34-Jährige auf der ungewohnten Position ran.
Auch im offensiven, rechten, zentralen und defensiven Mittelfeld musste er schon ran. Konstanz ist etwas anderes.

Verletzungssorgen

Schweinsteiger selber suchte nach der achten Pleite in Serie nicht nach Entschuldigungen, verwies aber auf Verletzungen, mit denen der Klub immer wieder zu kämpfen habe.
Wir belohnen uns nicht für unsere Arbeit und verschenken zu viele Punkte wegen einfacher Fehler. Dass wir viele Verletzte hatten, spielt auch eine Rolle."
Besonders schwer wiegt der Verlust von Torjäger David Accam, der Anfang 2018 zu Philadelphia Union wechselte. Der Ghanaer war in der vergangenen Spielzeit noch für 14 Tore und sieben Vorlagen verantwortlich. Aktuell verteilt sich die offensive Last nur auf zwei Schultern - und die gehören beide zu Nemanja Nikolics (11 Treffer).

Zugpferd "Schweini" funktioniert nicht

Die Erkenntnis, dass ein Superstar allein noch keine Garantie für eine erfolgreiche Saison ist, ist in Chicago schon länger angekommen. Auch deshalb hat der Klub bis zuletzt versucht einen Spielmacher und einen Stürmer aus Europa nach Chicago zu holen - vergeblich. Auch Schweinsteiger als Zugpferd funktioniert also nicht wie gewünscht. Aktuell nicht mal auf dem Platz.
Dass er sportlich seine beste Zeit hinter sich hat, war schon vor seinem Wechsel nach Amerika offensichtlich. Der anfängliche Euphorie, die er nach seiner Ankunft verbreitete, ist abgeklungen.
Die Karriere trudelt langsam aus.

Abschiedsspiel in München

Das letzte Hurra auf deutschem Boden gibt es am Dienstag, den 28. August. Dann wird der "Fußballgott" in seiner fußballerischen Heimat, der Allianz Arena in München, sein Abschiedsspiel bekommen - gegen seinen aktuellen Klub Chicago Fire.
"Ich freue mich sehr darüber, wieder in der Allianz Arena aufzulaufen und hoffentlich auf viele Fans des FC Bayern München zu treffen, die mich seit Anfang meiner Karriere begleitet haben", wird Schweinsteiger auf der Homepage des FC Bayern zitiert.
Es ist ihm zu wünschen, dass es Chicago Fire bis dahin gelungen ist, die aktuelle Niederlagen-Serie zu stoppen.
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