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Kritik an Jocahim Löw - Bundestrainer "angefressen" nach 3:3

Eurosport
VonEurosport

Update 08/10/2020 um 22:12 GMT+2 Uhr

Bundestrainer Joachim Löw ist nach dem 3:3 gegen die Türkei in die Kritk geraten, äußerte sich selber aber auch "enttäuscht" vom Ergebnis. "Das Problem besteht schon seit längerer Zeit. Dieser Mannschaft, die noch nie so zusammengespielt hat, kann man keinen Vorwurf machen. Das ist mit den anderen Spielern auch schon passiert. Ich bin enttäuscht und angefressen", sagte er nach der Partie in Köln.

Bundestrainer Joachim Löw

Fotocredit: Getty Images

Löw ergänzte: "Müdigkeit kann man nicht gelten lassen, das ist keine Entschuldigung und keine Erklärung. Da geht es um Verlust der Spielkontrolle, Chancenverwertung, einfache Ballverluste in Zonen, in denen man nicht immer quer spielen muss. Auch bei der Organisation nach Ballverlust haben wir offene Positionen, die der Gegner bespielen kann. Bei der Zuordnung müssen wir sagen: Im Sechzehner ist Mann gegen Mann, da gibt es keine Raumdeckung. Auch Konzentration und Mentalität spielen eine Rolle."
In der Nations-League gegen die Ukraine erwartet Löw endlich einen Erfolg: "Es wird sehr wichtig sein, die nächsten Spiele siegreich zu gestalten. Dort wird natürlich eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Alle sind heiß und motiviert, zu gewinnen."

Matthäus mit Kritik an Taktik

Denn der verspielte Sieg der Nationalmannschaft gegen die Türkei (3:3) hat prominente Kritiker auf den Plan gerufen. Die Weltmeister Lothar Matthäus und Jürgen Kohler, die 1990 zusammen den Titel geholt haben, gingen hart mit der Auswahl des DFB und Löw ins Gericht.
"Das ist nicht unsere Nationalmannschaft. Es heißt 'Die Mannschaft', wie sie Oliver Bierhoff als Marke getauft hat. Aber dann wollen wir 'Die Mannschaft' auch sehen. Die Leute vor dem Fernseher werden verarscht", sagte Rekordnationalspieler Matthäus der "Bild"-Zeitung: "Wir bekommen bei Länderspielen nicht mehr den Fußball geboten, den ich 20 Jahre selber für den DFB gespielt und vor meiner aktiven Karriere als Fan bewundert habe. Wir wollen in der Nationalmannschaft die Besten der Besten sehen."
"Wieder kosteten taktische Fehler von Jogi Löw bei den Einwechslungen den Sieg. Ich wundere mich, wenn ich sehe, dass da viele Spieler wie Nico Schulz für Deutschland auflaufen, die in ihren Vereinen auf der Bank sitzen", so Matthäus weiter: "Genau deshalb schaltet für Deutschland keiner mehr den Fernseher ein."
Für Kohler sind die Probleme vielschichtig. Den gesunkenen Stellenwert der Nationalmannschaft erklärte der 55-Jährige im "kicker" mit einer "Übersättigung" und einer "gesellschaftlichen Veränderung". "Wirtschaftliche Nöte und Kurzarbeit hier, weiter extrem hohe Gehälter und Ablösesummen dort. Das führt zu einer Entfremdung zwischen Fußball und Fans", äußerte Kohler: "Nachrichten wie die von einer Steuer-Razzia beim DFB tragen in dieser Gemengelage nicht unbedingt zur Besserung bei."
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Deutschland gegen Türkei

Fotocredit: Getty Images

DFB-Team seit 300 Tagen sieglos

Kohler fordert von der Nationalmannschaft, dass sie "mit Spielfreude, Engagement und Leidenschaft" Fans zurückgewinnen soll: "Zuletzt hatte ich aber oft den Eindruck, dass die Spiele nur vor sich hinplätschern, das Zuschauen machte mir da häufig keinen Spaß."
Das DFB-Team wartet nach dem Remis gegen die Türkei seit über 300 Tagen auf einen Sieg. Wie zuletzt in der Nations League gegen Spanien und in der Schweiz (beide 1:1) vergab die deutsche Mannschaft trotz dreimaliger Führung leichtfertig einen Erfolg.

Löw hofft auf Werner und Kroos gegen Ukraine

Löw hofft im Nations-League-Spiel am Samstag in Kiew gegen Gastgeber Ukraine auf den Einsatz von Toni Kroos und Timo Werner. Beide hatten das Länderspiel gegen die Türkei (3:3) am Mittwoch verpasst, sind aber inzwischen in Köln eingetroffen.
"Wir müssen mit Timo und Toni sprechen. Dann werden wir entscheiden", sagte Löw. Werner hatte zuletzt über grippeähnliche Symptome geklagt. "Seine Blutwerte waren okay. Sein Infekt ist viel besser", erklärte Löw.
Kroos plagte sich mit einer Verletzung am linken mittleren Gesäßmuskel herum. Serge Gnabry (Infekt) dürfte in der Ukraine dabei sein. Löw will mit "20 oder 21 Feldspielern und drei Torhütern" anreisen.
(SID)
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